Wo Ovi draufsteht - ist Ovi drin
Mischt Wander der Ovomaltine heimlich Sand bei? Der K-Tipp hat den entsprechenden Verdacht eines Geologen überprüft.
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K-Tipp 13/2004
25.08.2004
Wenn ich meine Ovomaltine getrunken habe, bleibt in der Tasse jeweils ein sandiges Sediment zurück», wunderte sich K-Tipp-Leser Hans Troxler (Name geändert). Der emeritierte Geologie-Professor argwöhnte, es handle sich dabei um Quarzsand. «Wird da etwa Sand beigemischt, um das Gewicht zu erhöhen?» Verdächtig schien ihm auch, dass er dieses Phänomen erst beobachtete, nachdem die Ovo-Herstellerin Wander Ende 2002 vom englischen Lebensmittel-Multi Associated British Foods (ABF) übernommen...
Wenn ich meine Ovomaltine getrunken habe, bleibt in der Tasse jeweils ein sandiges Sediment zurück», wunderte sich K-Tipp-Leser Hans Troxler (Name geändert). Der emeritierte Geologie-Professor argwöhnte, es handle sich dabei um Quarzsand. «Wird da etwa Sand beigemischt, um das Gewicht zu erhöhen?» Verdächtig schien ihm auch, dass er dieses Phänomen erst beobachtete, nachdem die Ovo-Herstellerin Wander Ende 2002 vom englischen Lebensmittel-Multi Associated British Foods (ABF) übernommen worden war.
«Quarz und Feldspat definitiv abwesend»
Sand im «Nationalgetränk Ovi»? Der K-Tipp liess eine Ovomaltine-Probe beim Mineralogisch-Petrographischen Institut der Universität Basel einer Röntgenanalyse unterziehen. Das fachtechnische Resultat von Dr. Ralf Milke, der die Probe für den K-Tipp analysierte: «Quarz und Feldspat - die wichtigsten Minerale natürlicher Sande - sind definitiv abwesend.» Der Bodensatz in der Tasse besteht aus Mineralsalzen, welche die Herstellerin auf der Verpackung deklariert und mit denen sie auch wirbt: Calcium, Magnesium, Phosphor.
Kein Sand also, sondern gesundheitlich wertvolle Mineralien. «Ein wesentlicher Teil der Mineralsalze bleibt beim angerührten Getränk allerdings als Bodensatz zurück», hält Milke fest. So profitiert der Konsument nur beschränkt vom «hochwertigen Aufbaugetränk», wie sich die Ovomaltine auf der Verpackung rühmt.
Wander entgegnet, dass der Bodensatz nicht nur aus Mineralstoffen bestehe, sondern zum «überwiegenden Teil aus wasserunlöslichen Nahrungsfasern der Kakaobohne». Der Bodensatz sei ein eigentlicher Qualitätsnachweis: «Das belegt, dass Wander auf den Zusatz von Stabilisatoren verzichtet, die das Absinken künstlich hinauszögern.» Deshalb: Gut umrühren oder gar in den Shaker mit der Ovi.
Seit Jahren nichts am Rezept geändert
Den Verdacht, dass das Rezept verändert worden sei, weist Wander kategorisch von der Hand: «An der bewährten Rezeptur ist seit Jahren nichts geändert worden!»
(rom)