WIR-Bank bleibt Spitze
Eben hat die WIR-Bank den Zinssatz für die Säule 3a gesenkt. Trotzdem bleibt sie für diese Art des Sparens klare Leaderin.
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K-Tipp 8/2005
20.04.2005
Marco Diener - mdiener@ktipp.ch
Die WIR-Bank kann ihre so hohen Zinsen nicht halten, argwöhnten die Konkurrenten vor gut zwei Jahren hinter vorgehaltener Hand. Damals hatte die WIR-Bank «Terzo» lanciert - ihr Konto für die Säule 3a. Mit einem überdurchschnittlichen Zins von 3 Prozent.
Die Konkurrenten haben Recht behalten. Inzwischen hat die WIR-Bank den Zins tatsächlich schon zweimal gesenkt - eben erst (auf den 1. April) von 2,75 auf 2,5 Prozent.
Ihren Vorsprung auf die Konkurrenz hat die...
Die WIR-Bank kann ihre so hohen Zinsen nicht halten, argwöhnten die Konkurrenten vor gut zwei Jahren hinter vorgehaltener Hand. Damals hatte die WIR-Bank «Terzo» lanciert - ihr Konto für die Säule 3a. Mit einem überdurchschnittlichen Zins von 3 Prozent.
Die Konkurrenten haben Recht behalten. Inzwischen hat die WIR-Bank den Zins tatsächlich schon zweimal gesenkt - eben erst (auf den 1. April) von 2,75 auf 2,5 Prozent.
Ihren Vorsprung auf die Konkurrenz hat die WIR-Bank aber trotzdem halten können. Die meisten Banken bieten gegenwärtig nur 1,5 Prozent für 3a-Konten (siehe Tabelle).
Langfristig haben solche Differenzen massive Auswirkungen. Dazu ein Beispiel: Wenn man jährlich 6000 Franken in die Säule 3a einzahlt, schauen nach 30 Jahren bei durchschnittlich 1,75 Prozent Zins 234103 Franken vor Steuern heraus. Wird das Konto hingegen zu 1,5 Prozent verzinst, so sind es nur 225232 Franken. Die Differenz beträgt 8871 Franken.
Konto zügeln: Einfach und meist gratis
Bei der WIR-Bank mit 2,5 Prozent Zins beträgt die Auszahlung in diesem Fall sogar 263400 Franken. Dieses 3a-Konto bringt also in 30 Jahren 38168 Franken mehr als die derzeitigen Angebote der meisten anderen Finanzinstitute - allerdings nur, wenn die WIR-Bank den derzeitigen Abstand zu den Konkurrenten halten kann.
Die Banken hängen es zwar nicht an die grosse Glocke - doch wer von mageren Zinsen genug hat, kann sein 3.-Säule-Konto ohne Weiteres zu einer anderen Bank transferieren. Und das geht so:
- Eröffnen Sie bei der neuen Bank ein Konto der Säule 3a.
- Erkundigen Sie sich bei der bisherigen Bank nach einer allfälligen Kündigungsfrist. Die meisten Banken kennen keine solche Frist.
- Lösen Sie das alte Konto auf. Es ist nicht möglich, nur einen Teil des Geldes zu transferieren. Geben Sie gleichzeitig den Auftrag für die Überweisung. Einige Banken haben dafür ein spezielles Formular.
- Legen Sie, falls verlangt, eine Bestätigung bei, die zeigt, dass es sich beim neuen Konto ebenfalls um ein Konto der Säule 3a handelt.
- Die meisten Banken lösen das Konto gratis auf, einige wenige verlangen dafür Spesen.
Das Sparen mit der Säule 3a lohnt sich. Denn die Banken zahlen einen Vorzugszins, der sich deutlich von den normalen Zinsen für Sparkonti abhebt, und es ist steuerbegünstigt.
Eine Faustregel besagt, dass ein Drittel der Einzahlung in Form von Steuerersparnis wieder zum Sparer zurückfliesst. Das gilt insbesondere bei steuerbaren Einkommen von rund 100000 Franken und mehr; wer weniger verdient, profitiert entsprechend weniger (falls er sich Einzahlungen überhaupt leisten kann).
Sparbeträge sind nach oben begrenzt
In die steuerlich begünstigte Säule 3a können Sparfreudige nicht à discrétion einzahlen:
- Für Selbständigerwerbende, die keiner Pensionskasse angeschlossen sind, liegt das Maximum bei 20 Prozent des Erwerbseinkommens (aber höchstens 30960 Franken, Stand 2005).
- Erwerbstätige mit Pensionskasse dürfen maximal 6192 Franken einzahlen (Stand 2005).
- Der Betrag von 6192 Franken gilt auch für Teilzeitlerinnen und Teilzeitler, falls sie einer Pensionskasse angeschlossen sind.
- Teilzeitler ohne Pensionskasse können bis 20 Prozent ihres Erwerbseinkommens in die Säule 3a einzahlen.
Grosse Zinsunterschiede gibt es übrigens auch bei den Freizügigkeitskonti. Das sind Konti, auf denen Pensionskassengelder zwischengelagert sind - beispielsweise wenn man arbeitslos wird oder eine längere berufliche Auszeit nimmt.
Gemäss der neusten Ausgabe der Zeitschrift K-Geld schwanken die Zinsen bei Freizügigkeitskonten zwischen 2,25 Prozent (WIR-Bank) und 1,25 Prozent.