Die österreichische Möbelkette Mömax gehört zur XXXLutz-Gruppe, dem zweitgrössten Möbelhändler Europas. Das Möbelhaus behauptet von sich, sehr günstig zu sein. Als direkte Konkurrenten sieht Mömax Ikea, Conforama und Lipo. Bisher mussten Schweizer über die Grenze fahren, wenn sie bei Mömax Möbel kaufen wollten – zum Beispiel nach Freiburg im Breisgau in Deutschland oder nach Dornbirn in Österreich.
Am 5. August eröffnete Mömax nun in Emmen LU und in Spreitenbach AG die ersten beiden Filialen in der Schweiz. Mittlerweile sind drei weitere Filialen in Urtenen-Schönbühl BE, Dübendorf ZH und Abtwil SG dazugekommen. Die Möbelkette setzt zum Teil auf Standorte ehemaliger Interio-Filialen und will das Schweizer Ladennetz im Laufe der nächsten zwei bis drei Jahre auf 12 bis 14 Standorte ausbauen.
Meinrad Fleischmann leitet die Expansion der Möbelkette in der Schweiz. Er verspricht: «Unsere Preise sind so günstig, dass sich der Einkaufstourismus nicht länger lohnt.» Zudem will Mömax gegenüber den Konkurrenten bezüglich Lieferfristen (maximal 6 bis 8 Tage) und mit einem kompletten Service inklusive Möbelmontage bei den Kunden punkten. Laut Fleischmann liegt der Anteil der Möbel, die jeweils vor Ort an Lager sind und sofort mitgenommen werden können, bei 90 Prozent. Tatsächlich sind die meisten der ausgestellten oder im Katalog angebotenen Produkte in den Möbelhäusern sofort verfügbar. Das zeigte eine K-Tipp-Stichprobe von Anfang Oktober.
Der K-Tipp wollte zudem wissen, ob Mömax wie versprochen über die Landesgrenzen hinweg die gleichen Preise anbietet. Erhoben wurden die Preise von 25 zufällig ausgewählten Möbeln in Mömax-Filialen der Schweiz (Emmen), Deutschland (Freiburg) und Österreich (Dornbirn). Berechnet wurde der in den jeweiligen Filialen zu bezahlende Nettopreis (siehe Tabelle im PDF).
Wichtigste Resultate der K-Tipp-Stichprobe
Kein Möbelstück kostete in allen drei Filialen gleich viel. Die Differenz zwischen dem teuersten und dem günstigsten Angebot betrug bei 10 Möbeln jeweils mehr als 100 Franken, bei 19 Möbeln mehr als 50 Franken.
Zum Teil waren die Preisunterschiede beträchtlich: Das Zweisitzer-Sofa Nicolo zum Beispiel kostete in Emmen 749 Franken. Es war damit um 217 Franken teurer als in Dornbirn (532 Franken).
Das Sideboard Cardiff war in Dornbirn für 543 Franken erhältlich und lag damit 143 Franken über dem Preis, der in Freiburg (400 Franken) verlangt wird. In Emmen kostete das Möbelstück immerhin noch 479 Franken.
16 Mal hatte die österreichische Filiale in Dornbirn das günstigste Angebot, 6 Mal die Schweizer Filiale in Emmen und 3 Mal der deutsche Standort in Freiburg. Umgekehrt war die Schweiz bei 14 Möbeln am teuersten, Deutschland bei neun und Österreich bei zwei Möbeln.
Régis Paudex, Chef von Mömax Schweiz, räumt gegenüber dem K-Tipp ein, dass die «Preise in der Schweiz in der Regel zwischen 5 und 10 Prozent teurer sind als in Deutschland und Österreich».