Lampen mit Leuchtdioden (LED) werden immer beliebter. Ihr Marktanteil bei den Leuchtmitteln in der Schweiz stieg von 11 Prozent im Jahr 2014 auf 28 Prozent im Jahr 2017. Das zeigt eine Analyse der Schweizer Lichtgesellschaft im Auftrag des Bundesamts für Energie. Die Vorteile von LED: Sie erzeugen mehr Licht, haben einen geringeren Stromverbrauch und halten länger als klassische Glühbirnen.
Der Nachteil: LED-Leuchten können die Augen schädigen. Denn vor allem für sehr weisses Licht benötigen LED-Lampen einen hohen Anteil an blauem Licht. Je höher der Blaulichtanteil, umso schädlicher ist das Licht für die Augen.
Der Netzhautforscher Christian Grimm von der Uni Zürich sagt: «Blaues Licht kann starke Schäden an Netzhaut und Sehzellen hervorrufen. Sterben zu viele Sehzellen, führt dies im Extremfall zur Erblindung.» Martin Schmid, stellvertretender Chefarzt der Augenklinik im Luzerner Kantonsspital, ergänzt: «Die blauen Lichtanteile sind die energiereichsten im sichtbaren Lichtspektrum. Sie gefährden das Auge – vor allem die Netzhaut – schneller als die anderen Lichtfarben.»
Vorsicht ist vor allem bei Kindern geboten. Schmid: «Ihre Augen sind empfindlicher als diejenigen von Erwachsenen. Die Linsen von Kindern sind noch sehr klar und können Licht nicht so gut filtern.» Daher gelange mehr blaues Licht auf die Netzhaut. Speziell bei Babys sollte man verhindern, dass sie aus kurzer Distanz und direkt in die Lichtquelle blicken können.
Die wichtigsten Kauftipps
Als Faustregel gilt: Je heller das Licht, desto höher ist der Blaulichtanteil. Diese Lichtfarbe oder Farbtemperatur wird in Kelvin angegeben. Ein hoher Kelvinwert bedeutet, dass der Blaulichtanteil hoch ist. Beim Kauf von LED-Leuchten sollte man deshalb auf den Kelvinwert (K) achten.
Warmweisses Licht hat eine Farbtemperatur von unter 3300 Kelvin.
Neutralweisses Licht: 3300 bis 5300 Kelvin.
Tageslichtweisses Licht: über 5300 Kelvin.
Fachleute schätzen, dass bereits ab 3000 Kelvin Augenschäden entstehen können. In häufig benutzten Räumen sollte man deshalb nur warmweisses LED-Licht installieren.
Eine Möglichkeit zur Reduktion des Blaulichts sind Leuchten mit orangem Filter. Christian Grimm bestätigt: «Das Risiko für die Augen lässt sich dadurch reduzieren.»
Eine K-Tipp-Stichprobe bei Conrad, Coop, Ikea, Jumbo, Lumimart, Micasa, Migros und Möbel Pfister zeigt: Warmweisse LED-Lampen und Lampen mit Orangefilter gibt es bei allen – darunter auch Produkte der Branchenleader Philips und Osram. Diese Produkte erkennt man an der orangen Beschichtung und am tiefen Kelvinwert (Angabe auf der Verpackung).
Lampen mit orangem Filter sind teurer als andere LED-Typen. Beispiel: Bei Coop City kostet eine normale LED-Birne (40 Watt) Fr. 5.95, ein formgleiches Modell (14 W) mit oranger Beschichtung Fr. 13.95.
Der richtige Umgang mit LED-Lampen
Zu LED-Lampen einen Abstand von mindestens 20 Zentimetern einhalten.
Vermeiden Sie es, direkt in LED-Leuchten zu blicken. Das gilt auch für Auto- und Velolichter sowie LED-Taschenlampen.
Kaufen Sie keine Kinderspielsachen mit LED-Licht.
Verhindern Sie, dass Babys und Kleinkinder aus kurzer Distanz und direkt in LED-Leuchten blicken können.