Wie überlebt mein Salbeistock auf dem Balkon?
«Ich versuche zum wiederholten Mal vergeblich, auf meinem Balkon dauerhaft einen Salbeistock zu halten. Ein Jahr lang war er auf dem Sonnenbalkon, das andere Jahr auf dem Schattenbalkon. Dann habe ich unterschiedliche Pflanzen ausprobiert, aber jedes Mal bekamen sie nach zwei bis drei Wochen weisse Flecken auf den Blättern und mussten entsorgt werden. Was kann ich tun, damit der Salbeistock überlebt?»
Ursula Keller, Pregassona TI
Die Blätter des Gewürzsalbeis (Salvia officinalis) werden häufig vom Pilz Echter Mehltau befallen. Er ist erkennbar an weissen, mehlartigen Flecken, vor allem auf der Blattoberseite.
Gewürz- und Teekräuter mit einem chemischen Fungizid (Pilzbekämpfungsmittel) zu behandeln, ist bei vielen Gärtnern verpönt. Versuchen Sie es deshalb mit einer Mischung aus 1 Deziliter Milch und 9 Deziliter Wasser. Die Behandlung müssen Sie im Frühjahr bei noch vollständig gesunden Pflanzen beginnen und alle zwei bis drei Tage wiederholen.
Eine stärkere Variante erhält man mit einer Mischung aus 1 Esslöffel Backpulver, 1 Esslöffel flüssiger Kernseife und 2 Liter Wasser. Die Pflanzen benetzt man gründlich mit Hilfe eines Sprühgeräts.
Im Herbst wird der befallene Salbeistock kurz zurückgeschnitten, damit der Mehltaupilz nicht an den Pflanzen überwintert. Der gesunde Neuaustrieb kann dann im Frühjahr wie erwähnt behandelt werden.
Wie wird unkrautfreie Aussaaterde produziert?
«Immer wieder ist zu lesen, dass man zum Ansäen im Frühling Aussaaterde kaufen soll, weil diese frei von Unkraut sei. Stimmt das? Wenn ja: Wie wird sie produziert? Wird Aussaaterde allenfalls chemisch behandelt?»
Robert Aebi, Bremgarten AG
Eine absolute Garantie, dass gekaufte Erde unkrautfrei ist, gibt es nicht. Bei der Aufbereitung werden Erd- und Kompostprodukte in «Mieten» (aufgeschichtete Erdwalme) gelagert. Diese Lagerung bewirkt eine Verrottung. Die Verrottungswärme führt dazu, dass ein grosser Teil der Unkrautsamen keimunfähig wird.
Nach meinen Erkundigungen werden bei Aussaaterde keine chemischen Produkte eingesetzt. Zu beachten ist: Unkrautsamen werden durch Windverwehungen verbreitet. Die Samen können also auch in der Aussaaterde keimen, wenn sich diese im Freien befindet.
Unkraut Quecke: Wie wird man die Gräser wieder los?
«Im Frühling und im Sommer haben sich in meinem Garten Gräser breitgemacht, deren Halme gut und gerne 30 Zentimeter und höher werden. Sie wachsen zwischen den Blumen und dem Gemüse und sind nicht einfach auszureissen. Könnte es sich um Quecken handeln? Wie wird man sie am besten los?
Reinhard Bolliger, Cham ZG
Wenn es sich um Quecken handelt, sind unterirdische, weisse, am Triebende zugespitzte Ausläufer vorhanden. In Gemüsebeeten sollten Quecken eigentlich nicht vorkommen, weil der Boden vor jeder Neupflanzung im Frühjahr etwas aufgelockert oder leicht umgegraben wird.
Auch wenn es etwas mühsam ist: Am nachhaltigsten bekämpft man Quecken, indem man sie mit einer schmalen Grabgabel (mit zwei Zinken) aussticht. Je früher im Frühling, desto besser – dann haben sich die Ausläufer noch nicht zu stark entwickelt.
Spinnmilben an den Topfpflanzen: Wie bekämpfen?
«Auf meinem Balkon sind die Topfpflanzen mit Früchten, Gemüse und Blumen von Spinnmilben befallen. Bio-Spritzmittel brachten bisher nichts. Gibt es Alternativen zur Bekämpfung der Spinnmilben – oder kann ich bedenkenlos ein normales Spritzmittel verwenden?
Andrea Scheller, Pfungen ZH
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Spinnmilben an Topfpflanzen zu bekämpfen.
Vlies: Spinnmilben fühlen sich besonders wohl an warmen und trockenen Standorten, also auch auf Balkonen. Bei intensiver Sonneneinstrahlung könnte eventuell ein schattenspendendes Vlies die Bedingungen für den Befall reduzieren. Wichtig ist, dass die Töpfe ausgeglichen feucht sind. Topfkulturen sind oft schneller ausgetrocknet, als man denkt.
Biologisches Präparat: Probieren Sie es mit dem Mittel «NeemAzal T/S» von Andermatt Biogarten (www.biogarten.ch). Behandeln Sie die Pflanzen zwei- bis dreimal im Abstand von fünf bis zehn Tagen. Bei starkem Befall die kürzeren Tagesabstände wählen.
Wichtig: Biopräparate müssen besonders genau und konsequent nach den Angaben angewendet werden.
Normales Spritzmittel: Als sogenannt konventionelles Präparat könnten Sie «Alaxon Gold» von Maag in Erwägung ziehen.
Spindelstrauch: Warum Herbstlaub schon im Frühling?
«Wir haben vor drei Jahren einen Flügel-Spindelstrauch (Euonymus alatus) gepflanzt. Natürlich auch wegen der schönen Herbstverfärbung. Dieses Jahr verfärbten sich die Blätter bereits nach der Frühjahrsbelaubung gelb-braun-orange. Nur kurz waren sie hellgrün. Was könnte der Grund sein? Der Strauch steht auf der Nordseite unseres Hauses, also im Halbschatten.»
Peter und Irmgard Zahnd, Sion VS
Blattverfärbungen können zahlreiche Ursachen haben. Der häufigste Grund sind ungünstige Bodenbedingungen. Das heisst: zu kalkreicher, zu saurer (kalkarmer) oder zu stark verdichteter Boden. Auch ein Mangel an Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, an Eisen, Magnesium und an lebensnotwendigen Spurenelementen kann eine Rolle spielen.
Guten Erfolg könnte eine dreimalige Behandlung mit einem Pflanzenkur-Präparat bringen. Diese Lösung in flüssiger Form können Sie über die Blätter und über den Boden giessen.
Die kleine, unkrautfreie, offene Fläche rund um den Spindelstrauch können Sie zudem mit einer zwei bis drei Zentimeter starken, lockeren Mulchschicht bedecken – also mit trockenem Rasenabschnitt oder angerottetem Rinden- oder Holzhäcksel.
Durch 25 Zentimeter tiefe Einstiche – im Abstand von 10 Zentimetern – mit einer Grabgabel verhelfen Sie dem Boden rund um den Wurzelbereich zu besserer Wasser- und Luftdurchlässigkeit.