Zuckerfrei heisst nicht kalorienarm
Wer aus Sorge um sein Gewicht auf zuckerfreie Schleckereien setzt, schont zwar seine Zähne - zunehmen wird er dabei dennoch.
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K-Tipp 6/2005
23.03.2005
Bennie Koprio - bkoprio@ktipp.ch
Die Schweizer sind Schleckmäuler: Im vergangenen Jahr gaben sie für Bonbons insgesamt 120 Millionen Franken aus, knapp die Hälfte davon für solche ohne Zucker.
Wer mit Zuckerfreiem seiner Lust auf Süsses freien Lauf lässt, kann böse Überraschungen erleben. Denn zuckerfrei heisst nicht kalorienarm. Bonbons ohne Zucker haben etwa gleich viele Kalorien wie Konfitüre, nämlich rund 250 kcal pro 100 Gramm. Das entspricht einer halben Tafel Schokolade.
Dafür ver...
Die Schweizer sind Schleckmäuler: Im vergangenen Jahr gaben sie für Bonbons insgesamt 120 Millionen Franken aus, knapp die Hälfte davon für solche ohne Zucker.
Wer mit Zuckerfreiem seiner Lust auf Süsses freien Lauf lässt, kann böse Überraschungen erleben. Denn zuckerfrei heisst nicht kalorienarm. Bonbons ohne Zucker haben etwa gleich viele Kalorien wie Konfitüre, nämlich rund 250 kcal pro 100 Gramm. Das entspricht einer halben Tafel Schokolade.
Dafür verantwortlich sind die so genannten Zuckeraustauschstoffe, mit denen die Bonbons gesüsst sind. «Zu den Zuckeraustauschstoffen gehören alle Süssungsmittel, die auf -it oder -iterol enden, zum Beispiel Sorbit, Xylit, Mannit sowie Isomalt», sagt Monika Müller von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung. Diese werden oft verwechselt mit den künstlichen Süssstoffen wie Aspartam und Cyclamat - chemische Verbindungen, die keine oder nur wenige Kalorien haben. Diese Kunstzucker haben zwar eine enorme Süsskraft, ihnen fehlt jedoch die geschmacksverstärkende Wirkung des Originals.
40 Prozent weniger Kalorien als Zucker
Zuckeraustauschstoffe, auch Zuckeralkohole genannt, werden hingegen aus Stärke und Zuckerarten gewonnen und haben einen ähnlichen Geschmack wie das natürliche Produkt. Doch haben sie rund 40 Prozent weniger Kalorien als Zucker, dafür auch nur eine halb so grosse Süsskraft.
Deshalb verwendet die Industrie fürs Herstellen von zuckerfreier Lutschware eine Kombination von Zuckeralkoholen und künstlichen Süssstoffen. Derart gesüsstes Schleckzeug hat einen grossen Vorteil: Es greift die Zähne nicht an.
Zuckerfreies fördert Lust auf Süsses
Aber nicht nur kalorienbewusste Erwachsene, auch Kinder sollten beim Konsum von zuckerfreier Ware Mass halten. «Denn», sagt Ernährungsberaterin Monika Müller, «künstliche Süssstoffe und Zuckeraustauschstoffe tragen dazu bei, die Kinder an den süssen Geschmack zu gewöhnen und damit den Hunger auf Süsses zu fördern.»
Ein weiterer Grund, weshalb man nicht zu viele zuckerfreie Bonbons essen sollte: In grösseren Mengen genossen führen Zuckeraustauschstoffe oft zu Blähungen und Durchfall.