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02.06.2021
Die Internetplattform Journalistic.org will nach eigenen Angaben für Medienleute auf der ganzen Welt «einfach unwiderstehlich» sein. Ihre Vermarkter versorgen Journalisten denn auch unermüdlich per E-Mail mit irgendwelchen Ranglisten, die angeblich darauf abzielen, «für Leser nützlich zu sein». In den letzten Wochen ist so einiges an Nützlichem zusammengekommen.
Beispiele:
- Eine Rangliste der teuersten Filme, erstellt nach den Schadenskosten für verschrottete Autos (Platz 1: «Avengers: Infinity War»).
- Eine Aufstellung der Hochzeitsreiseziele, die besonders viele inzwischen geschiedene Paare einst nach der Trauung besucht hatten (Platz 1: die Malediven).
- Ein Klassement der beliebtesten Eröffnungszeremonien an Olympischen Spielen, erstellt nach der Zahl der Aufrufe auf dem Videoportal Youtube (Platz 1: London 2012).
- Eine Liste der lustigsten britischen Komiker, entsprechend der bei ausgewählten Zuschauern hervorgerufenen Lachdauer pro Stunde (Platz 1: Jimmy Carr).
- Ein Ranking der Kaffeevarianten, gemessen an ihrem Potenzial, die Produktivität bei der Arbeit zu steigern (Platz 1: Espresso).
Nun ja, gerade «unwiderstehlich» scheint mir dieses Angebot nicht. Im Klassement der nutzlosesten Ranglisten, gemessen am Potenzial, den Wert journalistischer Arbeit zu minimieren, dürfte Journalistic.org allerdings weit oben stehen.
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