Vorteilhafte Höchstfranchise

Über mehrere Jahre betrachtet zahlt sich bei der Krankenkasse oft die höchste Franchise aus – selbst wenn man regelmässig zum Arzt geht. Aber: Man muss stets genug Geld haben, um eine hohe Rechnung begleichen zu können.

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K-Tipp 17/2012

12.10.2012

Letzte Aktualisierung:
15.10.2012

Ernst Meierhofer

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Die Grundregel ist klar: Wer jedes Jahr Arzt-, Spital- und Medikamentenkosten von über 2000 Franken hat, nimmt am besten die tiefste Franchise von 300 Franken. Wer jedoch kerngesund ist, spart viel Geld, wenn er sich mit der Höchstfranchise von 2500 Franken versichert.

Doch ist die höchste Jahresfranchise nur ein Spartipp für Leute, die nie zum Arzt gehen? Nein. Das zeigt die Tabelle auf dieser Seite. Die Musterperson muss über fünf Jahre gesehen sogar oft zum Arzt: Die jährlichen Arzt- und Spitalkosten betragen einmal 2000, dann 1500, 0 und 5000 Franken. Schliesslich erlebt die Musterperson gar noch ein «Katastrophenjahr» mit einem teuren Spitalaufenthalt für 50 000 Franken.

Und trotzdem: Über diese fünf Jahre betrachtet spart die Musterperson 908 Franken, wenn sie die ganze Zeit mit einer Franchise von 2500 Franken versichert ist und nicht mit der Normalfranchise von 300 Franken.

Der Grund ist klar: Der Prämienrabatt für die Franchisestufe von 2500 Franken beträgt in der Tabelle 43 Prozent. Die meisten Krankenkassen geben zwischen 30 und 45 Prozent Prämienreduktion.

Kommt hinzu: Wer die Grundversicherung mit der 2500er-Franchise abschliesst, zahlt im betreffenden Kalenderjahr maximal 3200 Franken selber an seine Arzt- und Spitalkosten – auch wenn eine Spitalrechnung im betreffenden Jahr mehrere zehntausend Franken betrug.

Zwischenstufen bringen wenig

Noch ein Detail dazu: Wäre die gleiche Person gemäss Tabelle mit einer Franchise von 2000 Franken versichert, würde sie nur gerade 106 Franken einsparen. Das bestätigt eine weitere Grundregel: Für die Wahl der Jahresfranchise kommen in der Regel nur die tiefste und die höchste in Frage, die Stufen dazwischen sind nicht empfehlenswert.

Bei einer hohen Franchise gilt es aber folgende Punkte zu beachten:

Man muss die entsprechende Summe stets bereithalten und in der Lage sein, auch eine hohe Rechnung zu begleichen.
Wer Pech hat und über Neujahr im Spital liegt, hat die maximale Kostenbeteiligung für zwei Kalenderjahre zu tragen.
Hat man sich bei seiner Krankenkasse für ein Sparmodell (HMO, Hausarzt oder Telemedizin) entschieden, ist es nicht immer sinnvoll, die höchste Franchise zu wählen. Oft erhält man schon mit der Franchise 2000.– den gleich hohen Rabatt, die Maximalfranchise von 2500.– bringt dann keine zusätzliche Einsparung mehr.

Tipp: Modellszenarien mit mutmasslichen künftigen Arztkosten und unterschiedlichen Franchisestufen kann man selber auf dem Rechner durchspielen, den der K-Tipp auf seiner Website zur Verfügung stellt (www.ktipp.ch). Dazu muss man die effektiven Prämien der eigenen Krankenkasse eingeben.

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