Überflüssiges gibt es in traditionellen japanischen Räumen nicht. So wirken sie ruhig und harmonisch. Die Möbel sind meist aus natürlichem Material und konzentrieren sich beim Design auf das Wesentliche. Das kann auch für eine Schweizer Wohnung schön und zweckmässig sein.
Japaner bewahrten ihre Besitztümer früher in Holzschränken mit Schubladen auf. Diese Kommoden wurden aus Massivholz gefertigt, damit sie langlebig und unverwüstlich blieben. Sie mussten in kleine Zimmer passen und waren deshalb in der Regel nicht gross – ausser sie dienten gleichzeitig als Treppe in den Dachstock des Hauses.
Möbel im japanischen Stil
Kommode: Praktisch und platzsparend
Eine gut verarbeitete, einfach gestaltete Kommode ist zeitlos praktisch. Und sie sorgt dafür, dass auch ein kleines Zimmer nicht überladen aussieht. Denn sie lässt mehr Wandfläche frei als ein wuchtiger Schrank.
Beispiel: Kommode «Cara» aus Massivholz, Fr. 829.–, Micasa
Salontisch und Sitzkissen: Lässt sich auch als Esstisch verwenden
Japanischer Wohnstil bedeutet: Wenig Möbel, viel Leere und vor allem auch tiefe Tische. In Japan setzt man sich zum Essen auf den Boden. Für Europäer wäre das gewöhnungsbedürftig. Doch auch als schlichter Couchtisch ist ein niedriger japanischer Tisch gut geeignet. Mit ein paar Sitzkissen lässt er sich schnell zum provisorischen Esstisch umfunktionieren, wenn viele Gäste zu Besuch kommen.
Salontisch: Modell «Asayo» aus massivem Ulmenholz, 160 x 45 cm, Höhe 40 cm, Fr. 408.–, Laredoute.ch
Bodenkissen: Fr. 44.95, Depot-online.com
Dekomaterial: Zimmerbonsai im japanischen Stil
Japanische Wohnatmosphäre lässt sich auch mit Dekorationsmaterial wie Ikebana-Blumengestecken japanischen Fächern oder Zimmerbonsais erzeugen. Solche Accessoires sollte man allerdings sparsam einsetzen. Sonst widersprechen sie dem ursprünglichen Wohnstil, der alles Überflüssige weglässt.
Beispiel: Japanischer Bonsai-Pfefferbaum (Zanthoxylum), Fr. 66.–. Bonsai.ch
Trennwand: Wohnräume flexibel aufteilen
Seit jeher haben Japaner ihre kleinen Wohnungen mit faltbaren Trennwänden je nach Tageszeit und Tätigkeit flexibel aufgeteilt. Der Holzrahmen dieser Paravents ist mit Reispapier bespannt. Der Vorteil: Die Trennwand ist blickdicht und lässt trotzdem Licht durch. Solche flexiblen Raumteiler sind auch für hiesige Wohnungen geeignet. Etwa, wenn man eine Büroecke oder einen Basteltisch vor Blicken abschirmen will.
Beispiel: Paravent «Pisolo», Fr. 89.90, Micasa
Vorhang: Je nach Licht verschiebbar
Vorhänge werden in Japan nicht nur an Fenstern, sondern auch anstelle von Türen, als Raumteiler oder als Wandschmuck aufgehängt. Solche verschiebbare Flächenvorhänge sind praktisch: Je nach Stellung halten sie das Sonnenlicht ab, verdunkeln jedoch den Raum nicht.
Beispiel: «Fönsterviva», aus Papier und RecyclingpoIyester, Fr. 19.95 pro Stück, Ikea
Leuchte: Sorgt für warmes, blendfreies Licht
Japanische Lampen bestanden früher aus einem Holzrahmen, der mit Papier bespannt wurde. Durch das halbtransparente Papier schien das Licht warm und blendfrei – ein Effekt, der sich auch mit modernen, halbdurchsichtigen Lampen erzielen lässt.
Beispiel: Deckenleuchte «Folio» von Domus, Fr. 271.90, Lampenwelt.ch
Bett: Mit Futonmatratze aus natürlichem Material
Futon heisst die Matratze, auf der man in Japan schläft. Sie besteht aus baumwollenen oder seidenen Decken, die an einzelnen Punkten aufeinandergenäht sind. Nachts werden sie auf Reisstrohmatten ausgebreitet und tagsüber zusammengerollt. Es gibt Futonmatratzen, die den europäischen Schlafgewohnheiten angepasst sind. Sie bestehen etwa aus Baumwolle und Hanf, sind aber weicher als echte Futons. Für Futonmatratzen braucht es ein Bettgestell. Das ist in Japan nicht üblich. Ein Holzgestell entspricht dem japanischen Wohnstil am besten.
Matratze: Hanf-Futon, 140 x 200 cm, Fr. 760.–, Wohnatelier.ch
Bettgestell: Bett «Belle» aus geöltem Buchenholz, für Matratzen 140 x 200 cm, Fr. 299.–, Pfister