Web-TV macht Smartphones und Computer zu tragbaren TV-Geräten. Für die Inbetriebnahme brauchts keine besonderen Kenntnisse. Bei Desktop-Computern und Notebooks muss man nicht einmal eine Software installieren. Und mit einer App lässt sich der Empfang auch auf Tablets und Smartphones einfach einrichten. Nötig sind nur eine Standard-Internetverbindung (Breitband) und ein Benutzerkonto beim Web-TV-Service, um sich einloggen zu können.
Der K-Tipp hat sechs Angebote verglichen: Zattoo, Wilmaa, Teleboy, Swisscom TV, Nello und Blick TV. Bis auf Nello bieten alle Web-TV-Dienste einen Gratiszugang an. Das heisst: Der TV-Empfang ist durch Werbeeinblendungen finanziert. Dadurch verzögert sich etwa der Kanalwechsel, weil erst Reklame gezeigt wird. Nur wer zahlt, wird davon befreit.
Weitere Vorteile eines kostenpflichtigen Abos: Zattoo (HiQ), Wilmaa (Premium) und Teleboy (Plus) verbreiten auch HD-Sender (siehe Tabelle). Das bieten die anderen drei nicht an. Doch bei allen Abos sind gewisse Zusatzfunktionen inbegriffen:
Aufnahmen: Der virtuelle Videorecorder ermöglicht das Aufzeichnen selbst gewählter Sendungen. Diese bleiben dann auf unbestimmte Zeit gespeichert. Wilmaa, Swisscom TV und Blick TV bieten diese Funktion nicht an. Zattoo und Teleboy lassen Aufnahmen gar ohne Abo zu, wenn auch nur in reduziertem Umfang und zeitlich begrenzt.
Zeitversetztes TV: Hier zeichnet der Anbieter das TV-Programm auf und stellt es während sieben Tagen nach der Ausstrahlung zum Abruf bereit. Die Recall-Funktion fehlt nur bei Nello. Dafür lassen sich bei Nello Sendungen herunterladen. Auch bei Teleboy geht das.
Live-Pause: Das eingeschaltete Programm kann unterbrochen und später an derselben Stelle fortgesetzt werden. Bei Wilmaa ist eine laufende Sendung auch «rückspulbar», falls man den Start verpasst hat.
Weil Cablecom und Swisscom ein digitales Grundangebot ohne Zusatzkosten ausstrahlen, fährt man mit Web-TV-Abos nicht zwingend günstiger. Nur wer auf den Kabel-TV-Anschluss verzichtet, spart Gebühren.
Doch Web-TV wird übers normale Internet gesendet: Bildqualität und -stabilität können also schwanken. Wer vor allem in der Stube fernsieht und über keine Geräte wie SmartTV verfügt, ist mit den klassischen TV-Angeboten meist besser bedient.
Vorsicht beim Fernsehen via Mobilfunknetz: Bei Web-TV-Angeboten können horrende Kosten entstehen, wenn im Handy-Abo kein ausreichendes Datenvolumen inbegriffen ist. Ausnahme: Bei Swisscom TV Air ist der Datenverkehr, der durch die TV-App entsteht, auch für Prepaid-Kunden von Swisscom inklusive.