Wie der «Bio-Macher» Autos in die Fussgängerzone holen will
Inhalt
K-Tipp 13/2003
20.08.2003
Markus Kellenberger - Redaktor
Ernst Stettler ist Bio-Metzger der ersten Stunde. Dank vieler Säue, die sich in artgerechter Umgebung suhlen, bevor sie sich glücklich in sein Messer stürzen, klingelt bei ihm die Kasse.
Schweizweit verkaufen Bio-Läden, die etwas auf sich halten, Stettlers Plätzli und Würstli aus tiergerechter und naturnaher Produktion.
Stettler müsste also mindestens so fidelio sein wie seine Porcos - stünde sein Stammgeschäft in Langenthal BE nicht mitten in der vor Jahre...
Ernst Stettler ist Bio-Metzger der ersten Stunde. Dank vieler Säue, die sich in artgerechter Umgebung suhlen, bevor sie sich glücklich in sein Messer stürzen, klingelt bei ihm die Kasse.
Schweizweit verkaufen Bio-Läden, die etwas auf sich halten, Stettlers Plätzli und Würstli aus tiergerechter und naturnaher Produktion.
Stettler müsste also mindestens so fidelio sein wie seine Porcos - stünde sein Stammgeschäft in Langenthal BE nicht mitten in der vor Jahren vom Verkehr befreiten Marktgasse.
Wer bei Stettler Bio-Fleisch einkaufen will, muss ein bis drei Minuten zu Fuss gehen, je nachdem, wie weit sein Parkplatz von der Metzgerei entfernt ist. Für diese «Unannehmlichkeit», die seine Kunden auch bei «schlechtem Wetter» auf sich nehmen, schenkt ihnen der Metzger pro Einkauf seit neuestem fünfzig Rappen.
Mit Hintergedanken: Stettler möchte mit dem Bestechungsbätzeli möglichst viele Leute dazu bringen, ihn in seinen Bemühungen zu unterstützen, die Fussgängerzone für den motorisierten Verkehr wieder zu öffnen.
Für viele ein schwieriger Entscheid. Denn leider lässt der «Bio-Macher» (Eigenwerbung) offen, ob er im Erfolgsfall seinen Kunden zu jedem Bio-Würstli statt eines Füfzgis jeweils einen Liter Bio-Diesel schenken will.