Es lässt sich endlos darüber diskutieren, welche Grillgeräte die besten Resultate bringen. Klar ist: Sowohl Gas- als auch Elektro- und Holzkohlegrills haben Vor- und Nachteile (Haus & Garten 2/2012). So verleiht Holzkohle dem Grillgut ein spezielles Aroma. Gas- und Elektrogeräte wiederum sind schnell betriebsbereit, und die Hitze lässt sich leicht regulieren.
Für welches System und für welches Modell man sich entscheidet, ist letztlich eine Frage der persönlichen Vorlieben. Und natürlich der Kosten. Haus & Garten hat deshalb in einer Stichprobe bei 30 Läden und Internetshops in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich die Preise von 60 Grillgeräten erhoben. Dazu gehören auch die auf diesen Seiten gezeigten «Freiluftöfen».
Die wichtigsten Resultate
- Ein und dasselbe Gerät gibt es im Handel zu völlig unterschiedlichen Preisen: In der Stichprobe betrug die Differenz zwischen dem tiefsten und dem höchsten Preis bei 18 der 60 Grills mehr als 150 Franken.
- Am grössten war dieser Unterschied bei den Gasgrills «Sovereign XL» von Koenig und «Geneva 570 G» von Outdoorchef. Beide Geräte kosteten im teuersten Shop über 400 Franken mehr als beim günstigsten Händler. Interessant zudem: Mit Hawk.ch sowie Coop Bau + Hobby boten bei beiden Grills Schweizer Läden den besten Preis.
- Ohnehin waren Läden und Internetshops aus der Schweiz im Preisvergleich nicht chancenlos: Bei jenen 42 Grills in der Stichprobe, die von Shops im In- und Ausland verkauft wurden, war immerhin 18-mal ein Schweizer Händler am günstigsten.
- Daraus folgt aber auch: Die anderen 24 Grillgeräte gab es in österreichischen oder deutschen Shops zum tiefsten Preis.
Doch Achtung: Wer einen Gasgrill im Ausland kaufen möchte, muss sich unbedingt vergewissern, dass sämtliche gasführenden Teile inklusive Druckregler und Schläuche für den Betrieb mit Schweizer Gasflaschen geeignet sind. Andernfalls besteht ein Sicherheitsrisiko: Die Kantonspolizei Zürich hat schon vor zwei Jahren vor dem Einsatz ausländischer, nicht mit Schweizer Gasflaschen kompatibler Grills gewarnt. Grund: Ausströmendes Gas beim Grillieren hatte zahlreiche Brände ausgelöst.
- Preislich besonders interessant ist die Auslandvariante dann, wenn man den neuen Grill vor Ort kauft. Denn dann kann man im Laden einen Ausfuhrschein verlangen und auf der Heimreise in die Schweiz vom deutschen bzw. österreichischen Zoll abstempeln lassen. So erhält man beim nächsten Ladenbesuch oder indem man den Ausfuhrschein ans Geschäft zurückschickt, die deutsche oder österreichische Mehrwertsteuer zurück (D: 19 Prozent, A: 20 Prozent). Und die Schweizer Mehrwertsteuer von 8 Prozent wird im Reiseverkehr erst erhoben, wenn der Warenwert 300 Franken übersteigt.
Was dieses Prozedere bewirken kann, lässt sich am Beispiel des Elektrogrills «City 420 E» von Outdoorchef zeigen: Das Gerät war bei Madlener in Dornbirn (A) mit umgerechnet 284 Franken angeschrieben. Damit war der Preis höher als bei diversen Schweizer Händlern. Nach Abzug der österreichischen Mehrwertsteuer kostete der Grill indes nur noch knapp 237 Franken. Und weil keine Schweizer Mehrwertsteuer hinzukam, blieb dies der tiefste Preis für den «City 420 E» in der Stichprobe.
Adapter für in Deutschland gekaufte Geräte
Allerdings: Im Ausland verkaufte Elektrogeräte benötigen oft einen Adapter für Schweizer Steckdosen. Dessen Kosten sind in dieser Rechnung nicht berücksichtigt. Ebenso wenig wie die Fahrkosten. Sie machen Preisvorteile unter Umständen zunichte. Vor allem bei längeren Distanzen sollte man sich darum gut überlegen, ob sich der Shoppingausflug über die Grenze wirklich lohnt.
- Kaum je am günstigsten waren in der Stichprobe die ausländischen Internetshops. Grund: Neben meist hohen Versandkosten fallen Verzollungsgebühren und die Schweizer Mehrwertsteuer an, sobald der Warenwert (inklusive Versand) 62 Franken übersteigt.
So kostete der Holzkohle-Schwenkgrill von Landmann bei Grillstar.de ohne deutsche Mehrwertsteuer umgerechnet Fr. 41.90. Doch Versandkosten (Fr. 25.–), Verzollungsgebühren (Fr. 14.–) und Schweizer Mehrwertsteuer (Fr. 6.45) verteuerten das Gerät auf mehr als das Doppelte, konkret auf Fr. 87.35.
- Sorgfältiges Rechnen ist auch bei Schweizer Internetshops am Platz. Denn zum ausgeschriebenen Preis können ebenfalls Versandkosten hinzukommen. Zudem drohen je nach Bestellsumme, Bezahlvariante, Speditionsart und Lieferdistanz weitere Zuschläge. Es gibt inzwischen aber recht viele Shops, die weder Versand- noch sonstige Gebühren dazuschlagen.
Unter dem Strich machen die Ergebnisse der Stichprobe klar: Wer vergleicht, kann beim Kauf seines Wunschgrills viel Geld sparen. Allerdings sollte man Preisrecherchen nicht zu weit im Voraus machen. Denn die Preise können sich schnell ändern – zum Beispiel durch Aktionen. Einige Internetshops variieren die Preise sogar täglich.
Erläuterungen zu den Tabellen
1 Vorbestellt im Internetshop
Preise bei günstigster Bezahlvariante, bei den Internetshops inkl. allfälliger Versandkosten und Kleinmengenzuschläge, bei ausländischen (Internet-) Läden zudem mehrwertsteuerbereinigt und, falls anfallend, inkl. Postverzollungskosten.
Bei jedem Produkt sind nur der günstigste und der zweitgünstigste sowie der zweithöchste und der höchste Preis der Stichprobe aufgeführt. Tabelle mit sämtlichen 60 Grills sowie allen Anbietern und Preisen: www.hausundgarten.ch
Preiserhebung: Woche 11/2014
Umrechnungskurs: € 1.– = Fr. 1.24
- grün: Am günstigsten
- rot: Am teuersten