Warum kann ich kaum noch Tomaten ernten?
«Ich habe meine Tomaten jahrelang erfolgreich mit Ziegenmist gedüngt und gepflegt. Aber dieses Jahr kränkeln sie. Die Früchte werden faul, der Ertrag ist nur sehr gering. Was mache ich falsch?»
Rosa Mann-Foppa, Sumvitg GR
Falls Sie die Tomaten mehrere Jahre in Folge am gleichen Ort gepflanzt haben, empfehle ich einen Standortwechsel. Bei der Krankheit an den Früchten handelt es sich um die Krautfäule. Um sie zu verhindern, sollten Sie die Tomaten vor Regen schützen: Ein einfaches Häuschen aus einer Plastikfolie genügt. Wenig anfällig auf die Krautfäule ist die Tomatensorte «Cristal».
Tomaten benötigen viele Nährstoffe. Es empfiehlt sich, organischen Volldünger oder Ziegenmist, der nicht zu frisch sein sollte, im Frühling in den Boden einzuarbeiten – allerdings nicht allzu tief. Wichtig: Pro Pflanze höchstens fünf bis sechs Blütenstände zu Früchten reifen lassen.
Warum verdorren meine Thuja-Bäume?
«In meinem Garten stehen Thuja-Smaragd-Bäume. Sie sind rund vier Meter hoch und 30 Jahre alt. Seit zwei Jahren verdorren einzelne Äste. Woran kann das liegen?»
Eugen Höchli, Richterswil ZH
Bei diesem «Zweigsterben», auch «Nadelbräune» genannt, handelt es sich um einen Pilzbefall. Der Pilz wird von verschiedenen Erregern verursacht. Als Gegenmittel empfehle ich «Cupromaag» und «Sano Plant Kupfer». Die Behandlungen müssen ab dem Neuaustrieb im Frühjahr drei- bis viermal im Abstand von zwei bis drei Wochen erfolgen. Bei 30-jährigen Pflanzen dürfte sich der Aufwand aber nicht lohnen. Wenn nur einzelne Äste betroffen sind, ist ein vollständiges Absterben kaum zu befürchten. Sie können die befallenen Zweige einfach herausschneiden.
Wie kann ich den Klee im Rasen bekämpfen?
«Auf unserem Rasen vermehrt sich Klee mit gelben Blüten. Wir haben schon dreimal gespritzt. Auf Dauer half es aber nicht. Was kann ich noch versuchen?»
Erica Bianchi, Widen AG
Es ist besser, den Rasen richtig mit Nährstoffen zu versorgen, als ihn mit Herbiziden zu behandeln. Die Alternativen zu chemischen Hilfsmitteln: Zum einen können Sie im September oder im frühen Frühling den Rasen vertikutieren. Ein Gerät mit senkrecht gestellten Klingen löst den Filz. Man kann den Boden auch aerifizieren: Dabei stanzt man mit einer Maschine kleine Löcher in den Boden, um die Wurzeln mit Luft zu versorgen. An kahlen Stellen kann man nach diesen Behandlungen nachsäen.
Wenn Sie zudem Anfang April, im Juni oder bei Bedarf auch im August den Rasen düngen, fördern Sie das Gräserwachstum. Halten Sie sich dabei unbedingt an die Angaben der Hersteller. Auf kleinen Rasenflächen ist es zudem möglich, Löwenzahn oder andere tiefwurzelnde Pflanzen auszustechen. Dafür gibt es spezielles Handwerkzeug.
Hilft nur noch Chemie gegen die Würmer?
«Wir haben einen grossen Quittenbaum im Garten. In den letzten 40 Jahren hatten wir noch nie Früchte mit Würmern. Dieses Jahr ist aber fast jede zweite Quitte wurmstichig. Sollen wir dagegen Chemie einsetzen?»
Walter Annen, Oberlunkhofen AG
Ich vermute, dass der warme Sommer dafür gesorgt hat, dass der Baum erstmals vom Apfelwicklerfalter befallen wurde. Das muss sich nächstes Jahr aber nicht zwingend wiederholen – das hängt von der Witterung ab. Mit dem Bioprodukt «Madex2» von Andermatt Biogarten kann man den Apfelwickler wirksam bekämpfen. Auch «Insegar L» von Maag ist empfehlenswert.
Hibiskus: Wieso fallen die Knospen ab?
«Meine Hibiskuspflanzen auf dem Balkon haben dieses Jahr zum ersten Mal fast alle Knospen verloren, bevor die Blüten aufgingen. Das Insektizid «Pyrethrum FS» half nicht. Was könnte die Ursache sein? Auf den Blättern sitzen viele braune Waldwanzen.»
Elisabeth Stoevesandt, Basel
Die Waldwanzen sind an Ihrem Problem nicht schuld. Sie sind sogar nützlich im Kampf gegen Blumenwanzen. Das Abfallen der Knospen deutet auf einen falschen Standort und mangelnde Pflege hin. Hibisken lieben einen durchlässigen, gut mit Nährstoffen versorgten Boden. Ich vermute, dass die in Töpfen gehaltenen Pflanzen aufgrund des warmen Sommers ein Opfer der Trockenheit wurden. Sorgen Sie in den kommenden Monaten für genügend Wasser. Fürs nächste Frühjahr empfehle ich organischen Volldünger. Als Standort ist ein halbschattiger Bereich ideal.
Soll ich den Strauch zurückschneiden?
«Meine Hibiskussträucher sind seit zwei Jahren immer wieder von Läusen befallen. Sie stehen in altem Gartenboden und sind rund zwei Meter hoch. Soll ich sie im Winter kurz abschneiden, damit sie nächstes Jahr wieder gesund nachwachsen?»
Minie Storm Le Heux, Tagelswangen ZH
Die Blattlausart, die sich auf Hibiskussträuchern verbreitet, ist sehr widerstandsfähig. Die Läuse vermehren sich bei warmem und trockenem Wetter besonders stark. Bio-Mittel sind in solchen Fällen meist wirkungslos. Vielleicht sollten Sie es mit dem aggressiveren Präparat «Perfektion» von Maag versuchen – dabei aber unbedingt die Gebrauchsanweisung befolgen. Ein totaler Rückschnitt der Sträucher bringt nichts. Jungtriebe können den Befall sogar noch fördern.
Wieso haben wir kaum weisse Trauben?
«Wir haben im Garten einen Rebstock mit roten Trauben und daneben einen Stock mit weissen. Bei den roten Trauben fiel die Ernte üppig aus. Die weissen Trauben hingegen sind nur klein und nicht sehr zahlreich. Die Blätter haben warzenförmige Ausbuchtungen. Ist die Pflanze krank?»
Haymo Empl, Winterthur ZH
Die Ausbuchtungen dürften das Werk von Rebenpockenmilben sein. Sie sind von blossem Auge kaum zu erkennen. Nach einem starken Befall dürfte eine Behandlung im nächsten Jahr sinnvoll sein – und zwar im Frühling, wenn die Knospen austreiben. Ich empfehle eine Kombination von «Sanoplant Winteröl» und «Sanoplant Schwefel». Vorsicht: Schwefelpräparate können bei zu hoher Konzentration die Blätter verbrennen.
Wie kriege ich das Moos weg?
«Auf dem Asphalt vor meiner Garage wächst Moos. Wie kann ich es entfernen?»
Hans Leuenberger, Kleindietwil BE
Von Chemie rate ich ab, denn Kleintiere würden darunter leiden. Ausserdem ist nicht sicher, ob es wirkt. Das Moos können Sie mit einem Hochdruckreiniger abwaschen. Eine Alternative sind Reissbürsten mit kräftigen Borsten.
Warum leidet meine Johannisbeere?
«Ich habe im Garten einen Johannisbeerstrauch, der seit einigen Jahren neben einer Wermutpflanze wächst. Seit zwei Jahren geht es dem Strauch immer schlechter. Soll ich den Wermut entfernen?»
Christa Züllig, Steinach SG
Es ist unwahrscheinlich, dass der Wermut an dieser Entwicklung schuld ist. Sie sollten sicherstellen, dass die Johannisbeere genügend Nährstoffe hat. Geben Sie dem Strauch Anfang April Obst- und Beerendünger. Binden Sie ihn während der Erntezeit locker zusammen, das verhindert das Auseinanderfallen. Im Winter sollten Sie ihn straff zusammenbinden. So hält die Johannisbeere dem Gewicht des Schnees stand, und Vögel haben es schwerer, die Knospen abzufressen.
Sind Insekten am Ernteausfall schuld?
«Ich habe Probleme mit meinen Johannisbeeren: Vergangenes Jahr konnte ich zum ersten Mal nach Jahren nicht ernten – überall krabbelten Schildläuse, schwarze Ameisen und grüne Läuse herum. Sind sie am Ernteausfall schuld?»
Liliane Scheiwiller, Gossau SG
Ihre Aussage «nach vielen Jahren» deutet darauf hin, dass die Beerensträucher ein beachtliches Alter haben. Auch die Schildläuse sind ein Zeichen dafür. Der Ausfall der letztjährigen Ernte könnte auch durch Frostnächte im Frühjahr verursacht worden sein. Ältere Beerensträucher sind zunehmend anfällig auf Krankheiten und tierische Schädlinge. Die Ameisen allein können nicht der Hauptgrund des Ernteausfalls sein. Sie sollten primär die Blattläuse bekämpfen, etwa mit «Belrose» oder «Sanoplant»-Bio-Spritzmittel.
Papyrus mit dürren Blattspitzen: Was tun?
«Ich habe in der Stube einen Papyrus, der zum ersten Mal richtig viele Blätter entwickelt. Leider werden mit der Zeit auch an den neuen Blättern die Spitzen dürr und braun. Was kann ich dagegen tun?»
Verena Bregy, Lyss BE
Die Papyruspflanze braucht einerseits einen ständigen, gleichbleibenden Wasserstand. Andererseits kann es vorkommen, dass die Pflanze im Winter das Wasser innert kurzer Zeit aufbraucht. Darauf reagiert der Papyrus mit dürren Blattspitzen.
Besprühen Sie die Pflanze ein- bis zweimal pro Woche mit kalkfreiem Wasser. So können Sie das Raumklima im Winter optimieren. Nach Mitte Mai sollte die Pflanze im Freien stehen. Geben Sie ihr von März bis September jede Woche einen sauer reagierenden Volldünger.
Was hilft den kranken Buchssträuchern?
«Ich habe in meinem Garten zwei Probleme: Erstens sind zwei meiner Buchssträucher krank. Was kann ich tun? Zweitens: Ich habe ein Beet mit Phaceliablumen. Kann ich diese im Winter als Gründüngung für eine Winterkultur stehen lassen?»
Doris Gsell, Plagne BE
Zur ersten Frage: Ihre Buchssträucher sind wahrscheinlich vom asiatischen Buchsbaumzünsler befallen. Ab März legt dieser Schmetterling seine Eier auf der Blattunterseite ab. Die schlüpfenden Raupen können die Pflanze kahlfressen. Innerhalb einer Vegetationszeit entstehen bis zu drei Generationen. Erkennt man die Raupen frühzeitig, kann man sie mit Spritzmitteln wie «Delphin» von Andermatt Biogarten oder «Kendo Gold» von Maag bekämpfen – allenfalls muss man mehrfach gründlich spritzen.
Bei einem starken Befall erholt sich die Pflanze allerdings oft nicht mehr. Dann muss man den Strauch samt seinen Wurzeln vollständig ausreissen und zum Beispiel durch den einheimischen Liguster (Ligustrum vulgare) oder die japanische Stechpalme (Ilex crenata) ersetzen.
Zu den Phaceliablumen: Wenn Sie das Blumenbeet als Winterkultur nutzen möchten, sollten Sie spätestens im Spätherbst vorhandene Blumen ausreissen und auf dem Kompost entsorgen. Lockern Sie dann die Erde leicht. Jetzt können Sie zum Beispiel Nüsslisalat aussäen und im nächsten Frühjahr ernten. Ebenfalls geeignet sind Winterzwiebeln sowie Knoblauchherbstsorten.