Zecken lauern am Waldrand, an Waldlichtungen und entlang den Waldwegen. Wenn sie zubeissen, können sie schlimme Krankheiten übertragen. Gefürchtet ist vor allem die Hirnhautentzündung – auch Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) genannt.
Rein statistisch sind Erkrankungen durch Zeckenbisse im letzten Jahr stark zurückgegangen: Gesamtschweizerisch gabs 111 Fälle, im Jahr davor warens noch 245.
Neu hats Zecken von Chur bis VilleneuveDennoch hat das Bundesamt für Gesundheit neue Gefahrenzonen bezeichnet. Die Region Chur, Vallon de Saint-Imier im Kanton Bern, die Region um Franex, Nuvilly und Villeneuve im Kanton Freiburg sowie den ganzen Kanton Zürich (Details siehe
www.zecken.ch).
Allerdings gibts auch in diesen Gegenden kein Grund zur Panik. Nur etwa 1 Prozent der Zecken tragen das Virus in sich. Und: Bei 70 bis 90 Prozent der infizierten Personen verläuft die Infektion unbemerkt. In seltenen Fällen führt sie zu einer Hirnhautentzündung. Eine Impfung bietet Schutz.
Mit rund 3000 Erkrankungen pro Jahr ist die ebenfalls von Zecken übertragenen Lyme-Borreliose viel häufiger. Die Krankheit befällt z. B. Gelenke, Muskeln, Bänder, Nervensystem. Impfstoffe gibt es nicht. Gegen die bakterielle Entzündung helfen Antibiotika.
Zeckenmittel halten ihr Versprechen nichtDie Stiftung Warentest hat 20 Anti-Zecken-Mittel untersucht und unter anderem deren Schutz- dauer gemessen. 8 davon sind auch in der Schweiz erhältlich (siehe Tabelle im pdf-Artikel). Die Resultate des Tests sind ernüchternd: Die von den Herstellern versprochene lange Schutzdauer wird oft nicht eingehalten. Nur Anti Brumm Naturel wirkt etwa drei Stunden. Christina Hertig, Sprecherin von Vifor Pharma sagt dazu, eigene Tests in einem Labor hätten eine hohe Wirksamkeit belegt. Fazit: Die Mittel bieten bloss begrenzten Schutz und sind als ergänzende Massnahme zu verwenden.
So schützen Sie sich vor Bissen
- Zecken-«Verstecke»: Zecken lauern im hohen Gras, in Büschen und in dichtem Unterholz – sie lassen sich nicht von den Bäumen fallen. Zecken bewegen sich auf einer Höhe von maximal 150 Zentimetern.
- Kleidung: Ziehen Sie feste Schuhe an, lange Hosen und langärmlige Shirts. Auf heller Kleidung sieht man Zecken besser.
- Zeckenmittel: Alles, was mit Gras und Gebüsch in Berührung kommt, mit Anti-Zecken-Spray besprühen.
- Kontrollen: Kleider, unbedeckte Körperstellen und die Köpfe der Kinder auf Zecken absuchen. Zecken saugen sich vor allem dort fest, wo die Fleischschicht dünn, feucht und weich ist (Leisten, Knie, Hals, Nabel, Achselhöhlen).
- Zeckenbiss: Zecke sofort mit einer Pinzette entfernen. Ruckartig herausziehen, nicht drehen. Kein Öl verwenden. Einstichstelle desinfizieren, Datum notieren. Treten nach ein paar Tagen oder Wochen eine ringförmige Hautrötung, grippeähnliche Symptome und/oder starke Kopfschmerzen auf: Sofort zum Arzt!
- Impfen: Sinnvoll allenfalls für Personen, die in einem Risikogebiet wohnen und sich dort regelmässig aufhalten.