Wie entwickelt sich schönes Gurkenlaub?
«Ich habe einen Garten mit Mischkultur. An fünf Stellen hatte ich letztes Jahr Gurkengruppen à je drei Pflanzen gesetzt. Nach einiger Zeit bekamen alle Blätter Flecken und wurden ganz braun. Die Gurken selber waren nicht betroffen. Was muss ich dieses Jahr vorkehren, damit die Stauden schönes, gesundes Laub entwickeln?»
Yvonne Oberleitner, Mörschwil SG
So können Sie Flecken auf den Blättern vorbeugen:
- Die Pflanzen regengeschützt in einem Plastikhäuschen kultivieren.
- Nicht zu dicht setzen, damit sie gut durchlüftet sind.
- Nur von unten giessen.
- Bei Mischpflanzen eignen sich als Nachbarn: Fenchel, Knoblauch, Sellerie, Tagetes (Studentenblumen).
Chemische Pilzbekämpfungsmittel sind eher nicht angebracht. Eine Behandlung bringt ohnehin nur etwas, wenn sie vorbeugend und eventuell mehrmals nach zehn Tagen wiederholt wird.
Die durch die Blattnerven begrenzten Flecken auf den Gurkenblättern deuten in Ihrem Fall auf einen Befall durch Falschen Mehltau hin. Sind die Blätter vier und mehr Stunden nass, sind die Bedingungen für eine Infektion bereits erfüllt.
Warum wurden die Kräuter so schnell gelb?
«Ich habe letzten Sommer Peterli und Schnittlauch in Plastiktöpfe gesetzt. Bereits drei Wochen später waren beide gelb. Der Schnittlauch sah aus wie Gras und wuchs nicht mehr. Woran kann das liegen? Sind Plastiktöpfe oder der Platz auf dem Balkon ungeeignet? Ich habe die Gefässe zwei Meter voneinander entfernt aufgestellt, weil sich Peterli und Schnittlauch angeblich nicht vertragen.»
Franz Kenel, Baar ZG
Das dicht verzweigte Wurzelwerk des Schnittlauchs kann in zu kleinen Töpfen in der Tat Probleme machen – obwohl er nicht zu den heikelsten Gewürzpflanzen gehört. Deshalb sollten Sie Schnittlauch nicht zusammen mit Petersilie anpflanzen, sondern separat. Und: Verwenden Sie einen genügend grossen Topf.
Mit humusreicher und gut durchlässiger Erde sollte der Erfolg sicher sein. Wichtig: Versorgen Sie Schnittlauch in Gefässen gut mit Nährstoffen. Ein spezieller Dünger auf organischer Basis für Gewürzkräuter ist im Handel erhältlich. Die Erde dabei stets genug feucht, aber nicht in stehender Nässe halten.
Petersilie ist ein Doldengewächs und stammt aus dem Mittelmeerraum. Dort gedeiht die Pflanze in eher humusreichem, aber gut durchlässigem Boden. Im Frühjahr, nach eher langer Keimzeit, wird die Petersilie ausgesät und im Sommer geerntet. Nach einer allfälligen Überwinterung stengelt die Pflanze auf und beginnt zu blühen. Dann lässt sie sich nicht mehr als Gewürzpflanze verwenden.
Auch bei Petersilie gilt: Gut durchlässige, nährstoffhaltige Erde verwenden. Und: Nicht zu nass, aber doch feucht halten.
Wie erziele ich im Gemüsegarten mehr Ertrag?
«Ich bin seit über 40 Jahren Hobbygärtner. Vergangenes Jahr war jedoch enttäuschend. Beispiel Broccoli: Bei zwei Dritteln gabs keinen Ertrag. Krautstiele: Ertrag sehr mager, klein und bräunlich. Erbsen: kein Ertrag. Sellerie: klein mit vielen braunen Blättern (aussen). Tomaten: kein Ertrag bei vier von sechs Stauden, braune Zweige und Blätter. Und bei allen Kohlarten gab es viele braune Blätter, die sich lösten. Es sah aus, als bekämen sie kein Wasser. Dem war aber nicht so. Wie erziele ich in meinem Garten wieder mehr Ertrag?»
Hans Burgener, Winterthur ZH
Das feuchte Wetter zu Beginn des letztjährigen Sommers war die Ursache vieler Gartenprobleme. Der Boden war wegen der anhaltenden Niederschläge durchnässt. Dazu gab es abrupte Temperaturstürze. Fürs Pflanzenwachstum ist dies nicht optimal.
Kommt hinzu: Das feuchte und nasse Wetter war Pilzinfektionen förderlich (zum Beispiel braune Flecken an Krautstielen oder Krautfäule bei Tomaten). Sobald sich aber das Wetter besserte, lösten sich einige dieser Probleme von selbst.
Beachten Sie grundsätzlich: Einige Gemüsepflanzen wie Gurken und Tomaten gedeihen besser an einem vor Regen geschützten Standort. Wichtig ist im Übrigen auch eine genügende Versorgung mit Nährstoffen. Besonders Kalium macht Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten.
Wie bekämpfen wir die lästigen Schildläuse?
«Wir haben in unserer Wohnung viele Orchideen – und leider auch Schildläuse. Mein Mann wäscht die Blätter der Pflanzen regelmässig ab. Er setzte viele handelsübliche Mittel ein, holte sich auch Hilfe von einem Schädlingsspezialisten im Gartencenter. Doch nichts hat genützt. Ölhaltige Pflanzenschutzprodukte hat er noch nicht angewendet. Gibt es wirksame Produkte gegen die Plagegeister?»
Ina Ludwig, Kölliken AG
Sie erwähnen nicht, unter welchen Bedingungen Ihre Orchideen wachsen. Grundsätzlich gedeihen Zimmerorchideen gut in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Helle Standorte sind ideal – aber ohne direkte Sonneneinstrahlung und mit nicht sehr hohen Temperaturen.
Warme, trockene und gut besonnte Standorte bieten hingegen gute Bedingungen für Schildläuse. Man kann diese mit einer Zahnbürste mechanisch abstreifen. Die fetthaltigen Kontaktmittel Sanoplant Spray und Aerofleur Spray (Maag) setzt man gegen Schildläuse ein. Sanoplant wird als Bio-Produkt-Linie verkauft. Die Packungen sind mit einer braunen Etikette gekennzeichnet.
Sind die Larven schon in der Blumenerde?
«Jedes Jahr ist die Blumenerde in sämtlichen Kübeln voller Engerlinge. Ich weiss, dass es verschiedene Arten gibt und nicht alle die Pflanzen kaputt machen. Aber bei mir fressen sie die Wurzeln. Vor dem erneuten Einpflanzen lese ich die Engerlinge jeweils heraus, wasche die Kübel heiss aus und befülle sie mit neuer Erde. Aber dies scheint nichts zu nützen. Wie werde ich die lästigen Viecher los? Ist es möglich, dass die Larven bereits in der gekauften Erde sind?»
Babs Stalder, Adligenswil LU
Es ist unwahrscheinlich, dass handelsübliche Erdsubstrate bereits mit Käferlarven infiziert sind. Die Käfer legen ihre Eier während der Flugzeiten.
Da unklar ist, um welche Schädlinge es sich in Ihrem Fall handelt, lässt sich keine bestimmte Bekämpfungsmethode empfehlen.
Eventuell handelt es sich um Larven der Dickmaulrüsselkäfer. Sie sind bis 12 Millimeter lang und haben einen einjährigen Entwicklungszyklus. Die Larven sind meist träge und liegen leicht gekrümmt in der Erde. Gegen die Larven der Dickmaulrüsselkäfer setzt man parasitierende Nematoden ein (Biocontrol Andermatt, Grossdietwil LU).
Daneben gibt es vier Käferarten, deren Larvenstadien (Raupen) wie Engerlinge aussehen:
Maikäfer: Schäden in Topfkulturen sind eher unwahrscheinlich. Entwicklungszyklus drei bis vier Jahre, Larve 25 bis 35 Millimeter lang. Auf einer glatten Unterlage ist die Larve daran zu erkennen, dass sie sich seitlich gekrümmt fortbewegt.
Junikäfer: Relativ weit verbreitet, meist auf Wiesen und Rasenanlagen. Entwicklungszyklus zwei bis drei Jahre, Larve 20 bis 35 Millimeter lang. Auf glatter Unterlage bewegt sie sich auf sechs Beinen.
Rosenkäfer: Relativ weit verbreitet. Entwicklungszyklus zwei bis drei Jahre, Larve 25 bis 35 Millimeter lang. Auf glatter Unterlage bewegt sie sich auf dem Rücken. Der Rosenkäfer ist eher ein Nützling als ein Schädling: Die Larve verarbeitet unverrottetes Kompostmaterial. Sie ist somit am Verrottungsprozess beteiligt. Der Rosenkäfer fliegt von Anfang Mai bis August und legt während dieser Zeit die Eier ab. Engerlinge können so in mehrjährige Topfkulturen gelangen.
Gartenlaubkäfer: Vor allem in Höhenlagen um 1000 bis 1500 Meter zu finden, auf Wiesen und Rasenanlagen. Entwicklungszyklus ein Jahr, Larve bis 15 Millimeter lang. Auf glatter Unterlage bewegt sie sich auf sechs Beinen.
Tomatenstöcke: Soll ich die Erde auswechseln?
«Wir hatten im vergangenen Jahr Probleme mit unseren Tomatenstöcken: Sie litten unter der Blattfäule, obwohl sie in einem Folienhäuschen wuchsen. Sollen wir die Erde auswechseln, bevor wir im Frühling wieder Tomaten pflanzen?»
Carl Eicher, Zürich
Tomaten kann man mehrere Jahre in Folge an der gleichen Stelle pflanzen. Nach einem grösseren Befall wäre es allerdings angebracht, das Tomatenhaus an einen neuen Standort zu versetzen. Denn das Auswechseln der Erde ist aufwendiger als das Versetzen des Folienschutzes. Zudem garantiert neue Erde nicht, dass die Tomaten nicht ein weiteres Mal befallen werden.
Der nasse Vorsommer 2016 war ideal für Pilzinfektionen (siehe auch Antwort zur Gemüsegarten-Frage Seite 29). Tomatenstauden brauchen für eine ertragreiche Ernte regengeschützte Standorte. Die Blätter sollte man beim Giessen nicht benetzen. Werden sie doch einmal nass, hilft ein gut durchlüftetes Folienhäuschen. Dann trocknen die Pflanzen schneller, und ein Befall ist weniger wahrscheinlich.
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