Für seine aktuelle Werbung hat der WWF massenhaft Briefe verschickt. Wie viele es sind, sei «Geschäftsgeheimnis», so WWF-Sprecherin Gabriella Zinke. Nur: Die Klimaschützer drucken ihre Botschaft ausgerechnet auf PET-Postkarten. Basis für die PET-Herstellung ist Erdöl - und bei der Verbrennung entsteht klimaschädigendes CO2.

Das Wechselbild zeigt den Nordpol. Je nachdem, wie man die Plastikkarte ins Licht hält, kann man den dramatischen Eis-Schwund beobachten. Mit den «Wackelbildern» errege man mehr Aufmerksamkeit, so der WWF. Und: «Das verwendete Material ist umweltverträglich und wieder verwendbar», behauptet Zinke. Wer die Karte nicht behalten möchte, bringe sie am besten zur PET-Sammelstelle.

Falsch, sagt Jean-Claude Würmli vom Verein PRS PET-Recycling. «In der Schweiz werden nur PET-Getränkeflaschen wiederverwertet. Andere PET-Verpackungen müssen aus dem Sammelbehälter aufwändig aussoriert und kostenpflichtig in die Kehrichtverbrennung gebracht werden.»

Die Postkarte bestehe zudem aus zwei Materialen: vorne PET, hinten Recyclingpapier. «Dieser Materialverbund kann in keiner der Schweizer Anlagen aufbereitet werden und gehört deshalb in den Abfall», hält Würmli fest.

(ohm)