Wenn Patienten eine Behandlung aufschieben, so tun sie es meistens, weil ihnen die Bezahlung Sorgen bereitet.» Mit diesen Worten wirbt die GE Money Bank, Schweizer Tochterfirma des multinationalen Konzerns General Electric, für ihr Produkt «Carecredit». Damit will die Bank den Patienten direkt beim Augen- oder beim Zahnarzt einen Kleinkredit anbieten.

Doch das fremde Geld hat seinen Preis - die Kosten für die Patienten steigen fix um satte 9,9 Prozent, wie aus dem Antragsformular hervorgeht.

Die Schweizerische Zahnärztegesellschaft empfiehlt ihren Mitgliedern, die Antragsformulare der GE Money Bank gar nicht erst aufzulegen. «Ein Zahnarzt ist kein Kreditvermittler», sagt Verbandssekretär Alexander Weber. Er rät Patienten, bei einer aufwändigen und teuren Behandlung mit dem Arzt eine Ratenzahlung zu vereinbaren, denn das kostet keinen Zuschlag.
Ein weiteres Tummelfeld der GE Money Bank sind Kredite für Urlaubsreisen: Das Geldinstitut macht Leuten ohne Geld Ferien auf Pump schmackhaft. Wer beim Discount-Reiseveranstalter Reisen Netto (einer Kuoni-Tochter) bucht, kann auch gleich einen Kleinkredit der GE Money Bank beantragen. Die Reise wird dann allerdings um happige 14,5 Prozent teurer. Davon profitiert auch Kuoni: Laut Kuoni-Sprecher Peter Brun erhält Reisen Netto von der GE Money Bank für die Vermittlung eines Kleinkredits «eine geringe Entschädigung».

(ohs)