Was kann ich gegen den grauen Pilzbefall an Zwergmispeln tun?
«Unsere Zwergmispeln waren im Winter von einem grauen Pilz befallen. Jetzt sind sie mit frischen grünen Zweigen überwachsen. Doch darunter siehts noch immer grau aus. Ich befürchte, dass die neuen Zweige im nächsten Winter auch krank werden. Was kann ich tun?»
Katrin Lavater, St. Légier VD
Ältere Zweige der Zwergmispeln (Cotoneaster) können eine leicht silbergraue Rinde bilden. Das schadet der Pflanze aber nicht. Eher seltener beobachtet man bei neuen Zweigen und Blättern der Zwergmispel einen Blattfleckenpilz. Unter diesem Sammelbegriff fallen verschiedene Pilzarten. Sie können sich je nach Standort im Schatten oder an feuchten Stellen entwickeln. Zwar gibt es Präparate dagegen – es nützt aber nichts, Pflanzen zu spritzen, die bereits krank sind. Eine Behandlung muss immer vorbeugend erfolgen, also solange die Pflanze noch gesund ist.
Ich empfehle Ihnen, sich von der Zwergmispel zu trennen. Alternativen sind andere nicht verholzende Pflanzenarten, wie etwa Elfenblume (Epimedium) und Frauenmantel (Alchemilla) oder verholzende Arten wie Geissblatt (Lonicera) und Schneebeere (Symphoricarpos).
Wie werde ich die Flechten auf der Lärche los?
«Die Äste meiner Lärche im Garten sind von Flechten überzogen. Seit diesem Sommer ist es nun so schlimm, dass bereits viele Äste keine Nadeln mehr ausbilden und die befallen Teile vertrocknen und abfallen. Wie kann ich den Befall eindämmen?»
Silvia Luginbühl, Biberist SO
Flechten auf Lärchen oder anderen Bäumen sind normal. Die Lebensgemeinschaft (Symbiose) von Algen und Pilzen entwickelt sich gerne an feuchten Teilen der Bäume. Man muss die Flechten aber nicht bekämpfen – auch wenn dann weniger Nadeln wachsen und der Baum nicht mehr so schön aussieht. Abgestorbene Astpartien kann man entfernen, häckseln und weiterverwenden.
Auf dicht belaubten Obstbäumen können ebenfalls Flechten entstehen. Man kann sie mit einer groben Bürste entfernen. Das Wachstum lässt sich auch einschränken, indem man den Baum fachmännisch auslichtet. Übrigens: Flechten sind ein verlässlicher Hinweis auf saubere Luft.
Zierkürbis wächst neben Speisekürbis: Ist das riskant?
«Ich habe im Frühling neben unserem Kompost einen Speisekürbis gepflanzt. Nun wächst auf der anderen Seite des Komposts ein wilder Zierkürbis. Ich habe gehört, dass Speisekürbisse giftig werden können, wenn ein Zierkürbis direkt daneben wächst. Stimmt das?»
Michèle Auer-Naef, Thal SG
Wenn Speisekürbisse von Zierkürbissen bestäubt werden, können deren Nachkommen, die aus dem Samen der Speisekürbisse nachgezogen werden, Bitterstoffe (Cucurbitacin) enthalten. Ob Ihr Speisekürbis nun auch schon Bitterstoffe enthält, lässt sich mit einer kleinen Probedegustation prüfen. Schmeckt der Kürbis bitter, sollten Sie nicht mehr davon essen.
Wie erwecke ich meine Kamelie zu neuem Leben?
«Unsere rund 15 Jahre alte Kamelie trägt zum ersten Mal keine Blüten. Im letzten Jahr habe ich sie stark zurückgeschnitten. Jetzt treibt sie zwar aus, nun sind aber die Blätter krank. Ich habe die Kamelie zudem gedüngt und die kranken Triebe zurückgeschnitten. Was kann ich tun, um die Pflanze zu neuem Leben zu erwecken?»
Franz Holzer, Rubigen BE
Kamelien sind nicht ganz einfach zu pflegen. Es könnte sein, dass das starke Zurückschneiden die Ursache des Problems ist. Denn nach einem Rückschnitt kann es eine Weile dauern, bis sich neue Blüten bilden.
Bei der Mehrzahl der Blätter Ihrer Kamelie ist eine Blattrandnekrose – also ein verwelkter Rand – zu erkennen. Ich empfehle dafür einen sauer wirkenden Rhododendrondünger. Zusätzlich könnte es helfen, der Kamelie ein wenig Kalimagnesia (Patentkali) zu geben. Das hilft gegen den Kaliummangel, der wahrscheinlich die Ursache der Blattrandnekrose ist. Belebend könnte auch ein Umtopfen in ein neues, durchlässiges und sauer wirkendes Substrat sein.
Wieso kringeln sich die Blätter unseres Apfelbaums?
«Unser elf Jahre alter Apfelbaum hat sich lange schön entwickelt. Leider bekamen dieses Jahr viele Blätter eine rötlichbraune Farbe – und sie kringeln sich. Woran liegt das?»
Hans-Joachim Dünneisen, Sagogn GR
Sie beschreiben die typischen Schäden einer Apfelfaltenlaus. Sie saugt an den Blättern und sorgt so für die Verfärbungen. Und ihre Ausscheidungen verursachen die Verkringelung. Bei einem starken Befall können Sie den Schädling mit einem Mittel wie «Belrose» bekämpfen. In der Vegetationszeit bringt es aber wenig, die Läuse zu bekämpfen. Denn sie sind wohl schon auf Kerbel, Kälberkropf, Blacke oder Baldrian übergegangen.
Der grosse Teil solcher Blattlausarten lebt im Wechsel auf verschiedenen Pflanzen – man spricht von einem Wirtswechsel. Die verunstalteten Blätter sind zwar unschön anzusehen, es drohen aber keine nennenswerten und langfristigen Schäden. Wenn die Zahl der befallenen Blätter nicht zu hoch ist, können Sie sie entfernen.
Wie helfen wir unserem Elefantenfuss?
«Als Hydrokultur haben wir einen Elefantenfuss. Im Winter verfärbten sich die Blätter. Als wir die Pflanze in ein grösseres Gefäss umtopften, stellten wir fest, dass die Wurzeln teils verfault waren. Wir entfernten diese und besprühten nur noch Blätter und Stamm mit Wasser. Was können wir unternehmen, damit die Pflanze nicht eingeht?»
Giovanni Calia, Geroldswil ZH
Besonders bei Hydrokultur-Pflanzen, die aus einer Region mit Wüstenklima stammen, kommt es vor, dass der Wasserstand zu hoch ist. Dadurch vernässen die Pflanzen. Ihnen bleibt nichts anders übrig, als die Blätter zu besprühen und darauf zu hoffen, dass sich mit der Zeit neue Wurzeln bilden. Sollte sich der Elefantenfuss erholen, sollten Sie ihn nicht mehr als Hydrokultur halten, sondern in einem durchlässigen Gemisch aus Sandkies mit ganz wenig Erde.
Wieso rollen sich nach dem Schnitt die Blätter der Hecke ein?
«Ein Fachmann schnitt unsere Hainbuchenhecke im Winter stark zurück. Nun wächst sie langsam wieder zu. Bei zwei Sträuchern rollen sich jedoch die Blätter ein. Woran liegt das und wie kann man das verhindern?»
Maya Käser, Zürich
Die deformierten Blätter der Hainbuche (Carpinus betulus) sind von Gallmilben befallen. Diese kann man von blossem Auge kaum erkennen. Das Auftreten der kleinen Milbenart ist auf Hainbuchen eher harmlos, ein grober Schaden ist nicht unbedingt zu erwarten. Die befallenen Blätter kann man entfernen und verbrennen.
Eine chemische Behandlung ist bei Zierpflanzen nicht angebracht. Der starke Rückschnitt muss übrigens kein Grund für das Auftreten der Gallmilben sein. Sie sollten Ihren Gartenfachmann aber darüber informieren.
Apfelbäume: Wann soll ich das Insektizid spritzen?
«Wann ist der richtige Zeitpunkt im Jahr, um mit dem Insektizid ‹Insegar› gegen den schädlichen Apfelwickler vorzugehen?»
Erwin Lüthi, Herzogenbuchsee BE
Das Insektizid «Insegar L» (Maag) wirkt gegen zahlreiche Schädlinge. Die Jungfrüchte Ihrer Apfelbäume sollten Sie während der letzten Maiwoche damit behandeln – und dann noch einmal vier Wochen später, weil sich eine zweite Generation des Apfelwicklers entwickelt.
Das Problem: Solche Bekämpfungsmittel sind Gift für Bienen und Wasserorganismen. Sie dürfen deshalb nicht auf blühende Pflanzen gespritzt werden. Man darf auch keine Pflanzen behandeln, auf denen Ausscheidungen von Blattläusen (Honigtau) vorhanden ist. Denn Bienen sammeln den Honigtau und verarbeiten ihn zu Honig.
Als umweltverträglichere Variante empfehle ich das Bioprodukt «Madex 2» der Firma Andermatt Biogarten in Grossdietwil LU. Bei der Bestellung müssen Sie die genaue Meereshöhe Ihres Standorts angeben. Die Firma nennt dann den idealen Behandlungstermin.
Wie befreie ich meinen Rasen vom Unkraut?
«Mein Rasen ist voll von breitblättrigem Unkraut. Der Unkrautvertilger Maag Erpax hat nichts bewirkt. Was kann ich tun?»
Nicole Böschung, Schmitten FR
Bevor man chemische Hilfsmittel wie Erpax benutzt, sollte man schonendere Alternativen prüfen:
1. Im September oder zeitig im Frühjahr kann man den Rasen mit einer Maschine vertikutieren, also die Grasnarbe anritzen: Die senkrecht gestellten Klingen lösen den Rasenfilz. Man kann den Boden auch aerifizieren – also mit einer Maschine kleine Löcher in den Boden stanzen, um die Wurzeln mit Luft zu versorgen. Danach an kahlen Stellen nachsäen.
2. Anfang April, im Juni (und bei Bedarf auch im August) den Rasen düngen.
3. Auf kleinen Flächen Löwenzahn oder andere tiefwurzelnde Pflanzen einzeln ausstechen.
Sind unsere Zypressen wegen des Frosts eingegangen?
«Wir haben im Frühling im Garten rund 50 blaue Zypressen gesetzt. Im ersten Jahr ging die Hälfte der Pflanzen ein. Zuerst wechselten sie die Farbe von Blau auf Braun und kurz vor dem Absterben waren sie nur noch braun. Die Pflanzen wurden in Kübeln geliefert. Vor der Einpflanzung gab es Frost. Liegt es daran?»
Sandra Zumsteg, Andermatt UR
Eine Ferndiagnose bei Scheinzypressen (Chamaecyparis lawsoniana, blaue Sorte) ist schwierig. Grundsätzlich gilt: Die Zypressen brauchen frischen, durchlässigen Boden, der reich an Humus ist. Ideale Pflanzzeit ist der Spätherbst. Wer im Frühling pflanzt, sollte dies nur in frostfreiem Boden tun – die Pflanzen können sich dann besser akklimatisieren.
Wurzeln von Jungpflanzen aus der Baumschule und von Pflanzen aus Containern können sich entlang der Topfwand ineinander schlingen. Sie sollten diese Wurzeln vor dem Einpflanzen lösen und losreissen. Trockene Wurzelballen tauchen Sie ins Wasser. Wichtig: Die Oberfläche des Topfballens darf nicht mit Einfüllerde überdeckt werden. Ein leichtes Andrücken gibt Halt. Dann gründlich angiessen. Anfänglich sollten Sie keine Mulchfolien und Holzhäcksel-Abdeckungen benutzen.
Was tun, wenn die Agave nicht mehr blüht?
«Wir haben eine über 50 Jahre alte Agave. Wie bringen wir diese Pflanze wieder zum Blühen?»
Johanna und Werner Schneider, Brugg AG
Agaven sind Wüstenpflanzen. Sie benötigen durchlässigen kiesigen Sandboden und sehr wenig Wasser. Agaven können bis acht Meter hoch werden. Die Bildung einer Blüte bedeutet das Lebensende der Pflanze. Deshalb ist es nicht sinnvoll, aktiv das Blütenwachstum zu fördern. Blüten können ein Hinweis darauf sein, dass sich an der Basis der Pflanze ein neuer Spross bildet.
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