Am besten schnitt ein Bügeleisen von Philips ab, Platz zwei belegte ein Gerät der Marke Tefal. Mit rund 130 bzw. 148 Franken waren sie die beiden teuersten Geräte im Test. Sie produzieren vor allem mehr Dampf als die übrigen Produkte. Das ist wesentlich: Denn je mehr Dampf beim Bügeln durch die Textilien strömt, desto glatter werden diese. Zudem geht die Arbeit so schneller von der Hand.
Beide Bügeleisen können pro Minute mehr als 50 Gramm Wasserdampf ausstossen. Das sind beachtliche Werte: Im letzten K-Tipp-Test von Dampfbügeleisen vor gut fünf Jahren erreichte kein Gerät einen so hohen Wert (Ausgabe 5/2010). Erstaunlich: Die zwei getesteten Bügeleisen produzieren sogar gleich viel Dampf wie einige deutlich grössere Bügelstationen im letzten «Saldo»-Test (Ausgabe 20/08).
In der Regel erzeugen normale Dampfbügeleisen 20 bis 30 g Dampf pro Minute. Das günstigste Gerät von Prix Garantie (Coop) liefert für Fr. 19.95 immerhin 23 g pro Minute. Deutlich mehr Leistung bei noch relativ tiefem Preis liefert das «Satrap»-Gerät, ebenfalls von Coop (Prix Garantie): Mit fast 40 g Dampf pro Minute kommt es zwar nicht ganz an den Testsieger heran, kostet aber auch nur knapp die Hälfte.
Wer nicht jede Woche Berge von Wäsche glätten muss, kann ohne Bedenken eines der besonders günstigen Geräte kaufen. Das sind die Bügeleisen von Qualité & Prix und Prix Garantie (beide Coop), Primotecq und Intertronic. Die Fachleute waren mit der Bügelqualität und der Handhabung zufrieden. Die Unterschiede zu den zwei besten Geräten sind in diesen beiden Kriterien nur sehr gering.
Falltest: Neun Geräte überstanden ihn prima
Deutlich weniger gut bügeln die getesteten Geräte von Durabase, Siemens, Electrolux, Mio-Star und Trisa Electronics. Die beiden letzteren zeigten Schwächen im Gleitverhalten, bei der Temperaturverteilung auf der Sohle und bei der Dampfmenge.
Neun Geräte überstanden den Falltest aus 1 Meter Höhe unbeschädigt (siehe auch «So wurde getestet»). Das Siemens-Produkt gehörte nicht dazu: Beim Aufprall zerbrach ein Abstandhalter zwischen Gehäuse und Metallsohle.
Siemens weist darauf hin, dass das Gerät die geltende Norm trotzdem erfülle. Sie besagt, ein Gerät dürfe durch den Fall nur so weit beschädigt werden, dass man beim Gebrauch nicht mit stromführenden Teilen in Berührung kommen kann. Der K-Tipp hat bei der Bewertung der Robustheit trotzdem auch bei kleineren Gehäuse-Beschädigungen 1,5 Noten abgezogen.
Die Migros will die Bügeleisen der Eigenmarken Durabase und Mio-Star verbessern. Beide waren nur genügend. Im Test fiel z.B. die unregelmässige Wärmeverteilung auf der Sohle des Mio-Star-Produkts auf. Auch dauerte das Bügeln bei beiden Geräten vergleichsweise lange. Die Eigenmarken von Coop und seinen Töchtern Interdiscount und Fust waren insgesamt besser.
Tipp: Für Bügel-Muffel eignet sich der Testsieger von Philips sehr gut: Das Einstellen der Temperatur entfällt. Sie ist fix so eingestellt, dass sich jede bügelfähige Wäsche glätten lässt, ohne dass sie anbrennt. Im Test funktionierte diese «Optimal Temp» genannte Technologie gut.
So kaufen Sie richtig ein
Dampfbügeleisen oder Bügelstation? Dampfbügeleisen sind weniger gross, verbrauchen weniger Strom und sind leichter zu verstauen. Bügelstationen hingegen verfügen über einen grösseren Wassertank und erzeugen meist zwei- bis dreimal so viel Dampf wie ein Bügeleisen. Für Bügelstationen ist zudem ein breites Bügelbrett von Vorteil.
Das Bügeleisen soll gut in der Hand liegen. Passen Griffgrösse, Gewicht und die Anordnung der Knöpfe? Leichte Geräte empfindet man beim Tragen und Anheben zwar als angenehm. Beim Bügeln ist bei ihnen aber mehr Druck nötig, damit sie richtig gleiten.
Wer beim Glätten Strom sparen möchte, kann den Dampfausstoss herunterfahren und noch leicht feuchte Wäsche bügeln. Durch die Restfeuchtigkeit in der Wäsche und die Wärme entsteht ebenfalls Dampf.
Das Bügelbrett sollte in der Höhe verstellbar sein. Wer viele Hemden und Blusen bügeln muss, wählt am besten ein Brett mit schmaler Spitze. Bei glänzenden Stoffen ein Tuch zwischen Textil und Bügeleisen legen.
So wurde getestet
Im technischen Prüflabor PZT in Wilhelmshaven (D) wurden verschiedene Textilien gebügelt. Jedes Bügeleisen wurde zudem verschiedenen technischen Tests unterzogen:
Praxistests
- Bügeln mit Dampf: Wie einfach lassen sich Jeans und ein Herrenhemd aus Mischgewebe, ein T-Shirt aus Baumwolle, ein Satin-Kopfkissenbezug und ein Geschirrtuch aus Leinen glätten? Kann man Wäsche auch am Bügel mit Dampf glätten?
- Handhabung: Wie gut gleitet das Eisen über die Textilien? Liegt das Gerät gut in der Hand, und lässt es sich einfach entkalken? Lassen sich alle Knöpfe einfach bedienen? Funktioniert das Sprühen von Wasser?
Technische Prüfungen
- Wie viel Gramm Dampf pro Minute stossen die Bügeleisen aus? Wie lang lässt sich der Dampf pro Tankfüllung nutzen?
- Wie lange benötigen die Geräte, bis sie aufgeheizt sind?
- Wie kratzfest sind die Metallsohlen? Mit einer speziell harten, abgerundeten Spitze wurden sie im Prüfstand bearbeitet, danach wurde die Kratzerbreite gemessen.
- Wie gleichmässig heiss wird die Sohle der Bügeleisen? Anhand von Wärmebildern bestimmte das Labor die Wärmeverteilung.
- Falltest: Welche Schäden treten auf, wenn die Bügeleisen aus 1 Meter Höhe mit der Spitze voran auf einen harten Boden fallen?