Als der Ackerbau noch nicht erfunden war, mussten die Menschen ihre Nahrung sammeln: Wer zuerst kam, wurde satt, die anderen gingen leer aus. Das ist auch das Prinzip von «Jäger und Sammler».
Konkret geht es darum, seinen Stamm von Steinzeitmenschen möglichst gut durchs Jahr zu bringen. Das Jahr besteht aus zwei Jahreszeiten. Im Sommer stehen Beeren, Knollen und Mammuts auf dem Speiseplan. Im Winter Mammuts und Kräuter.
Sämtliche Nahrungsmittel müssen in Form von Spielplättchen gesammelt werden. Sie liegen verdeckt auf dem Spielfeld, darauf sind die einzelnen Nahrungsmittel abgebildet. Jeder Spieler erhält einen Steinzeit-Stamm, der aus vier Spielfiguren besteht.
Vom Sommerlager aus muss man die Figuren übers Brett bewegen. Jedes Plättchen, das der Spieler besetzt oder überquert, darf er behalten. Beeren und Kräuter geben jeweils einen Punkt, Mammuts drei bis sieben Punkte.
Doch um ein Mammut zu erlegen, braucht es Waffen. Auch diese kann man als Plättchen sammeln. Töpferei-Plättchen lohnen sich dagegen nur, wenn man gleich mehrere haben kann.
Denn je mehr man davon hat, desto höher die Punktzahl eines einzelnen. Höhlen-Plättchen bleiben auf dem Spielbrett liegen. Sie dienen dazu, weite Strecken zurückzulegen. Nach dem Sommer geht es in den Winter. Dort ist der Überlebenskampf härter, weil die Nahrungsmittel knapper sind.
Das Spiel beginnt relativ gemächlich. Doch je länger es dauert, desto spannender und unterhaltsamer ist es. Der Wettkampf zwischen den Spielern wird immer schärfer. Einerseits, weil es immer weniger Plättchen gibt.
Andererseits wird das Spielfeld immer kleiner: Felder ohne Spielplättchen können nicht mehr betreten werden. Das Spiel verlangt also auch strategisches Gespür, um sein Gebiet zu kontrollieren: Je mehr Spieler dazwischenfunken, desto wichtiger wird die Taktik.
Obwohl Taktik wichtig ist, sind die Spielregeln leicht verständlich und schnell gelernt. Damit ist «Jäger und Sammler» besonders für Familien-Spielabende ideal. Fürs regelmässige Spielen eignet sich das Spiel dagegen weniger. Dafür sind die Abläufe etwas zu monoton.
Die Macher von «Jäger und Sammler» haben sich viel Mühe gegeben: Das Spielbrett ist schön gestaltet. Und die Spielidee mit den vielen feinen Einzelheiten ist ausgereift. Einen kleinen Nachteil hat das Spiel dennoch: Die Regeln bevorzugen den Startspieler. Wer einmal vorne liegt, ist schwierig einzuholen. Das schmälert den Spass ein wenig.
«Gut gefragt ist halb gewonnen»
Die richtige Frage finden – das ist das Spielkonzept von «Gut gefragt ist halb gewonnen». Ein Spieler ist Vorleser, er liest einen einfachen Begriff oder Satz vor: zum Beispiel «In der Schweiz». Darauf müssen sich die Spieler nun eine Frage überlegen, etwa: «Wo liegt das Matterhorn?»
Jetzt geht es darum, herauszufinden, welche Fragen wohl die anderen stellen. Denn wenn die Fragen übereinstimmen, gibt es Punkte. «Gut gefragt ist halb gewonnen» ist ein typisches Partyspiel: Der Spass steht im Vordergrund.
+ Einfaches Spielkonzept
- Wenig Begriffe, wiederholt sich relativ schnell
- 3 bis 8 Spieler ab 12 Jahren
- Dauer: ca. 30 Minuten
- Preis: ca. 27 Franken
- Verlag: Kosmos
«Giro d’Italia»
Ein Velorennen ohne Amphetamine oder Blutdoping: Zumindest auf dem Spielbrett ist das möglich. «Giro d’Italia» ist das offizielle Spiel zur italienischen Rundfahrt. Wie in der richtigen Velotour gibt es Zeitfahren, Bergetappen und Spurtwertungen. Entscheidend ist dabei die Taktik: Die Spieler müssen darauf achten, dass sie die Kräfte ihres Teams richtig einteilen. Das Spiel operiert mit vielen Fachbegriffen aus dem Radsport. Gewisse Grundkenntnisse sind daher von Vorteil.
+ Ausgeklügeltes Strategiespiel
- Spielregeln sind sehr komplex
- 2 bis 10 Spieler ab 14 Jahren
- Dauer: ca. 45 Minuten
- Preis: ca. 65 Franken
- Verlag: Ghenos Games
«Glen More»
Schottische Clans wetteifern um die Herrschaft im Land: Die Spieler kultivieren typische schottische Produkte – Schafe, Rinder und Whisky. Diese Produkte verkaufen sie auf dem Markt. Mit dem Geld lassen sich Anbaugebiete, Burgen und Dörfer kaufen. Es gewinnt der Spieler mit den grössten und schönsten Landschaften, Burgen und Dörfern. «Glen More» ist ein anspruchsvolles Spiel: Die richtige Strategie ist wichtig, es überfordert aber nicht: Die Spielregeln sind durchdacht und gut verständlich.
+ Ausführliche Spielanleitung
- Zu wenig Spielmaterial
- 2 bis 5 Spieler ab 10 Jahren
- Dauer: ca. 60 Minuten
- Preis: ca. 40 Franken
- Verlag: Alea
«Phase 10 – das Brettspiel»
«Phase 10» ist vor allem bekannt als Kartenspiel. Jetzt gibt es das Spiel auch auf dem Brett. Das Ziel ist gleich geblieben: Jeder Spieler erhält zehn Karten mit den Zahlen 1 bis 12. Mit diesen gilt es eine bestimmte Kartenkombination auszulegen, die sich aus Zahlenreihen, Zahlensätzen oder Karten gleicher Farbe ergibt. Beim Brettspiel sind die Möglichkeiten vielfältiger: Je nachdem, auf welchem Feld man landet, zieht man eine oder mehrere Karten oder darf sogar welche aussuchen.
+ Spielablauf rund und ohne lange Pausen
- Bei vielen Mitspielern zieht sich das Spiel in die Länge
- 2 bis 6 Spieler, ab 10 Jahren
- Dauer: ca. 30 Minuten
- Preis: ca. 31 Franken
- Verlag: Ravensburger