Die Deklarationspflicht für Pelzprodukte gilt seit März 2013. saldo machte letzten Herbst in 40 Läden eine Stichprobe. 39 Läden hielten sich damals nicht an die Vorschriften. Sie rechtfertigten dies mit der laut Gesetz einjährigen Übergangsfrist (saldo 18/13).
Nach Ablauf dieser Frist machte saldo nun erneut eine Stichprobe in 20 Läden, diesmal nur in Zürich. Resultat: In allen Geschäften fanden sich Pelze, die nicht oder ungenügend deklariert sind.
Ähnlich das Resultat einer Stichprobe des Bundesamtes für Veterinärwesen in den Kantonen Aargau, Baselstadt, Bern, Genf, Luzern, St.Gallen, Tessin, Waadt und Zürich: In 41 von 48 Verkaufsstellen kam es zu Beanstandungen.
Bei Navyboot stiess saldo auf eine Mütze mit Pelzkugel. Deklaration: 100 Prozent Kaschmirwolle. Die Verkäuferin beteuert, dass es sich um falschen Pelz aus Kunstfasern handelt. Nach einem Gespräch mit der Chefin meint sie dann kleinlaut: «Wahrscheinlich Kaninchen.»
Bei Modissa hängt eine Jacke mit Fellkragen. Deklariert sind Waschbär und Kaninchen. Auf die Frage nach der Herkunft und Haltung der Tiere zuckt die Verkäuferin mit den Schultern.
Diverse Haltungsarten auf derselben Etikette
Wenig erhellend ist die Etikette eines Foulards mit Fuchspelz von Vestibule: «Kann aus Fallenjagd oder Jagd ohne Fallen oder aus jeder möglichen Haltungsart, insbesondere auch aus der Käfighaltung stammen.» Diese Information fand saldo auch im Modehaus Grieder und im Schuhladen Minelli.
Laut Bundesamt für Veterinärwesen ist diese Deklaration erlaubt. Sprecherin Regula Kennel: «Schlussendlich liegt es beim Konsumenten, zu entscheiden, ob er ein Produkt mit einer solchen Deklaration kaufen möchte oder nicht.»
Modissa erklärt gegenüber saldo, die Etikette müsse abgefallen sein. Laut Grieder sei «normalerweise alles deklariert». Globus sagt, man habe bei einer internen Kontrolle ebenfalls festgestellt, «dass gewisse Artikel noch nicht korrekt deklariert waren».