Zehn Monate vergeblich auf ein Sofa gewartet

Die Luxus-Möbel GmbH in Dietikon ZH liefert bezahlte Möbel nicht. Sie will die Kunden entschädigen.

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K-Tipp 04/2011

20.02.2011

Letzte Aktualisierung:
22.02.2011

Daniel Jaggi

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Statt 9900 Franken nur 2190 Franken!» Mit solchen Rabatten ködert die Dietiker Firma Luxus-Möbel GmbH Kunden. Bis vor einem Jahr hiess sie noch Trend4All GmbH. Paul Niehler (Name geändert) aus Regensdorf ZH wartet seit zehn Monaten auf sein Ledersofa, das er für 2700 Franken bei Luxus-Möbel gekauft hat.

«2000 Franken habe ich als Anzahlung sofort überwiesen», klagt Niehler. Seither wurde er bei jeder telefonischen Nachfrage vertröstet. Er kündete den Vertrag und forderte sein Geld zurück. Weil man darauf nicht eingangen ist, hat Niehler die Betreibung eingeleitet.

Mehrere Betroffene warten auf ihr Geld

Beim Betreibungsamt Dietikon ZH ist die Luxus-Möbel GmbH keine Unbekannte. Neben Werbefirmen, der Steuerverwaltung und einer Versicherung fordern zwei weitere Betroffene ihr Geld zurück. Sie hatten über die Auktionsplattform Ricardo je ein Bett für knapp 1000 Franken ersteigert.

Die Luxus-Möbel hat die Betten bis heute nicht geliefert – auch nicht an Peter Monsch aus Zürich: Er hat deshalb Firmeninhaber Simo Grgic bei der Kantonspolizei wegen Betrugs angezeigt. Gehandelt hat auch Ricardo:

Die Luxus-Möbel GmbH ist «für alle weiteren Verkäufe auf unserer Plattform gesperrt worden», sagt Sprecherin Barbara Zimmermann. Laut Simo Grgic ist es letzten Sommer zu Problemen mit seiner in China bestellten Ware gekommen.

Der grösste Teil sei defekt gewesen oder habe übel gerochen. Deshalb hätten rund 700 Kunden ihre Möbel nicht erhalten. «Fast allen habe ich das Geld inzwischen zurückerstattet», sagt Grgic und versichert: «Den letzten 40 Kunden werde ich das Geld bis Mitte März zurückgeben.»

Das Geschäftsgebaren der Luxus-Möbel GmbH ist kein Einzelfall. Nach dem Motto «Kassieren, aber nichts liefern» operierte auch die Swiss Idea AG in Bülach ZH (siehe K-Tipp 18/10). Viele Kunden, die dort Möbel gekauft und im Voraus bezahlt hatten, bekamen ihre Möbel nicht.

Tipps zum Möbelkauf

Nur Firmen berücksichtigen, bei denen man erst nach Erhalt der Ware zahlen muss. In keinem Fall Vorauszahlung leisten.
Bei Online-Käufen alle Zahlungsschritte ausdrucken, vor allem die Bestell- und Bestätigungsseite.
Gibt es Lieferschwierigkeiten, mahnen Sie die Firma mit einem eingeschriebenen Brief und setzen Sie eine Frist von zwei bis drei Wochen. Nach Ablauf dieser Frist können Sie vom Vertrag zurücktreten und das Geld zurückfordern.

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