Für Weissweine aus Traminer-Trauben gibt es verschiedene Namen. Ursprünglich stammt diese Sorte aus dem Südtirol und ist dort seit 1000 nach Christus unter dem Begriff Traminer bekannt. Im Jura nennt man die uralte Traube Savagnin. Im Oberwallis heisst sie Heida und im Unterwallis Païen.
Eines haben alle diese Weissweine gemeinsam: Läuft bei Anbau und Verarbeitung alles rund, sind die Tropfen stroh- bis goldgelb. Und sie verfügen über ein konzentriertes Aroma. Die Weine schmecken und duften nach exotischen Früchten und Gewürzen. In zu warmen Jahren können sie aber auch fast geschmacksneutral oder ölig, flau und bitter sein.
Die K-Tipp-Jury degustierte zehn gut gekühlte Heida aus dem Sortiment der Grossverteiler. Die günstigsten kosteten um die 10 Franken, die teureren um die 20 Franken.
Fazit: Für einmal verzogen sich die Mienen der Jury während der Degustation nur ganz selten. Spitze Säure oder ausgeprägte Bitternoten waren kaum ein Thema. Die Hälfte der Weine erhielt die Bewertung gut. Wer zu einem Heida greift, hat generell gute Chancen auf viel Geschmack für wenig Geld.
Nur ein Wein war ungenügend: Der Heida aus dem Volg schmeckte unausgewogen und stumpf. Die Jury vermutete, dass der Jahrgang 2012 bereits zu alt sein könnte. Grundsätzlich kann man Heida jung, aber auch erst innert fünf Jahren trinken.
Bei Volg versteht man das schlechte Ergebnis nicht. Bei den Kundinnen und Kunden sei der Wein sehr beliebt. Bei eigenen Vergleichs-Degustationen habe man keine Qualitätsmängel festgestellt. Volg geht davon aus, dass die von der Jury degustierte Flasche fehlerhaft war.
Die positiv bewerteten Weine zeichnen sich durch vielfältige Aromen von Litschi, Pfirsich oder Melone aus. Diese Walliser zeigten zudem eine erfrischende Säure.
Heida-Weine eignen sich besonders gut zum Apéro und als Begleiter zu reifem Käse, Raclette oder Fondue, Trockenfleisch, aber auch zu Gemüsegerichten, Fisch und Rauchlachs.
Die Fachjury
Die Jury hat die Weine blind degustiert. Benotet wurden sie anhand der für Weindegustationen gebräuchlichen 20-Punkte-Skala. Für den K-Tipp degustierten:
Hans Georg Babits: Weinakademiker, Académie du vin
Ursula Geiger: Önologin, Weinjournalistin
Rudolf Trefzer: Experte Ess- und Trinkkultur, Radio SRF 1
Andrin C. Willi: Chefredaktor «Marmite»
Eva Zwahlen: Weinjournalistin