Einen guten Rasierer gibts schon für 100 Franken
Alle acht Rasierapparate überzeugten im K-Tipp-Test, das teuerste Modell von Panasonic ist sogar «sehr gut». Die Rasierer mit den drei rotierenden Scherköpfen schnitten etwas schlechter ab als die vibrierenden Rasierer.
Inhalt
K-Tipp 19/2008
10.11.2008
Letzte Aktualisierung:
11.11.2008
Rolf Muntwyler
Bei der Wahl zwischen Nass- und Elektrorasierer entscheiden sich die Männer immer häufiger für Elektroapparate. Das dokumentiert die Zahl der jährlich verkauften Rasierer: In den letzten beiden Jahren waren es über eine halbe Million. Gründe für den Umstieg von Nassrasierern sind Hautreizungen und bestimmt auch die hohen Preise für Klingen der Nassrasierer-Systeme.
Vielleicht sind aber auch andere Argumente ausschlaggebend. Zum Beispiel...
Bei der Wahl zwischen Nass- und Elektrorasierer entscheiden sich die Männer immer häufiger für Elektroapparate. Das dokumentiert die Zahl der jährlich verkauften Rasierer: In den letzten beiden Jahren waren es über eine halbe Million. Gründe für den Umstieg von Nassrasierern sind Hautreizungen und bestimmt auch die hohen Preise für Klingen der Nassrasierer-Systeme.
Vielleicht sind aber auch andere Argumente ausschlaggebend. Zum Beispiel, dass man sich mit neueren Modellen auch nass rasieren kann oder dass sich praktisch alle Rasierer mit Wasser reinigen lassen. Aber gibt es zwischen den perfektionierten Systemen – rotierend und vibrierend – überhaupt noch Unterschiede?
Um das herauszufinden, hat der K-Tipp je zwei Rasierapparate der drei Marktführer Braun, Panasonic und Philips gekauft. Dazu ein Remington-Modell und eines der Migros-Eigenmarke Miostar.
Der günstigste dieser acht Rasierer kostet rund 100, der teuerste rund 400 Franken. Zehn Versuchspersonen bewerteten die Rasierer mit rotierendem, weitere zehn jene mit vibrierendem System (siehe «So wurde getestet» unten).
Testsieger wurde das teuerste Modell
Das teuerste Modell im Test, Panasonic Pro Curve ES8243, machte das Rennen. Es erhielt in allen Prüfpunkten sehr gute Noten oder verpasste sie nur knapp. Die Männer gaben auch keinen einzigen negativen Kommentar ab. Doch das Testergebnis ist allgemein positiv: Mit keinem der acht Geräte waren die Prüfpersonen unzufrieden. Und sie verteilten fast durchwegs gute oder zumindest genügende Noten. Umso mehr lohnt es sich, beim Kauf auf die Preise zu achten.
Vor allem Miostar sticht mit seinem günstigen Modell Shave 304 heraus. Es ist erst seit Anfang September auf dem Markt. Im Vergleich zu den zwei Panasonic-Rasierern nahmen einzelne Versuchspersonen beim Miostar Shave 304 ein unangenehmes Ziehen an den Barthaaren wahr – vor allem beim Rasieren eines 3-Tage-Barts.
Das schmerzhafte Ziehen bei längeren Barthaaren war jedoch auch bei anderen Apparaten ein Kritikpunkt. Nur bei den Rasierern mit rotierendem Scherkopf (Philips und Remington) trat es weniger auf.
Drei Rasierer im Test haben ein Scherkopfsystem mit drei rotierenden Köpfen. Einer von ihnen, Remington Titanium 360/R 5130, ist etwas abgefallen. Doch auch er ist «gut» und hat keine auffälligen Nachteile – sieht man vom Langhaarschneider (Trimmer) ab, der immer wieder ungewollt einklappt. Alle Testpersonen benoteten ihn etwas schlechter als die anderen Geräte.
Die übrigen fünf Rasierapparate bauen auf das Sieb-Messer-System mit seitlich vibrierendem Messerblock. Sie schneiden im Test insgesamt etwas besser ab. Spezifische Unterschiede zwischen den zwei Systemen gibt es jedoch keine.
Wer mit dem einen System zufrieden ist, wechselt kaum mehr. Aus diesem Grund hat der K-Tipp die Rasierer auch von zwei Gruppen testen lassen: Vibra-Benutzer testeten die vibrierenden Geräte, Rota-Benutzer die rotierenden.
So wurde getestet
Das Institut SLG in Hartmannsdorf (D) hat mit Versuchspersonen acht Rasierer getestet. Je zehn Männer testeten rotierende bzw. vibrierende Rasierer.
Die Kriterien:
- Wie sauber lassen sich die Bartstoppeln rasieren? Wie glatt wird die Haut – vor allem an unebenen Stellen?
- Reizt die Rasur die Haut, wird sie verletzt, zieht der Apparat an der Haut?
- Ist der Trimmer einfach anzuwenden und effektiv?
- Handhabung: Wie gut liegt der Rasierer in der Hand? Wie einfach lässt er sich reinigen? Sind Aufladen und Aufbewahren praktisch gelöst?
- Wie laut und störend sind Geräusch und Vibration?
- Das Labor wählte 20 Prüfpersonen mit Unterschieden bezüglich Haardichte, -härte, -wachstum und Hautempfindlichkeit aus.
Kauf- und Pflegetipps für Elektro-Rasierapparate
Rotierend oder vibrierend? Welches Rasierersystem dem Mann behagt, hängt vom Haar und von individuellen Bedürfnissen ab. Wer viele Wirbel oder dünnes, helles Haar hat, wählt besser einen rotierenden Rasierer, Männer mit dickerem Haar und ohne Wirbel das andere System.
Die Tipps:
- Bei einigen Geräten ist die Rasur mit Rasierschaum vorgesehen. Eine bessere Rasur ist dadurch aber nicht zu erwarten.
- Je besser der Apparat geputzt ist, desto besser schneidet er. Rasierer mit vibrierendem System können schneller verkleben.
- Apparat unter warmem Wasser spülen, so löst sich das Hautfett im Rasiererkopf am besten. Beim Kauf auf abwaschbaren Gerätekopf achten.
- Abwaschbar heisst nicht wasserdicht. Rasierer nur unter die Dusche nehmen, wenn das deklariert ist.
- Siebe und Messer bei einem vibrierenden System nicht mit dem Pinsel reinigen, da sich die Pinselhaare verhaken. Das Sieb des vibrierenden Systems nützt sich ab. Sieb und Messer nach eineinhalb Jahren ersetzen. Gleiches gilt laut dem Schweizer Remington-Vertreiber auch für seine Modelle. Bei Philips-Rasierern ist der Austausch der Scherköpfe erst nach drei Jahren nötig.
- Wenn man sich das Reinigen sparen will: Es gibt Akku-Rasierer mit Reinigungsstation. Bei einem Philips-Rasierer ist das kaum nötig, da er weniger verklebt.
Weitere gute Rasierer
Die Konsumentenzeitschrift «Test» hat vor einem knappen Jahr (Ausgabe 12/07) ebenfalls Rasierapparate mit einem praktisch identischen Prüfprogramm getestet. Von 18 Modellen waren 13 «gut» und 5 «befriedigend».
Die besten in der Schweiz (noch) erhältlichen Geräte (Reihenfolge nach Rangierung, günstigste Zirka-Preise aus dem Internet):
- Braun Series 790cc (Fr. 325.–)
- Philips arcitec RQ 1095 (Fr. 340.–)
- Braun Series 380 (Fr. 180.–)
- Philips Cool Skin (Fr. 185.–)