Es dauert zwar etwas länger, wenn die Wäsche auf einem Ständer trocknet. Dafür sind Wäscheständer viel günstiger und umweltfreundlicher als Tumbler (siehe auch Artikel Seite 25). Es gibt praktische Wäscheleinen, die überallhin passen: auch auf einen kleinen Balkon, über die Badewanne oder in eine Zimmerecke.
An einem warmen, gut belüfteten Platz sollte die Wäsche in der Wohnung innert eines Tages trocken sein. Positiver Zusatzeffekt: Ist die Raumluft im Winter sehr trocken, befeuchtet die Wäsche die Luft. In älteren Häusern mit schlecht isolierten Aussenwänden muss man jedoch darauf achten, dass die feuchte Luft nicht an kühlen Stellen im Zimmer kondensiert und sich dort Schimmel bildet.
Hier die einzelnen Modelle – je nach vorhandenem Platz – und Aufstellort:
Klassischer Wäscheständer
Er lässt sich mit einem Handgriff x-förmig aufklappen, überall hinstellen und nach Gebrauch platzsparend zusammenlegen und versorgen. Die erweiterbare Variante hat zwei ausklappbare Seitenflügel. Solche Ständer brauchen etwas mehr Platz und können schneller kippen (siehe Kasten «Kauftipps», Seite 37).
- Leinenlänge: 10 bis 18 Meter (ausklappbare Modelle),
- Preis: 10 bis 130 Franken
Turmständer
Besonders platzsparend sind Turmständer, bei denen sich je nach Bedarf mehrere Ebenen aufklappen lassen. Auf der obersten Ebene lassen sich sogar Leintücher aufhängen.
- Leinenlänge: 20 Meter
- Preis: ca. 100 Franken
Fürs Badezimmer
Über der Badewanne hat es meistens genug Platz zum Wäschetrocknen. Ausserdem kann man so auch tropfende Wäsche aufhängen. Handlich sind Modelle, die sich giebelförmig über der Wanne ausklappen lassen.
- Leinenlänge: 10 Meter
- Preis: ca. 40 Franken
Etwas aufwendiger zum Montieren sind Leinen, die sich längs über der Badewanne ausrollen oder teleskopartig herausziehen lassen. Für beide Modelle muss ein entsprechendes Gehäuse mit Schrauben an der Wand befestigt werden. Sie sind platzsparend, da die Leinen nur bei Bedarf ausgerollt oder herausgezogen werden. Solche Trockner eignen sich für leichtere Kleidungsstücke.
- Leinenlänge: 4 bis 20 Meter
- Preis: ca. 35 bis 60 Franken
Für Balkon und Keller
Auf einem gedeckten Balkon oder im Keller lassen sich Wäscheleinen fix installieren. Praktisch sind Aufhängesysteme, die zwar fest montiert, jedoch nicht im Weg sind, wenn keine Wäsche dran hängt. Diesen Vorteil bieten Leinen, die an der Decke befestigt werden. Es gibt sie in verschiedenen Grössen. Zum Wäscheaufhängen kann man die Leinen an einem Zugseil – oder bei grossen Modellen mit einer Kurbel – absenken. Danach lassen sich die Leinen wieder beliebig hochziehen, sodass auch Bettbezüge gut trocknen können. Nach Gebrauch platziert man die Leinen ganz oben an die Decke. So ist nichts mehr im Weg – und die Leinen bleiben sauber.
- Leinenlänge: 18 bis 60 Meter
- Preis: ca. 90 bis 1000 Franken
Dauerhaft, stabil und auch für grosse Mengen Wäsche geeignet sind Wäscheleinen, die fix von Wand zu Wand gespannt sind. Der Nachteil: Wenn man den Balkon oder den Keller noch anders nutzen will, sind die Leinen meist im Weg.
Fixe Wäscheleinen kann man sich von einem Metallbauer montieren lassen. Es gibt aber auch fertige Sets zu kaufen, die man selber installieren kann. Ein Set enthält in der Regel zwei Schienen mit vormontierten Gleitrollen, einem Seilspanner sowie ein Wäscheseil und die nötigen Schrauben samt Dübel. Handwerklich Begabte können das nötige Material auch selber zusammenstellen.
Als Faustregel für die Planung gilt: Für 5 Kilo Wäsche braucht es 20 Meter Leine. Der ideale Abstand zwischen den Leinen beträgt 15 cm. Wichtig ist auch die Wahl der richtigen Wäscheleine. Der Kern der Leine sollte aus Draht und nicht aus Nylon sein. Sonst hängt die Leine schnell durch und verzieht sich.
- Leinenlänge: nach Belieben
- Preis: Zubehörset zum selber Montieren ab 110 Franken
Für Garten und Terrasse
Die Wäschespinne ist der beliebteste Wäscheständer für den Garten. Das Gerät wird wie ein Sonnenschirm in eine Hülse im Boden gesteckt und dann aufgespannt. Es gibt einfache und luxuriösere Modelle: Die teuren Wäschespinnen ziehen beim Zusammenklappen automatisch das Seil ein oder haben Abdeckklappen, die die Leinen vor Schmutz schützen.
Es gibt verschiedene Verankerungsmöglichkeiten: Kunstoff- oder Aluhülsen, die im Erdboden eingeschlagen werden. Oder Betonsockel für Terrassen und Plattenböden.
Praktisch sind fest installierte Wäschespinnen. Sie sollten aber über einen Wetterschutz verfügen. Das kann zum Beispiel eine überstülpbare Kunststoffhülle mit Reissverschluss sein.
Der beste Standort für eine Wäschespinne ist ein gut besonnter Platz in unmittelbarer Nähe der Waschküche. Der Weg zum Wäscheständer sollte möglichst gut begehbar sein: Mit einem vollen Wäschekorb ist es unpraktisch, über wacklige Gartenplatten, durch hohes Gras oder aufgeweichte Erde zu gehen. Zudem sollte man darauf achten, dass der Ständer nicht direkt neben dem Kinderspielplatz, dem Kompost oder einer stark befahrenen Strasse steht.
- Leinenlänge: 60 bis 70 Meter
- Preis: 100 bis 250 Franken
Wer einen grossen Garten hat, kann fürs Wäscheaufhängen auch die altmodische und einfache Variante wählen: Dazu braucht es zwei Metallgerüste mit Haken. Dazwischen spannt man die Leine. Der Nachteil: Wenn die Leine nach Gebrauch nicht jedes Mal wieder eingerollt und versorgt wird, ist sie der Witterung ausgesetzt und kann schmutzig werden.
Umwelt und Portemonnaie schonen
Wer die Wäsche auf einem Ständer trocknen lässt, spart viel Energie und Geld. Das Trocknen im Tumbler braucht mehr als doppelt so viel Energie wie das Waschen. Trocknet man pro Woche vier Ladungen Wäsche im Tumbler, verschlingt das selbst in einem sparsamen Gerät 325 Kilowattstunden Energie pro Jahr. Bei einem Stromtarif von 20 Rappen entspricht das 65 Franken. Ältere Geräte brauchen doppelt so viel Strom. Viel Geld sparen lässt sich auch bei Tumblern in Mehrfamilienhäusern. Oft kostet ein Trocknungsgang um 1 Franken, also über 200 Franken im Jahr.
Was ist besser: Tumbler, Raumluft-Wäschetrockner oder Trockenschrank? Haus & Garten hat die drei Systeme in Ausgabe 1/2012 verglichen.
Gute Wäscheständer gibt es ab 10 Franken
Ein Test des «K-Tipp» zeigte, dass auch günstige Wäscheständer punkto Stabilität und Material, Handhabung und Trockenleistung qualitativ gut sind. Der mit knapp 10 Franken günstigste Ikea-Ständer «Lajban» erhielt das Gesamturteil «gut» («K-Tipp», Ausgabe 4/2012). Die «sehr guten» Modelle kosteten 49 bis 129 Franken.
Tipps: Achten Sie drauf, dass Sie ein kippsicheres Modell kaufen. Am besten stellt man den Ständer im Geschäft auf und achtet darauf, dass er sich bequem auf- und zuklappen lässt. Hervorstehende Schrauben sind lästig. Ausserdem sollte der Ständer keine scharfen Ecken und Kanten haben, die die Wäsche beschädigen oder die Finger verletzen können. Keinen Ärger mit Rost hat man bei Alu-Gestellen und bei mit Kunststoff überzogenen Wäscheleinen.