3a-Sparen mit der Versicherung ist der falsche Weg - und zwar aus folgenden Gründen:

- Flexibilität. Wer sein Konto der steuerbegünstigten 3. Säule bei einer Bank führt, bleibt bei den Einzahlungen flexibel. Man kann also einzahlen, wann man will und so viel man will - bis zum Maximalbetrag. Für Angestellte mit Pensionskasse also höchstens 6077 Franken, für Selbständigerwerbende und Teilzeitler ohne Pensionskasse maximal 30384 Franken pro Jahr, gilt für 2003.

Wer hingegen die 3. Säule bei einer Versicherungsgesellschaft abschliesst, geht einen langjährigen Vertrag mit Zahlungsverpflichtung ein. Wer nicht mehr einzahlen kann, verliert in den ersten Jahren wegen des so genannten Rückkaufsverlustes alles oder zumindest einen grossen Teil des einbezahlten Geldes. Diese stossende Praxis wenden alle Versicherungsgesellschaften an.

Gerade junge Menschen sollten also flexibel bleiben und für die 3. Säule zur Bank gehen. Es kommt oft vor, dass sie eine Auszeit nehmen - und dann bleibt es ohne finanzielle Folgen, falls sie ein paar Jahre lang nichts einzahlen. Das gilt insbesondere für erwerbstätige Frauen, die Kinder bekommen und eine Zeit lang zu Hause bleiben.

Achtung: Versicherungsvertreter betonen immer wieder, es sei kein Problem, das Geld zu beziehen - etwa für den Kauf von Wohneigentum. Doch das ist nicht korrekt - wegen des erwähnten Rückkaufsabzuges.

- Todesfallschutz. Die Versicherungslösung ist immer mit einer Todesfallversicherung verbunden - und die kostet.

Junge Leute haben aber in der Regel keine Unterstützungspflichten; es ist nicht nötig, dass jemand Geld erhält, falls sie sterben. Also zahlen sie der Versicherung eine Prämie für die Katz.

- Kosten: Sparen mit der Versicherung ist teuer, weil die Versicherungen eine ganze Reihe von Kostenblöcken verrechnen - unter anderem die Provision für die Verkäufer. Bei der Bank fallen keine Spesen an.

- Provisionsgesteuerte Verkäufer: Viele Versicherungsvertreter verdienen nur dann Geld, wenn sie dem Kunden eine Police verkaufen können. Die Empfehlung, zur Bank zu gehen, bringt ihnen hingegen nichts ein. Seien Sie also skeptisch!

- Richtig sparen: Die 3. Säule bei der Bank sollte immer die erste Sparmassnahme sein. Zwar bleibt das Geld bis zur Pensionierung gesperrt (ausser für Wohneigentum), aber unter dem Strich ist das eine der besten Sparformen.

Und sie ist mit Sicherheit das bessere Sparinstrument als die Fondspolicen (zum Beispiel von Pax oder Aspecta), die heutzutage sehr aggressiv in Kollegenkreisen verkauft werden. Grund: Die Verkäufer - oft von den berüchtigten Verkaufsorganisationen WNB, First oder ITE - verschweigen in der Regel, dass Fondspolicen eben doch Sparversicherungen sind, die alle beschriebenen Nachteile haben.

(em)