Alles-inklusive-Handyabos bedeuten: Im fixen Abopreis inbegriffen sind Telefonate aufs Fest- und Handynetz, SMS sowie Internetzugriff. Solche Abonnements sind bequem – aber auch sehr teuer: Swisscom verlangt dafür zwischen 708 und 2148 Franken pro Jahr, Sunrise 600 bis 1560 Franken und Salt 468 bis 2268 Franken.
Lohnen sich die hohen Abokosten für die Kunden? Nein! Das zeigt der K-Tipp-Vergleich der jeweils günstigsten Alles-inklusive-Abos mit den günstigsten Prepaid-Handys, also mit vorausbezahltem Guthaben.
Die Resultate im Einzelnen: Für kurze Telefonate unter einer Minute ist das Prepaid von Aldi am günstigsten. Mit ihm kostet ein einminütiger Anruf ins Festnetz nur 14 Rappen. Zum Vergleich: Das günstigste Alles-inklusive-Abo (Cablecom) kostet 360 Franken pro Jahr. Das heisst: Nur bei mehr als 2571 Kurzanrufen pro Jahr lohnt sich das Abo. Beim entsprechenden Swisscom-Abo müsste man sogar über 5000-mal jemanden anrufen – also durchschnittlich 13-mal pro Tag.
Auch wer länger telefoniert, fährt mit Prepaid günstiger. Bei den Prepaid-Verträgen von Swisscom und Salt bezahlen Kunden nämlich nicht pro Minute, sondern pro Stunde. Bei Sunrise kostet ein zweistündiges Telefonat 60 Rappen. Das heisst: Nur wer pro Jahr über 2360 Stunden telefoniert, käme mit einem Swisscom-Infinity-Abo günstiger. Das sind gut drei Monate Nonstop-Telefonieren.
Erst ab 3600 SMS lohnt sich das Abo
Das Gleiche gilt bei den SMS: Hier sind mit 10 Rappen pro Nachricht die Prepaid-Handys von Aldi und TalkTalk am günstigsten. Das günstigste Inklusive-Abo von Cablecom lohnt sich also erst ab 3600 SMS pro Jahr. Das sind rund 10 SMS pro Tag. Beim Swisscom-Abo müsste man gar 7080 SMS verschicken, um besser zu fahren.
Tipp: Bei vielen Prepaid-Verträgen kann man Pakete mit zusätzlichen Minuten, SMS oder Megabytes kaufen (siehe K-Tipp 20/14). Diese sind meist viel günstiger als der Standardtarif. So kosten zum Beispiel 1000 Megabytes Daten bei Lycamobile nur Fr. 5.90.
Abos inklusive Surfbremse
Fast alle Telecomunternehmen werben mit Sprüchen wie «Unlimitiert telefonieren, SMS schreiben und surfen» für ihre Alles-inklusive-Abos. Nur: Es gibt sehr wohl Limiten – beim Surfen. Beispiel: Beim 708 Franken teuren Infinity plus XS surfen Kunden laut Swisscom nur mit maximal 0,2 Megabyte (MB) pro Sekunde. So dauert das Anzeigen der «Blick»-Website bis zu einer Minute. Schnelles Hin-und-HerSchalten zwischen Websites ist damit unmöglich.
Bei Sunrise, Salt, Cablecom und Yallo wird das Tempo erst nach einem gewissen Datenvolumen gedrosselt. Beim Cablecom-Abo wird nach 250 MB Datenverbrauch/Monat das Tempo der Internetverbindung auf unbrauchbare 0,128 MB/s abgebremst.