Windeln: Gut verpackte Preiserhöhungen
Der Preis pro Pampers-Packung bleibt mehr oder weniger gleich, aber die Packungen enthalten immer weniger Windeln. Der K-Tipp hat die versteckten Preiserhöhungen über die Jahre verfolgt.
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K-Tipp 15/2014
17.09.2014
Letzte Aktualisierung:
20.11.2019
Marco Diener
Ständig verkleinert Pampers die Windel-Packungen. Deshalb hat der K-Tipp die Packungsgrössen über mehrere Jahre verfolgt – und zwar am Beispiel der «Baby-dry»-Windeln in der Grösse 4 (7–18 Kilo).
Das Resultat:
- Bis Februar 2009 enthielt eine Packung 62 Windeln.
- Nach Februar 2009 warens nur noch 52.
- Ab Februar 2012 noch 50 Stück.
- Ab Febru...
Ständig verkleinert Pampers die Windel-Packungen. Deshalb hat der K-Tipp die Packungsgrössen über mehrere Jahre verfolgt – und zwar am Beispiel der «Baby-dry»-Windeln in der Grösse 4 (7–18 Kilo).
Das Resultat:
- Bis Februar 2009 enthielt eine Packung 62 Windeln.
- Nach Februar 2009 warens nur noch 52.
- Ab Februar 2012 noch 50 Stück.
- Ab Februar 2013 gerade mal 46.
- Seit Februar 2014 sinds nur noch 42 Windeln.
Und was bedeutet das für den Preis pro Windel? Der stieg in den letzten Jahren kontinuierlich. Zwar sahen sich die Detailhändler 2012 zu einer massiven Preissenkung gezwungen. Denn immer mehr Schweizer Eltern kauften die Baby-Windeln im Ausland. Die «Coop-Zeitung» schrieb damals: «Pampers schlagen dauerhaft ab.» Und zwar «um bis zu 28 Prozent».
Doch das ist Schnee von gestern: Nach der damaligen Preissenkung kostete eine Windel bei Coop 40 Rappen. Seither ist der Preis pro Packung zwar von Fr. 19.95 auf Fr. 18.80 gesunken. Doch weil Pampers die Packung im gleichen Zeitraum bereits zweimal verkleinert hat, ist der Preis pro Windel trotzdem gestiegen: im Februar 2013 auf 43 Rappen und diesen Frühling sogar auf 45 Rappen. Keine Spur von dauerhafter Preissenkung (siehe auch K-Tipp 13/2014: «Markenartikel kosten wieder mehr»).
Doch warum verkleinert Pampers die Windelpackungen immer wieder? «Es ist ein Mittel, um zum Beispiel gestiegene Rohmaterialkosten oder Investitionen in Forschung und Entwicklung zu reflektieren», schreibt Pampers-Sprecherin Nina Knecht. Und zählt die neusten Innovationen auf.
Doch so weit kann es mit diesen Innovationen auch nicht her sein. Ein Beispiel: Vor Jahren machte Pampers den Eltern weis, Buben dürften nur mit Boy-Windeln gewickelt werden, Mädchen nur mit Girl-Windeln. Doch mittlerweile verkauft Pampers wieder ausschliesslich Unisex-Windeln.
Auffallend ist auch: Die Packungsgrössen sind in den verschiedenen Ländern unterschiedlich. Die Windeln, die in der Schweiz in den 42er-Packungen verkauft werden, stecken in Deutschland in Packungen mit 31 Stück. Offensichtlich geht es darum, dass eine Packung in der Schweiz nicht mehr als 20 Franken kosten sollte, in Deutschland nicht mehr als 10 Euro. Und deshalb wird der Inhalt ständig reduziert.