Vreneli: Kein Anlageobjekt
Inhalt
K-Tipp 15/2002
18.09.2002
Als Göttibatzen sind sie möglicherweise geeignet. Als Anlageobjekt taugen Goldvreneli aber nicht viel.
Gery Schwager gschwager@ktipp.ch
Lohnt es sich, sein Erspartes in Kunstobjekte zu investieren? Oder in einen schönen Oldtimer?
«Davon rate ich ab. Solche Anlagen sind für Laien viel zu riskant», sagt Alfred Achermann, der in der Migrosbank für «spezielle Privatkunden» zuständig ist. Stattdessen empfiehlt der Fachmann im Interview mit dem Mi...
Als Göttibatzen sind sie möglicherweise geeignet. Als Anlageobjekt taugen Goldvreneli aber nicht viel.
Gery Schwager gschwager@ktipp.ch
Lohnt es sich, sein Erspartes in Kunstobjekte zu investieren? Oder in einen schönen Oldtimer?
«Davon rate ich ab. Solche Anlagen sind für Laien viel zu riskant», sagt Alfred Achermann, der in der Migrosbank für «spezielle Privatkunden» zuständig ist. Stattdessen empfiehlt der Fachmann im Interview mit dem Migros-Blatt «Brückenbauer»: «Kaufen Sie besser Goldvreneli. Der Goldpreis ist im Keller. Vreneli erhält man heute schon für 60 Franken.»
Das ist einem Leser aus Wädenswil ZH sauer aufgestossen: «Keine Bank verkauft Goldvreneli unter 90 Franken. Das ist schon seit vielen Jahren so», teilte er dem K-Tipp mit.
Darauf angesprochen sagte Alfred Achermann, er habe nicht das 20-Franken-, sondern das 10-Franken-Vreneli gemeint: «Und dieses kostet auch heute noch rund 60 Franken.»
Stimmt. Aber nicht bei der Migrosbank, sondern bei der UBS oder bei der Handelsplattform Ebay im Internet. Die Migrosbank verkaufte das gute Stück Ende August/ Anfang September für 76 Franken, die Zürcher Kantonalbank (ZKB) für 68 Franken.
Wer hingegen ein 10-Franken-Vreneli verkaufen wollte, erhielt bei der ZKB nur 38, bei der Migrosbank 39 und bei der UBS 42 Franken.
Weshalb diese grosse Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis? «Für das 10-Franken-Goldvreneli besteht kein offizieller Markt», heissts bei der ZKB. Mit anderen Worten: Man kalkuliert mit hohen Beschaffungskosten.
Zudem variiert die Qualität der 10-Franken-Vreneli je nach Abnützung erheblich. Deshalb setzt die Credit Suisse Ankaufs- und Verkaufskurse individuell fest.
Eine lukrative Geldanlage jedenfalls ist diese Münze kaum. «Es bräuchte schon sehr viel Bewegung im Goldmarkt, damit sich das lohnt. Von einer Investition ist eher abzuraten», heissts bei der Abteilung Banknoten und physischer Edelmetallhandel der Migrosbank offen.
Ein bisschen besser siehts beim 20-Franken-Vreneli aus. Dieses kostet bei den meisten Banken zwischen 91 und 95 Franken. Und wers verkaufen möchte, erhält zwischen 80 und 84 Franken. Eine lohnende Anlage ist aber auch das nicht.
