Ratespiele sind oft anspruchsvoll. Richtig gemein wird es, wenn jemand seine Mitspieler heimlich auf eine falsche Fährte führt, damit sie nicht auf den gesuchten Begriff kommen. «Werwörter» setzt das auf unterhaltsame und originelle Weise um. Zudem führt eine gelungene Gratis-App hilfreich durch das Spiel.
Darum gehts: Ein Werwolf treibt in einem Dorf sein Unwesen. Die Bewohner suchen das geheime Zauberwort, um ihn zu vertreiben. Zu Beginn ziehen die Spieler Karten mit ihrer Rolle. Neben dem Werwolf gibt es unter anderem den Bürgermeister und die Seherin. Niemand darf seine eigene Rolle verraten – ausser dem Bürgermeister. Dieser sowie der Werwolf und die Seherin dürfen sich das gesuchte Wort ansehen, während die Mitspieler die Augen schliessen.
Innert vier Minuten das Zauberwort finden
Danach geht es richtig los: Innerhalb von vier Minuten müssen die Spieler das Zauberwort erraten, indem sie dem Bürgermeister Fragen stellen. Dieser darf mit Hilfe von Antwort-Plättchen nur «ja», «nein» und «vielleicht» antworten. Der Werwolf versucht, die Spieler zu verwirren, während die Seherin sie auf die richtige Spur führen soll. Beide versuchen, unentdeckt zu bleiben.
Errät ein Spieler das Wort, hat die Dorfgemeinschaft gewonnen – es sei denn, der Werwolf enttarnt die Seherin. Errät kein Spieler das Wort, gewinnt der Werwolf – es sei denn, jemand hat herausgefunden, wer er ist.
Ideal sind fünf bis sechs Spieler
Fazit: «Werwörter» ist ein kurzweiliges Familienspiel mit hohem Spassfaktor. Es lehnt sich stark an das Gruppenspiel «Die Werwölfe von Düsterwald» an (K-Tipp 20/2017). Das Begrifferaten macht daraus aber ein eigenständiges Spiel mit einem anderen Spielecharakter.
Die zum Spiel gratis erhältliche Handy-App ist optimal in das Spiel integriert. Man muss sie aber nicht benutzen. Am besten funktioniert «Werwörter» mit fünf bis sechs Spielern. Mit weniger Personen ist der Spassfaktor eingeschränkt. Die Runden sind mit etwa 10 Minuten angenehm kurz, sodass man gerne immer wieder einen neuen Versuch startet. «Werwörter» stand auf der Nominierungsliste von «Spiel des Jahres 2019».
«Blue Lagoon»
In diesem Brettspiel für Familien sind die Spieler Entdecker, die in der blauen Lagune unbekannte Inseln erschliessen. Dort bauen sie Hütten und sammeln Bambus, Kokosnüsse sowie wertvolle Steine. Wer dabei möglichst viele Punkte machen und damit das Spiel gewinnen will, sollte taktisch klug vorgehen: Die Spieler müssen nicht nur möglichst viele Inseln erschliessen, sondern auch viele verschiedene Ressourcen sammeln. Zudem müssen sie einen durchgängigen Wasserweg zwischen den Inseln erstellen und auf den Inseln mehr Hütten bauen als die Mitspieler.
+ Einfache Regeln und kurze Spielzeit, dennoch viele taktische Möglichkeiten
2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren
Dauer: 30 bis 45 Minuten
Preis: ca. 40 Franken
Verlag: Blue Orange
«Newton»
Die Spieler schlüpfen in die Rolle von jungen Gelehrten des 18. Jahrhunderts. Sie reisen durch Europa, besuchen dabei Universitäten und Städte, um in die Fussstapfen des englischen Wissenschafters Isaac Newton zu treten. Dabei versuchen sie, ihr Wissen zu mehren und Bücher zu sammeln. Das funktioniert mit Karten, Spielbrettern und Plättchen. Die Spieler müssen gute Karten erhalten und sinnvoll ausspielen, die richtigen Plättchen sammeln und den Mitspielern Karten wegschnappen. Das alles ist komplex, aber nicht zu kompliziert. Ein Spiel für Freunde anspruchsvoller, strategischer Spiele.
+ Schönes Spielmaterial
- Braucht etwas Einarbeitung
1 bis 4 Spieler ab 14 Jahren
Dauer: 60 bis 90 Minuten
Preis: ca. 52 Franken
Verlag: Asmodee
«Copenhagen»
Nyhaven ist ein Quartier der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Es ist bekannt für seine bunten Giebelhäuser. Die Spieler sollen die Fassaden mit farbigen Plättchen in verschiedenen Formen gestalten. Man erhält sie durch Spielkarten in den gleichen Farben wie die Plättchen. Die Kunst ist es, diese in die vorgegebene Form des Hauses einzupassen. Wer eine ganze Reihe – also ein Stockwerk – oder eine Spalte füllt, erhält Punkte. Bonusplättchen ermöglichen Sonderaktionen und bringen damit ein weiteres taktisches Element ins Spiel. Zum Beispiel lässt sich mit ihnen günstiger bauen.
+ Gute Mischung aus Planung und etwas Glück
- Für Taktikfans etwas zu einfach
2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren
Dauer: 20 bis 40 Minuten
Preis: ca. 47 Franken
Verlag: Queen Games
«Voll verwackelt»
In diesem Geschicklichkeitsspiel für Kinder versuchen die Spieler, Kokosnüsse zu sammeln. Dazu müssen sie ihre Tierfiguren auf einem wackligen Felsen fortbewegen. Schaffen sie einen Spielzug, bekommen sie eine Kokosnuss auf ihre Wiese. Fallen Figuren um, rollen die Kokosnüsse zum Ufer oder sogar ins Wasser. Statt eine Kokosnuss zu erhalten, kann man seine bisher gewonnenen Nüsse auch von der Wiese in Sicherheit bringen. Gewonnen hat, wer am Ende die meisten Kokosnüsse besitzt.
+ Witzige Geschicklichkeitsübung in verschiedenen Schwierigkeitsgraden
- Das Aufstellen des Spiels braucht Zeit
2 bis 4 Spieler ab 6 Jahren
Dauer: 25 Minuten
Preis: ca. 47 Franken
Verlag: Queen Games