Zecken: Kassen zahlen Impfung
Kassen zahlen Impfungen gegen von Zeckenbissen verursachte Hirnhautentzündung. Aber nur unter bestimmten Voraussetzungen.
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K-Tipp 10/2006
17.05.2006
Vera Sohmer - vera.sohmer@ktipp.ch
Eine Impfung gegen die von Zeckenbissen verursachte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) muss man nicht selbst bezahlen. Die Grundversicherung der Krankenkasse übernimmt die Kosten, die zwischen 120 und 180 Franken betragen.
Die zwölf von K-Tipp befragten Kassen stützen sich bei der Kostenübernahme im Moment noch auf eine alte Empfehlung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Dort heisst es: Die FSME-Impfung ist eine gesetzliche Pflichtleistung bei Personen, die sich häu?g ...
Eine Impfung gegen die von Zeckenbissen verursachte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) muss man nicht selbst bezahlen. Die Grundversicherung der Krankenkasse übernimmt die Kosten, die zwischen 120 und 180 Franken betragen.
Die zwölf von K-Tipp befragten Kassen stützen sich bei der Kostenübernahme im Moment noch auf eine alte Empfehlung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Dort heisst es: Die FSME-Impfung ist eine gesetzliche Pflichtleistung bei Personen, die sich häu?g in Gebieten mit virusin?zierten Zecken aufhalten. Das sind Spaziergänger und Biker ebenso wie Landwirte.
Bei Förstern muss der Arbeitgeber zahlen
Ist jemand aus beruflichen Gründen oft draussen, muss der Arbeitgeber die Impfkosten übernehmen, zum Beispiel bei Förstern. Weitergehende BAG-Richtlinien werden für die Krankenversicherer nach Angaben ihres Dachverbands Santésuisse diesen Sommer verbindlich. Demnach sollen sich alle Erwachsenen und Kinder über sechs Jahre vorbeugend gegen FSME impfen lassen, wenn sie in einem Risikogebiet wohnen oder sich zeitweise dort aufhalten. Im Zweifelsfall zahlt die Kasse schon jetzt nach den neuen Richtlinien, sagt etwa die CSS. Denn: Die Zahl der FSME-Erkrankungen hat zugenommen.
Zur Panik vor Zeckenbissen besteht aber nach wie vor kein Anlass. Wer unsicher ist, ob er sich oder seine Kinder impfen lassen soll, fragt am besten seinen Hausarzt. Wichtige Punkte sind der Wohnort und das Freizeitverhalten. Wer in einem Risikogebiet lebt und öfter im Wald joggt, kann sich impfen lassen. Wer nie im Wald spazieren geht, muss nicht geimpft werden. Auch bei Kindern gilt es abzuwägen: Bis zum Alter von zwölf Jahren ist es selten, dass eine FSME schwer verläuft.
Was man trotz der neuen Impf-Empfehlungen wissen sollte: Nur ein Prozent der Zecken in Risikogebieten sind mit dem FSME-Virus in?ziert. Und nur etwa jeder zehnte von einer Zecke gebissene Mensch erkrankt - die meisten nicht ernsthaft.
Wichtig ist, sich vor Zecken zu schützen
Geimpfte Personen sollten sich aber nicht in falscher Sicherheit wiegen. Viel häu?ger als FSME ist die ebenfalls von Zecken übertragene Borreliose, gegen die es keine Impfung gibt. Gegen die bakterielle Erkrankung nützen Antibiotika - vorausgesetzt, sie wird rechtzeitig erkannt. Ist dies nicht der Fall, können Gelenkentzündungen und Lähmungen die Folge sein.
Deshalb sollte man sich gegen Zecken schützen. Dazu gehört, nicht barfuss, mit offenen Schuhen und kurzen Hosen in den Wald zu gehen und sich daheim nach Zecken abzusuchen (Saldo 6/06).
Weitere Infos und Karten der Risikogebiete:
www.bag.admin.ch/themen/ medizin/index.html?lang=de