Am Schluss einer Bestellung erscheint bei Amazon.de eine Übersicht der gewählten Artikel mit den Preisen in Euro. Die Rechnungssumme wird jedoch in Schweizer Franken ausgewiesen. Grund: Bei Kunden aus der Schweiz rechnet Amazon standardmässig den Euro-Betrag in Franken um.

Das bedeutet, dass Amazon den Wechselkurs bestimmt – und nicht die Kreditkartenfirma des Kunden. Wer möchte, dass die Kreditkartenfirma den Wechselkurs festlegt, muss unter «Ausgewählte Währung für Zahlung» Euro einstellen.

Welche Variante ist vorteilhafter? saldo machte die Probe mit zwei Kreditkarten: der SBB Visa Halbtax (Bonuscard) und der Cumulus-Mastercard (Cembra Money Bank). Frühere Wechselkursvergleiche von saldo und «K-tipp» haben gezeigt, dass diese beiden Karten bei Fremdwährungen die günstigsten Kurse berechnen (saldo 17/11).

Bonuscard verlangt Gebühr von 2 Prozent

Das Resultat: Die Wechselkurse von Amazon und den beiden Kreditkartenbanken sind praktisch gleich. Sie unterscheiden sich erst ab der dritten oder vierten Stelle hinter dem Komma. Aber die für die SBB-Kreditkarte zuständige Bonus­card schlägt auf den von Amazon bereits in Franken gewechselten Betrag noch eine Bearbeitungsgebühr von 2 Prozent der Kaufsumme drauf. Das ist der vertragliche Zuschlag für Fremdwährungen. Die Cembra Money Bank hingegen  übernimmt den von Amazon berechneten Frankenbetrag ohne Extragebühren.

Peter Mirer von Bonuscard rechtfertigt den Zuschlag mit dem grossen Aufwand für die Abwicklung von Transaktionen in Schweizer Franken im Ausland. «Eine Bearbeitungsgebühr für solche Transaktionen ist seit langem Usanz.» Das ist falsch, wie eine saldo-Umfrage bei den anderen Kreditkartenherausgebern in der Schweiz zeigt: Zurzeit erheben weder Viseca noch UBS, Cornèrcard, Postfinance, Swisscard oder Cembra Money Bank bei Interneteinkäufen im Ausland in Franken eine Zusatzgebühr.