Eine Frischhaltefolie, die sich gut abrollen und abreissen lässt – das ist der Wunsch aller, die in der Küche arbeiten. Deshalb hat der K-Tipp 13 Frischhaltefolien unter die Lupe genommen.
Die Fragen lauteten: Wie lässt sich die Packung beim ersten Mal öffnen? Lässt sich die Folie einigermassen einfach herausklauben? Wie gut lässt sie sich abreissen? Lässt sich die Folie auch beim zweiten Gebrauch gut greifen?
Am Schluss bleibt ein Haufen Kartonfetzen
Das Resultat: Viele Folien sind noch schlimmer als befürchtet. Am schlimmsten war die Folie «Freshstar» von der Landi. Es fängt schon mit dem «Reissstreifen» an. Dieser muss wie bei den meisten Packungen abgerissen werden, damit sich die Packung öffnen lässt. Nur: Der Reissstreifen selbst zerreisst immer wieder. Am Schluss liegen zwölf Kartonfetzen auf dem Tisch.
Dann kommt ein Papierband zum Vorschein. Es soll dem Konsumenten helfen, die Folie zum ersten Mal aus der Packung zu ziehen. Doch auch da: Das Band reisst ab, die Folie bleibt drin.
Mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl lässt sie sich schliesslich herausklauben. Aber nicht abrollen. Denn sie klebt so sehr auf der Rolle, dass sie sich kaum lösen lässt.
Und von Abreissen kann noch keine Rede sein. Denn zuerst muss die metallene Säge unter dem Kartonstreifen freigelegt werden. Und dann trotzdem der grosse Frust: Man kann es anstellen, wie man will – die Folie lässt sich nicht vernünftig abreissen.
Doch die Folie aus der Landi ist in bester Gesellschaft: Fast ebenso unbrauchbar sind die Folien «Tangan No 11» und «M-Budget» von der Migros. Überraschend: Vor fünf Jahren hatte der Kassensturz die M-Budget-Folie zur Testsiegerin gekürt. Seither hat die Migros das Produkt aber massiv verschlechtert. Ebenso wie die «Tangan No 11».
Bei beiden Produkten lässt sich der Reissstreifen nicht entfernen, ohne dass er kaputtgeht. Die Säge ist nicht mehr am unteren Teil der Schachtel angebracht, sondern am Deckel. Der Karton ist aber so dünn, dass sich beim Abreissen der Deckel mitsamt der Säge verbiegt. Und die Folien sind so elastisch, dass sie sich kaum abreissen lassen. Bedenklich: Die Folie «Tangan No 11» ist mit Fr. 8.19 pro 100 Meter das viertteuerste Produkt im K-Tipp-Vergleich.
Gute und günstige Folie von Coop
Es geht auch anders. Das zeigt Coop mit der Folie aus der Billiglinie «Prix Garantie». Sie kostet nur 2 Franken pro 100 m. Die Packung lässt sich leicht öffnen, die Folie ist gut zu greifen, und auch das Abreissen ist kein Problem.
Ebenso gut ist die Coop-Frischhaltefolie «Cucina». Ärgerlich ist nur, dass die aufgedruckte Anleitung zu einer älteren Verpackung gehört. Besser: die Prix-Garantie-Folie. Sie hat gar keine Anleitung. Wo es keine Anleitung hat, kann man nichts falsch machen.
Zu den drei besten Frischhaltefolien in der K-Tipp-Stichprobe gehört auch die «Jet-Cut», unter anderem erhältlich bei Spar. Die Packung ist zwar arg eng in eine Plastikfolie eingeschweisst, die sich nur mit Mühe entfernen lässt. Doch dann überzeugt das Produkt. Die Packung ist nicht mit einer Säge versehen, sondern mit einer Schiene, die einem Reissverschluss ähnelt. Die Folie kommt über diese Schiene zu liegen. Dann muss der Benutzer nur noch den Reissverschluss-Schlitten über die Schiene ziehen, und schon ist die Folie abgeschnitten. Eine saubere Sache. Kein Wunder, dass das Produkt in vielen Restaurantküchen zu finden ist.
Nachteil: Die Packung ist ein bisschen sperrig. Sie lässt sich nicht so gut versorgen. Und: Mit Fr. 12.25 pro 100 Meter ist die «Jet-Cut» die zweitteuerste Folie der Stichprobe.
Und was sagen die Verkäufer der schlechtesten Produkte? Die Landi spricht von einem «Produktionsfehler». Der Verpackungskarton sei zu dick. Deshalb lasse sich der Reissstreifen nicht in einem Ruck entfernen. Und es könne sein, dass sich die Folie mit dem Papierband nicht herausziehen lasse. Deshalb werde der Produzent den Anfang der Folie künftig zu einem Wulst wickeln. Dieser sollte sich einfach greifen lassen.
Die Migros sagt, mit der Säge am Deckel ergebe sich fürs Abschneiden «ein deutlich besserer Winkel». Im übrigen seien «einzelne schlechtere Exemplare bei den doch sehr hohen Absatzmengen nie ganz auszuschliessen».
Allerdings dürfte es sich nicht nur um «einzelne schlechtere Exemplare» handeln. Auf Migipedia.ch sind die Kommentare zu den beiden Migros-Folien wenig schmeichelhaft. Da heisst es etwa: «Die Verpackung ist wirklich nicht der Hammer.» «Sie geht ziemlich schnell kaputt.» «Ich finde sie, Entschuldigung, schrecklich.» «Die angeklebte Zackenleiste löst sich vom Karton», «ich muss die Folie mit einem Messer abschneiden» oder einfach und klar: «Sollte unbedingt verbessert werden. Oder aus dem Sortiment gestrichen.»
Plastikfolien: So sollte es klappen
- Reissstreifen mit einem Ruck abreissen.
- Falls vorgesehen: Packung an den beiden Stirnseiten eindrücken, damit die Rolle fixiert ist.
- Folie herausziehen.
- Deckel schliessen.
- Sofern sich die Säge am Deckel befindet: Immer den Daumen dort auf den Deckel drücken, wo man mit Abreissen beginnen will.
- Frischhaltefolie mit einem Ruck abreissen.
Stichprobe: Die Resultate im Detail
Die Besten
- Prix Garantie, Coop, Fr. 2.–/100 m
- Cucina Frischhaltefolie, Coop, Fr. 2.95/100 m
- Jet-Cut, Spar, Fr. 12.25/100 m
Das Mittelfeld
- Aromata, Lidl, Fr. 1.98/100 m, Deckel und Säge sind zu weich
- Cucina 3-in-1-Folie, Coop, Fr. 8.19/100 m, zu elastisch, lässt sich deshalb schlecht abreissen
- Denner, Fr. 2.–/100 m, zu elastisch
- Folio, Aldi, Fr. 1.98/100 m,
Folienanfang klebt immer wieder an Rolle
- «Jeden Tag», Spar, 2.60/100 m, klebt immer wieder an Rolle
- Tangan No 10, Migros, Fr. 17.–/100 m, Reissstreifen zerreisst
- Toppits, Coop, Spar und Volg, Fr. 11.33/100 m, Deckel und Säge etwas weich
Die Schlechtesten
- M-Budget, Migros, Fr. 2.–/100 m
- Tangan No 11, Migros, Fr. 8.19/100 m
- Freshstar, Landi, Fr. 2.88/100 m