Wenn Banken knausern
Viele Sparer geben sich gegenwärtig mit einem halben Prozent Zins auf ihrem Sparkonto zufrieden. Doch eigentlich wäre deutlich mehr zu holen.
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K-Tipp 15/2003
17.09.2003
Marco Diener - mdiener@ktipp.ch
Welches sind die Zinsleader? Das wollte der K-Tipp von Grossbanken, Raiffeisen-, Kantonal- und Regionalbanken wissen. Doch offenbar fehlt eine Übersicht. Die Angaben des Kantonalbanken-Verbandes waren ebenso vage wie jene der Regionalbanken-Holding und des Raiffeisen-Verbandes.
Trotzdem hat der K-Tipp Banken aufgelistet, welche auf Sparkonti überdurchschnittliche Zinsen zahlen (siehe Tabelle). Denkbar ist allerdings, dass die eine oder andere Zinsperle fehlt.
Eine...
Welches sind die Zinsleader? Das wollte der K-Tipp von Grossbanken, Raiffeisen-, Kantonal- und Regionalbanken wissen. Doch offenbar fehlt eine Übersicht. Die Angaben des Kantonalbanken-Verbandes waren ebenso vage wie jene der Regionalbanken-Holding und des Raiffeisen-Verbandes.
Trotzdem hat der K-Tipp Banken aufgelistet, welche auf Sparkonti überdurchschnittliche Zinsen zahlen (siehe Tabelle). Denkbar ist allerdings, dass die eine oder andere Zinsperle fehlt.
Eines zeigt die Zusammenstellung dennoch deutlich: Wer sein Sparkonto von einer knausrigen zu einer grosszügigen Bank transferiert, kann sich am Ende des Jahres das Vier- bis Sechsfache an Zinsen gutschreiben lassen.
Doch die Angebote der Zinsleader haben auch Nachteile. Wer beispielsweise von der Berner Kantonalbank 2,25 Prozent Zins kassieren möchte, muss 25 Aktien der Bank besitzen. Oder wer bei der Bank Huttwil Geld abheben will, muss das bereits ein Jahr zum Voraus ankündigen.
Zudem weiss niemand, wie lange die aufgelisteten Banken ihre Konditionen beibehalten werden. Die befragten Institute wollten gegenüber dem K-Tipp jedenfalls keine Prognosen abgeben.
Und in frischer Erinnerung ist natürlich noch die Entwicklung bei der Zurich Invest. Die Bank hatte den Zins auf ihrem Sparkonto sukzessive auf 1,5 Prozent gesenkt, ehe sie im Sommer einen Teil ihres Geschäfts an die AIG verkaufte. Wer nicht abgesprungen ist, muss sich nun mit 0,5 Prozent zufrieden geben.
Keine Konkurrenz zu den Zinsleadern sind derzeit die Grossbanken. Die Credit Suisse gewährt auf ihrem bestverzinsten Konto, dem Zinsstufen-Sparkonto, einen Zins von 0,625 Prozent. Nur wenn der Kunde während dreier Jahre kein Geld abhebt, klettert der Zins, und das Geld wird mit maximal 1 Prozent verzinst.
Noch weniger Zins wirft das Geld auf dem Sparkonto der UBS ab - nämlich 0,5 Prozent.
Doch selbst die Grossbanken werden noch unterboten. Zum Beispiel von der Urner Kantonalbank. Sie zahlt auf dem Anlagekonto 0,375 Prozent - und bezeichnet das erst noch als «Vorzugszins».
Falls Sie Ihr Spargeld zu einer anderen Bank «zügeln» möchten, beachten Sie:
- Die WIR-Bank steht seit einigen Jahren allen Sparern offen. Nicht nur jenen, welche mit WIR-Geld geschäften.
- Sie können auch zu einer Bank wechseln, welche in Ihrer Region nicht vertreten ist.
- Achten Sie darauf, dass die Rückzugsmöglichkeiten nicht allzu restriktiv sind.
- Fragen Sie nach, wie Sie Geld beziehen können.
- Erkundigen Sie sich, ob der Zinssatz auch für grössere Summen gilt.
- Informieren Sie sich über Gebühren für Kontoführung und Kontoauflösung.