Gartenschläuche zum Wässern von Rasen, Beeten oder Blumen gibt es mit konventionellem Drehventil. Als Schlauchaufsatz praktischer sind Bewässerungspistolen aus Plastik oder Metall, die man per Knopfdruck betätigen und während des Giessens arretieren kann.
Der K-Tipp schickte zehn Produkte ins Labor. Es untersuchte die Bewässerungsleistung und unterzog die Pistolen mehreren Härtetests. Zum Beispiel liessen die Tester Wasser in den Pistolen gefrieren, um die Materialqualität zu prüfen (siehe «So wurde getestet»).
Das Ergebnis: Testsieger wurde die Gartenbrause «Premium 5 in 1» von Gardena. Damit konnte man 16 Quadratmeter von einer fixen Position aus bewässern. Zum Vergleich: Die «Classic 3 in 1» von Gardena bewässerte nur 2 Quadratmeter. Der Testsieger lag zudem bequem in der Hand und war einhändig problemlos bedienbar. Und: Als eine von nur drei Pistolen war die «Premium 5 in 1» nach allen Härtetests in gutem Zustand und voll funktionsfähig. Die Dauerprüfungen, der Falltest und Frost konnten ihr nichts anhaben. Der K-Tipp gab ihr deshalb eine sehr gute Note. Das Produkt kostet knapp 44 Franken – damit ist die Pistole mit Abstand am teuersten.
Eine gute Brause für knapp 11 Franken
Das Modell «Multifunktions-Brause» von GL kostet mit Fr. 10.90 nur ein Viertel davon und schaffte immerhin die Gesamtnote «gut». Sie bewässerte aus dem Stand mit 13 Quadratmetern zwar eine etwas kleinere Fläche. Dafür floss mit 14 Liter pro Minute deutlich mehr Wasser durch die Pistole als beim Testsieger mit 10,3 Litern. Das bedeutet, dass man mit dem GL-Produkt eine Fläche schneller bewässern kann.
Allerdings bestand beim Verriegeln und Lösen der Arretierung Quetschgefahr für Hand und Finger. Zudem ist die GL-Pistole etwas schwerer zu bedienen. Man kann sie beispielsweise nicht mit einer Hand arretieren.
Beim Hauptprüfpunkt «Bewässerung» erhielt das Brauseset von Neptun Bestnoten. Die Pistole bewässerte gleichzeitig 23 Quadratmeter und hatte einen Wasserdurchfluss von gut 14 Liter pro Minute. Allerdings war die Pistole nicht frostsicher. Nach der Prüfung trat Wasser aus. Grund: Durch das Eis dehnte sich der Kunststoff aus – es bildete sich ein sechs Zentimeter langer Riss.
Am Ende der Tabelle landeten drei Bewässerungspistolen, die bei mindestens einem der Härtetests durchfielen und mit «ungenügend» bewertet wurden: Das günstigste Produkt für Fr. 7.95 – die Spritzbrause von Go/On – ging ebenfalls wegen Frost kaputt. Bei der Pistole von Merox brach beim Falltest die Arretierung ab. Zudem erlitt sie bei Frost- und Langzeittests leichte Schäden. Und das Miogarden-Produkt überstand weder die Fall- noch die Frostprüfung. Nach beiden Tests trat Wasser aus.
Frostanfällige Geräte nicht draussen lagern
Gardena schreibt, die «Classic 3 in 1» sei für Topfpflanzen und Beete gedacht, deshalb sei die Bewässerungsfläche klein. Bauhaus sagt, dass Frostresistenz in der Preisklasse der Neptun-Pistole nicht umsetzbar sei. Bei neueren Modellen würden die Griffe so angepasst, dass keine Quetschgefahr bestehe. Die Migros schreibt, dass die Produkte im Winter nicht draussen gelagert werden sollten, da sie nicht als frostresistent beworben seien.
So wurde getestet
Das Stuttgarter Institut für Produktforschung und Information (Ipi) prüfte für den K-Tipp zehn Multibrausen für Gartenschläuche. Die Kriterien im Einzelnen.
Bewässerung: Wie gross ist die Fläche, die auf einmal von einer festen Position aus bewässert werden kann? Für die Messung wurde der breitestmögliche Strahl verwendet. Die Experten prüften auch, wie viel Wasser maximal durch die Brausen floss, und ob bei einer Arretierung noch der maximale Wasserdurchfluss zur Verfügung stand. Dabei zeigten sich keine grösseren Unterschiede.
Bedienung: Liegen die Pistolen gut in der Hand – oder sind sie klobig, unbequem und unpraktisch? Wie lang ist der Handgriff? Braucht es viel Kraft, um die Hebel zu betätigen? Sind die Griffe auch für kleinere Hände geeignet? Wie praktisch ist die Arretierung angebracht? Im Weiteren prüften die Experten, wie gut sich die Wassermenge dosieren lässt? Können die verschiedenen Sprühstrahle einfach verstellt werden? Wie unterschiedlich sind die Sprühstrahlvarianten?
Verletzungsgefahr: Weisen die Produkte scharfe Kanten auf? Kann man sich Finger oder Hand quetschen?
Dichtigkeit: Die Experten überprüften, ob die Modelle im Neuzustand dicht sind. Hier gab es keine Probleme.
Druckbeständigkeit: Sprühen die Multibrausen das Wasser mit gleichbleibendem Druck aus? Auch hier gab es keine Probleme.
Dauertest: Der Abzug der Bewässerungspistolen wurde insgesamt 3000 Mal und die Arretierung 1000 Mal betätigt. Zudem wurde der Sprühstrahl 500 Mal verstellt. Dabei überprüften die Laborexperten, ob Schäden entstehen.
Falltest: Die Produkte wurden zehn Mal aus 1 Meter Höhe auf Steinplatten fallen gelassen.
Frostresistenz: Die Bewässerungspistolen wurden bei einem Wasserdruck von 7 Bar 48 Stunden lang eingefroren. Anschliessend prüften die Experten die Dichtigkeit bei einem Wasserdruck von 4 Bar.
Reinigung und Lagerung: Lassen sich die Geräte für die Reinigung einfach auseinandernehmen und wieder zusammensetzen? Lassen sie sich einfach aufhängen?