Wie bringe ich die Topinambur wieder zum Blühen?
«Vor acht Jahren habe ich einige Topinambur-Pflanzen gesetzt. Sie vermehrten sich und blühten all die Jahre sehr erfreulich. Doch damit war letztes Jahr Schluss – mit Ausnahme einiger weniger mickriger Blümchen auf zwei Meter langen Stielen. Besonders viel Sonne bekommen die Topinambur nicht. Wie kann ich sie wieder zum Blühen bringen?»
Helen Matthäus, Wettingen AG
Das Ausbleiben der Blüten ist auf den sonnenarmen Standort zurückzuführen. Dies ist im Fall der Topinambur aber eher positiv, weil so die Ausbreitung der Pflanze durch Samen verhindert wird. Grund: Die Topinambur gehört zu den Neophyten. Das sind Pflanzen, die sich unkontrolliert verbreiten. Sie konkurrenzieren und verdrängen einheimische Pflanzen.
Wie halte ich die Wespen von meinem Baum fern?
«In unserem Föhrenbaum hat es drei Wespennester von rund 50 bis 70 Zentimeter Durchmesser. Im Spätsommer bezieht dort jeweils ein Wespenschwarm sein ‹Hauptquartier›. Kann ich die Rückkehr verhindern, ohne dass ich den Baum fällen oder Gift einsetzen muss?»
Martin Steiner, Goldau SZ
Um den Schwarm vom Baum fernzuhalten, können Sie ihn zum gegebenen Zeitpunkt mit einem feinmaschigen Textilgewebe einpacken. Meines Wissens bilden Wespen ihre Nester nicht am gleichen Ort wie im Vorjahr. Normalerweise beginnt die Wespenkönigin im Frühjahr mit dem Neubau und bildet mit den ersten Nachkommen den eigentlichen Staat.
Warum bringen unsere Obstbäume fast keine Früchte?
«Wir haben im Garten unseres Ferienhauses im Wallis einen Aprikosen- und einen Zwetschgenbaum. Beide blühen im Frühling, zur Erntezeit gibts aber nur wenige Früchte. Könnte es sein, dass sich die Bäume nicht vertragen? Hinzu kommt: Rund um den Zwetschgenbaum sieht es wegen Wurzelausschlägen aus wie auf einer Spargelplantage. Was können wir tun?»
Eveline Schüler, Oberdorf NW
Es lässt sich ausschliessen, dass sich der Aprikosen- und der Zwetschgenbaum nicht vertragen. Obstbäume können aber aus verschiedenen Gründen wenig oder keine Früchte tragen. Konkret heisst das: Wenn sie nicht fachgerecht geschnitten werden, wenn sie nicht gegen Krankheiten und Schädlinge geschützt sind – oder wenn der Wasser- und Nährstoffhaushalt zu wenig ausgeglichen ist.
Aprikosenbäume sind selbstfruchtbar. Das heisst: Sie sind zur Befruchtung nicht auf andere Aprikosensorten angewiesen. Bei den Zwetschgenbäumen hingegen können einzelne Sorten fruchtbarer sein, wenn sie von einer anderen Sorte bestäubt werden.
Was die spargelähnlichen Auswüchse rund um den Zwetschgenbaum betrifft: Schneiden Sie diese Wurzelausschläge so tief wie möglich ab.
Frangipani verlor alle Blätter: Was können wir tun?
«Wir säten vor zweieinhalb Jahren Frangipani-Samen, die aus Hawaii stammen. Nach eineinhalb Jahren ist daraus ein Baum mit einem über 1,5 Meter hohen Stamm und vielen Blättern entstanden. Seither hat er auf unserer Terrasse Hitze, Kälte, Hagel und Gewitter problemlos überstanden. Wir achteten auch immer darauf, dass der Baum genügend Wasser hatte – nicht zu viel, eher trocken, damit es nicht zu Staunässe kam. Doch dann folgte der Schreck: Innerhalb eines Monats verkam die Pflanze zu einer Bohnenstange ohne ein einziges Blatt. In dieser Zeit stand sie nicht mehr auf der Terrasse, sondern in der Küche. Ich bin ratlos. Was können wir tun?»
Gerry Flogerzi, Näfels GL
Was in Ihrem Fall schiefgelaufen ist, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Es könnte am Wechsel von der Terrasse mit vollem Tageslicht in die Küche mit weniger Licht liegen. Sie dürfen aber mit gutem Grund darauf hoffen, dass die Pflanze nach Mitte Mai auf der Terrasse wieder voll austreiben wird.
Bei Frangipani oder Plumeria handelt es sich um eine oleanderähnliche Strauchpflanze aus der Familie der Hundsgiftgewächse. Bei der Aufzucht der Sämlinge gilt: Die ausgetriebenen Jungpflanzen dürfen nur an einem hellen, frostfreien Ort überwintert werden, und dies bei reduzierter Feuchtigkeit.
Wieso faulen meine Äpfel teilweise schon am Baum?
«Meine Äpfel der Sorte Maigold, Fraurotacker und Kanada Reinette weisen seit etwa zwei Jahren schon am Baum faule Punkte in der Grösse von Stecknadelköpfen auf. Die Fäulnis greift dann im Keller bei der Lagerung weiter um sich. Um welche Krankheit handelt es sich?
Was kann ich dagegen tun?»
Mathieu Herbert, Leuk-Stadt VS
Für das beschriebene Schadensbild gibt es zwei mögliche Ursachen:
Lagerschorf: Er gehört zu den typischen und häufigsten Pilzkrankheiten an Apfelbäumen. Dabei werden die Früchte unmittelbar vor der Ernte infiziert. Das Krankheitsbild wird dann erst bei der Lagerung sichtbar. Traditionelle Sorten lassen sich mit einem Pflanzenschutzprogramm eines Experten schützen. Im Bio-Anbau sind schwefelhaltige Produkte wie Myco-San (Biogarten Andermatt in Grossdietwil LU) oder Fungizidpräparate der Firmen Maag und Gesal zu empfehlen.
Jonathan Spot: Diese Flecken sind keine Krankheit, sondern hängen mit den Lebensvorgängen in den Bäumen zusammen: Sie sind überaltert. Und so beugen Sie solchen Flecken vor: Äpfel möglichst frühzeitig ernten und bei möglichst tiefer Temperatur lagern. Wie der Name sagt, ist vor allem die Sorte Jonathan gefährdet – das Problem kann aber auch bei anderen Apfelsorten auftreten.
Eine Alternative zu alten und traditionellen Apfelsorten sind schorftolerante Sorten wie Topaz, Otava und Resi.
Wie bekomme ich die Käfer ohne Gift los?
«Auf den Blättern meines Rhabarbers tummelt sich ein hässlicher Käfer. Er ist dunkelgrau und hat einen rundflachen, schildartigen Rücken. Vor allem im Frühling befallen diese Käfer den Rhabarber scharenweise. Im Sommer findet man sie dann auf den Himbeeren, deren Früchte sie aussaugen. Was sind das für Käfer? Ich möchte sie loswerden, aber kein Gift verspritzen.»
Rosmarie Lüscher, Hirschthal AG
Es dürfte sich um Blumenwanzen handeln. Auf erntereifen Himbeeren sollten Sie in der Tat keine Pflanzenschutzmittel einsetzen. Die Rhabarberblätter könnten Sie mit Wasser aus einer feinen Gartenschlauchdüse abspritzen. Auch das Einsammeln von Hand ist effizient – wenn auch mühsam, weil man das Prozedere mehrfach wiederholen muss. Bedenken Sie andererseits: Wanzen sind äusserst erfolgreich beim Bekämpfen von Blattläusen.
Mit Schutzfolie gegen die Brombeeren an den Zwergmispeln?
«In meinem Garten habe ich an einer Böschung Zwergmispeln (Cotoneaster) gepflanzt. Und dazwischen wuchern Brombeeren. Schafft eine Schutzfolie Abhilfe gegen die Brombeeren?»
Moritz Frey, Ostermundigen BE
Zwergmispeln als Bodenbedecker waren vor allem in den 1960er- und frühen 1970er-Jahren verbreitet. Heute ist diese Pflanzengruppe verpönt. Denn sie ist der Träger der für den Obstbau gefährlichen Bakterienkrankheit Feuerbrand. Die Sanierung ist aufwendig. Fremdpflanzen wie Brombeeren müssten Sie ausjäten und die Zwergmispeln schneiden.
Sinnvoll wäre es, die ganze Böschung zu roden. Das müsste wegen des dichten Wurzelgeflechts maschinell gemacht werden. Danach könnten Sie eine Blumenwiese ansäen – sie muss allerdings zwei bis drei Mal pro Jahr gemäht werden.
Schwammartige Gebilde auf der Wiese: Was tun?
«Vor vier Jahren liessen wir in unserem Garten einen Wurzelstock herausfräsen. Nun kommen an diversen Orten auf der Wiese schwammartige Gebilde zum Vorschein – vor allem dort, wo noch dicke Wurzeln im Boden sind. Die Gebilde griffen die Thuja-Büsche und den Rhododendron an, sodass sie innert kürzester Zeit eingingen. Der Einsatz von Fungiziden half nichts. Was sollen wir tun?»
Daniel Gerlach, Winterthur ZH
In Ihrem Garten wachsen Pilze auf abgestorbenen Wurzelresten im Boden. Da es viele solcher Pilzarten gibt, ist es schwierig zu beurteilen, was Sie dagegen tun können. Am effizientesten ist es wohl, die verbliebenen Wurzelreste vollständig aus dem Boden zu entfernen. Klären Sie durch eine Gartenbaufirma ab, ob dies in Ihrem Garten möglich ist.
Im Übrigen bezweifle ich, dass der Rhododendron und die Thuja wegen der Pilze eingegangen sind. Denn diese können sich nur auf abgestorbenem Holz entwickeln.
Wieso hat der Klee einen weissen Überzug?
«Der Klee in meinem Garten hat einen weissen Überzug, der an Mehltau erinnert. Was könnte die Ursache sein?»
Doris Gsell, Plagne BE
Besonders im Spätsommer kommt es vor, dass verschiedene einheimische Pflanzen von Mehltau befallen werden. Er ist allerdings relativ harmlos – deshalb ist es wohl unnötig, den Mehltau mit Gift zu bekämpfen.
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