All you need is money
Ticketcorner hat die viel kritisierte Gebühr für den Billettausdruck zu Hause abgeschafft. Nur: Wer mehrere Tickets bestellt, fährt unter Umständen schlechter als zuvor.
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K-Tipp 07/2015
08.04.2015
Markus Fässler
Die «Print@Home-Gebühr» von Ticketcorner war während Jahren ein Dauerärgernis bei den Kunden. Denn wer bei diesem Ticketverkäufer ein Billett bestellte und es zu Hause selbst ausdruckte, musste dafür zahlen. Je nach Wert der Bestellung verlangte Ticketcorner bis zu Fr. 3.50. Dies für eine Leistung, die der Käufer selbst erbringen muss.
Seit Ende März taucht diese ärgerliche Gebühr bei Bestellungen mit Ticketausdruck ...
Die «Print@Home-Gebühr» von Ticketcorner war während Jahren ein Dauerärgernis bei den Kunden. Denn wer bei diesem Ticketverkäufer ein Billett bestellte und es zu Hause selbst ausdruckte, musste dafür zahlen. Je nach Wert der Bestellung verlangte Ticketcorner bis zu Fr. 3.50. Dies für eine Leistung, die der Käufer selbst erbringen muss.
Seit Ende März taucht diese ärgerliche Gebühr bei Bestellungen mit Ticketausdruck zu Hause nicht mehr auf.
Der Haken: Neu sind dafür «Servicegebühren» in die Ticketpreise eingerechnet. Je nach Wert des Billetts beträgt diese Gebühr 30 Rappen bis Fr. 1.90 pro Billett. Das sieht nach wenig aus. Doch mit dem neuen Verkaufsmodell zahlt man unter Umständen mehr als vorher. Zwei Beispiele:
- Zwei-Tages-Pass Afro Pfingsten: Für vier Tickets zu 175 Franken zahlte man bisher mit Print@Home und Zahlung per Kreditkarte total 700 Franken plus Fr. 3.50 Ausdruckgebühr. Jetzt kostet das Ganze Fr. 707.60. Denn die «Servicegebühr» von Fr. 1.90 wird pro Ticket und nicht pro Bestellung verlangt.
- All you need is love – das Beatles-Musical: Vier Sitzplätze der Kategorie 2 im Fürstenlandsaal in Gossau SG kosten heute mit der eingerechneten «Servicegebühr» Fr. 387.60. Lässt man sich die Tickets zustellen und zahlt per Kreditkarte oder E-Banking, kommen Fr. 5.90 Porto hinzu – total Fr. 393.50. Vor Einführung der neuen Gebühren kosteten die vier Sitzplätze nur Fr. 389.80.
Fazit: Wer ein einzelnes Ticket bestellt, zahlt heute etwas weniger. Bei begehrten Musikern, Openairs oder Musicals kauft jedoch kaum jemand nur ein einziges Ticket.
Ticketcorner schreibt, man habe nie versprochen, günstiger zu werden. Bei 80 Prozent der Tickets sei dies aber der Fall.
Tipp: Es lohnt sich, die Preise der Ticketvertreiber zu vergleichen. So kosten vier Earlybird-Pässe für das «Touch the Air Festival 2015» bei Ticketino 516 Franken (Ausdruck zu Hause, Zahlung per Kreditkarte). Bei Ticketcorner zahlt man dafür fast 8 Franken mehr.
Wer sich vier Tickets für das Konzert der Foo Fighters in St. Gallen nach Hause schicken lässt und per Rechnung zahlt, fährt bei Starticket mit Fr. 442.20 am günstigsten. Ticketcorner verlangt dafür Fr. 450.70.