Nicht in jeder Wohnung hat es genug Platz für einen Wäschetrockner. Und viele ältere Mehrfamilienhäuser verfügen nicht über einen Wasch- und Trockenraum mit gemeinschaftlich genutzten Geräten.
Doch selbst wenn man Zugang zu einem Wäschetrockner hat: Tumbler gehören zu den grössten Stromfressern im Haushalt. Wer Energie sparen möchte, trocknet seine Wäsche besser an der Luft. Das ist nicht nur günstiger, sondern schont auch die Kleider.
Zimmertemperatur von 20 Grad ist ideal
Sind weder ein Garten noch ein Balkon vorhanden, muss die Wäsche in der Wohnung luftgetrocknet werden. Das kann im Winter zum Problem werden. Denn die aufgeheizte Wohnungsluft nimmt zwar das Wasser aus der frisch gewaschenen Wäsche auf.
Sobald die warme Luft aber auf kalte Oberflächen wie zum Beispiel Fenster oder Balkontüren trifft, kondensiert sie. Die sich bildende Feuchtigkeit bietet einen idealen Nährboden für gesundheitsgefährdenden Schimmel. Um dies zu vermeiden, sollte man beim IndoorTrocknen ein paar Punkte berücksichtigen:
- Am besten eignen sich grosse, beheizte Zimmer mit mindestens einem Lüftungsfenster.
- Je wärmer die Umgebung ist, desto rascher trocknet die Wäsche. Gut ist eine Zimmertemperatur von 20 Grad. Bei Temperaturen unter 10 Grad nimmt die Luft nur noch wenig Feuchtigkeit auf, und das verdunstende Wasser sammelt sich direkt an Wänden und Fenstern.
- Ungeeignet sind Räume mit einer generell hohen Luftfeuchtigkeit wie etwa Küche oder Bad.
- Auch das Schlafzimmer ist aufgrund der eher geringen Temperatur sowie der Körperfeuchtigkeit und Atmungsluft keine gute Option.
- Optimal sind das Wohnzimmer oder ein warmer Heizungskeller. Je nach Grösse und Belüftungsmöglichkeiten eignen sich auch Arbeitszimmer oder Flur.
Wäsche nicht zu dicht aufhängen
Beim Aufhängen der Wäsche ist auf folgende Punkte zu achten:
- Am besten immer nur eine Ladung Wäsche aufs Mal trocknen.
- Um den Anstieg der Luftfeuchtigkeit besser verteilen und regulieren zu können, Wäsche auf mehrere Räume verteilen. Zwei, drei kleinere Wäscheständer sind sinnvoller als ein grosser.
- Der Wäscheständer sollte möglichst frei im Raum stehen. Damit die Luft optimal zwischen den Kleidungsstücken zirkulieren kann, sollten sie nicht überlappen und zu dicht nebeneinander hängen. Einzelteile am besten an Wäscheklammern aufhängen, die man rechts und links an den Nähten befestigt.
- Ideal sind gepolsterte Wäscheklammern, da sie den Stoff schonen und nur wenig Abdrucke hinterlassen. Blusen und Hemden lassen sich schnell und faltenfrei an Kleiderbügeln trocknen.
Luftfeuchtigkeit steigt rasch um 30 Prozent
Je nachdem, wie gründlich die Wäsche geschleudert beziehungsweise ausgewrungen wurde, enthält eine Ladung Wäsche bis zu 4 Liter Wasser. Hängt man sie in einem geschlossenen Raum auf, steigt die Luftfeuchtigkeit um rund 30 Prozent.
Eine gute Luftzirkulation hilft, dass die Feuchtigkeit schnell aus der Wäsche entweicht. Gerade im Winter sollte man deshalb regelmässig stosslüften. Dazu dreht man die Heizung herunter und öffnet die Fenster für wenige Minuten. So wird die feuchte Luft ausgetauscht, ohne dass die in Möbeln und Wänden gespeicherte Wärme entweicht.
Die Luftfeuchtigkeit sollte 60 Prozent nicht überschreiten. Wer punkto Schimmelbildung auf Nummer sicher gehen will, kontrolliert sie regelmässig mit einem Feuchtigkeitsmessgerät, einem Hygrometer. Dies kann einen als Mieter vor hohen Sanierungskosten bewahren.
Zwar ist das Trocknen von Wäsche in der Wohnung in der Schweiz nicht verboten. Für daraus resultierende Schäden muss der Mieter allerdings selbst aufkommen.
Häufiges Lüften kostet auch Energie
Wäschetrockner verbrauchen zwar ziemlich viel Strom. Das Trocknen der Wäsche und das häufige Lüften des Wohnraums erfordern jedoch bei tiefen Aussentemperaturen in der kalten Jahreszeit ein starkes Gegenheizen. Der dazu nötige Energiebedarf kann grösser sein als der Verbrauch eines modernen Tumblers. Auch Raumluftwäschetrockner und Luftentfeuchter sind wenig energieeffizient und nicht für den Dauergebrauch geeignet.
Handtücher: Tipps gegen die Trockenstarre
Werden Handtücher im Winter im Haus getrocknet, werden sie häufig starr und kratzig. Dies liegt daran, dass die Fasern mangels Luftbewegung aufrecht stehend trocknen. Dagegen hilft kräftiges Schütteln und Strecken. Hilfreich ist ausserdem die Verwendung eines Weichspülers im letzten Spülgang der Waschmaschine. So lässt sich verhindern, dass man die Textilien später mit dem Bügeleisen glätten muss – was viel Energie verbraucht.