Vor drei Monaten investierte ein Leser sein Geld in sieben verschiedene Aktien. «Ich kaufte einfach drauflos», schreibt er. Heute notieren alle Papiere im Minus. Er habe die Kursentwicklungen angeschaut und gesehen, dass die Kurse dieser Aktien ein Jahr lang gefallen waren, sagte der Leser. Er dachte deshalb, die Papiere seien günstig zu haben. Zudem achtete er auf eine hohe Dividendenrendite.
Solche Kriterien können ins Auge gehen: Denn die Kurse einer fallenden Aktie können weiter sinken – oder auch nicht. Niemand kann wissen, wann die Talsohle erreicht ist. Wichtig deshalb: Aktien immer gestaffelt kaufen. Das schränkt das Risiko ein, den falschen Zeitpunkt zu erwischen.
Und: Auf Dividenden ist kein Verlass. Sie können ausfallen. Jüngst kündigte zum Beispiel der Schweizer Klimatechniker Meier Tobler an, dass er in den kommenden zwei Jahren keine Dividenden mehr ausschütte. Die Aktien sanken daraufhin um 20 Prozent.
Immerhin: Alle 20 Schweizer Grosskonzerne, die im Leitindex – dem Swiss Market Index (SMI) – notiert sind, zahlen aktuell eine Dividende. Aber auch das muss nicht immer so bleiben. Beispiel UBS: Zwischen 2008 und 2010 gingen die Aktionäre leer aus. Die Aktien verloren von Januar 2008 bis im Frühjahr 2009 fast 80 Prozent an Wert.
Das Extrembeispiel zeigt: Wer einen Fonds kauft, geht ein geringeres Risiko ein als beim Kauf von Einzeltiteln. Und Aktiensparen ist eine langfristige Angelegenheit. Ein Verlust kann erst beim Verkauf entstehen.
Es ist viel zu früh, schon nach drei Monaten oder einem Jahr Bilanz zu ziehen.