Der Verkehr auf Strassen, Schienen, in der Luft und auf dem Wasser verursacht volkswirtschaftliche Kosten, die nicht von den Verkehrsteilnehmern, sondern von der Allgemeinheit getragen werden. Zu diesen Kosten zählen die Umwelt- und Gesundheitskosten.
Der Flugverkehr gehört zu den grössten Luftverschmutzern. Zudem führt der Lärm rund um die Flughäfen zu höheren Gesundheitskosten und Wertverlusten von Liegenschaften (saldo 5/13).
Das Bundesamt für Raumentwicklung hat nun erstmals die externen Kosten der Schweizer Zivilluftfahrt berechnet, und zwar für das Jahr 2010. Demnach hat der Luftverkehr insgesamt 919 Millionen Franken an Kosten verursacht, für welche die Allgemeinheit aufkommen musste. Zum Vergleich: Die externen Kosten des motorisierten Strassenverkehrs liegen bei 6764 Millionen, jene des Schienenverkehrs bei 727 Millionen.
Der Luftverkehr kommt recht gut weg, weil das sogenannte Halbstreckenprinzip Anwendung findet: Bei Auslandflügen wird nur die Hälfte der Umwelt- und Gesundheitskosten der Schweiz angerechnet.
Kosten für Lärm fallen gering aus
Auffällig sind in der Studie die tiefen Lärmkosten des Luftverkehrs von 66 Millionen Franken. Unberücksichtigt bleiben aber Lärmkosten, die den Süddeutschen (Flughafen Zürich) und Elsässern (Basel-Mulhouse) entstehen. Zum Vergleich: Beim Strassenverkehr sind es 1464, beim Schienenverkehr 269 Millionen.
Einige Flughäfen erheben lärmabhängige Lande- und Passagiergebühren. Diese beliefen sich im Jahr 2010 auf insgesamt 34 Millionen Franken und sind für Lärmschutzprojekte bestimmt. Deshalb haben die Studienautoren diesen Betrag an den berechneten Lärmkosten abgezogen.
Der Flughafen Zürich, der am meisten Lärmgebühren verlangt hat, verwendet das Geld nicht nur für Schallschutzmassnahmen in Liegenschaften und Entschädigungen an Hausbesitzer. Er hat damit auch den Bau einer Schallschutzhalle für Triebwerktests finanziert.