Vor elf Jahren hat der K-Tipp die Preise bei Ikea in der Schweiz und in Deutschland verglichen: Damals mussten Schweizer bis zu 70 Prozent mehr bezahlen als Kunden in den Nachbarländern. Ikea gab dann zu: 70 Prozent höhere Preise seien «nicht gerechtfertigt». Das Unternehmen stellte in Aussicht, dass sich daran in Zukunft etwas ändern werde.
Der K-Tipp prüfte nun mit einer Stichprobe, ob sich in der Preispolitik von Ikea tatsächlich etwas geändert hat. Verglichen wurden die Preise von 15 zufällig ausgewählten Produkten in Ikea-Filialen in der Schweiz, Deutschland, Österreich und Frankreich.
Fazit: Es gibt weiterhin eklatante Preisunterschiede zum grenznahen Ausland. Beispiele:
Der Ausziehtisch «Stornäs» kostet in der Schweiz umgerechnet 349 Franken, in Deutschland bloss rund 182 Franken (siehe Tabelle im PDF).
Für das Schrankelement «Elvarli» zahlt man in Österreich rund 132 Franken, in der Schweiz 215 Franken – also über 60 Prozent mehr.
Ebenfalls 60 Prozent mehr zahlen Schweizer Konsumenten beim Duschvorhang «Följaren»: Er kostet Fr. 14.95, in deutschen Ikea-Filialen jedoch nur Fr. 9.15.
Diese Beispiele sind keine Einzelfälle: Von 15 Produkten waren 10 in Schweizer Filialen markant teurer. Ikea-Sprecher Alexander Gligorijevic sagt dazu: «Die Preisunterschiede über das gesamte Sortiment liegen im Vergleich zu den Nachbarländern im Durchschnitt bei höchstens 12 Prozent.» Insofern sei das Versprechen von damals eingelöst. In Einzelfällen könne es jedoch weiterhin zu grossen Preisunterschieden kommen. Gligorijevic: «Preisdifferenzen, die den Durchschnitt übersteigen, sind oft der Konkurrenz oder der Marktsituation in den einzelnen Ländern zuzuschreiben.»
Immerhin: Nicht alle Ikea-Produkte sind in der Schweiz teurer. Etwas günstiger als in Frankreich sind zum Beispiel der Standspiegel «Isfjorden» und das Etagenbettgestell «Svärta». Eine Packung «Glimma»-Rechaudkerzen mit 24 Stück ist in der Schweiz günstiger als in Österreich.
Wichtig: Schweizer können Ikea-Produkte nicht in ausländischen Internetshops bestellen und in die Schweiz liefern lassen. Der Möbelhändler liefert jeweils nur innerhalb der Landesgrenzen.