Der 21-jährige Ahmed Emam (Name geändert) aus Spiez BE und seine Frau haben beide einen Job. Das reicht fürs Leben, Schulden hat das Ehepaar nicht. Aber die beiden würden sich gerne eine schöne Hochzeitsreise auf Pump gönnen sowie ein paar neue Möbel.
Auf der Suche nach einem Kredit stiess Emam im Internet auf die Website der EG Finanzvermittlungs AG mit einer Postanschrift in Pfäffikon SZ. Auf seine Anfrage erhielt er umgehend Antwort: «Schriftliche Bestätigung – Vertrag CHF 15 000.–». Danach zahlte der Mann der EG Finanzvermittlungs AG 650 Franken als «Maklercourtage».
«Kaution» gezahlt – Kredit nie erhalten
Daraufhin kam ein Vertrag von einer Helvetic Private Capital aus München. Dieser Firma überwies Ahmed Emam zuerst eine «Kaution» in der Höhe von 1490 Franken und danach eine «Monatsrate» von 496 Franken.
Er war immer noch der Meinung, er erhalte nun den gewünschten Kredit. Am Telefon sei ihm das von der EG Finanzvermittlungs AG auch so bestätigt worden, sagt Emam.
In Tat und Wahrheit hat der 21-Jährige einen Vertrag für eine «Finanzsanierung» unterschrieben. Das heisst: Die involvierten Firmen jubeln ihren Opfern eine teure Schuldenregulierung unter. Sie kassieren dafür satte Gebühren und jahrelang Monatsraten. Im Gegenzug versprechen die beteiligten Firmen, sie würden dafür die Schulden der Kunden abtragen. Einen Kredit – also eine Summe bar auf die Hand des Antragstellers – gibt es nie.
Lockt die EG Finanzvermittlungs AG Kunden mit einer nur scheinbaren Kreditzusage ins Verderben? Dies legt auch die Aussage eines Mannes aus Degersheim SG nahe. Er bestätigt schriftlich, dass er am Telefon Folgendes zu hören bekam: «Ja, Sie bekommen die Vertragsdokumente zu Ihrem Kredit zugestellt. Der Entscheid ist positiv zu Ihren Gunsten ausgefallen.»
Lukas Ackermann von der EG Finanzvermittlungs AG bestreitet das. Eine Kreditvermittlung werde immer «explizit ausgeschlossen». Zudem werde «zu keinem Zeitpunkt von einem genehmigten Kredit gesprochen». Es sei immer von einer «Finanzsanierung» die Rede. Aber: Bei der Zielgruppe für Finanzsanierungen gebe es «überdurchschnittlich viele Menschen mit Migrationshintergrund und geringem Bildungsniveau». Das könne zu Verständnisproblemen führen.
Nur unseriöse Firmen verlangen Vorschuss
In letzter Zeit häufen sich die Reklamationen von K-Tipp-Leserinnen und -Lesern über solche Firmen:
Der schon erwähnte Mann aus Degersheim unterschrieb via EG Finanzvermittlungs AG bei einem Finanzsanierer namens Behrenstein Capital Services.
Dieser Fall zeigt übrigens, wie teuer die Schuldensanierung hier wäre: Für eine abzutragende Schuldsumme von 45 000 Franken hätte der Mann der Behrenstein insgesamt 54 677 Franken zahlen müssen – das ist ein Aufschlag um 21 Prozent. «So etwas Dreistes habe ich noch nie gesehen», sagt Diana Häner von der Fachstelle für Schuldenfragen Basel-Landschaft.
Besonders unverblümt wirbt Kredit-box.com für «Kredite», die es nie gibt. In diesem Internetauftritt ist viel von Krediten die Rede. Einem Interessenten aus St. Gallen schrieb ein Mitarbeiter: «Ohne Eingang der Sicherheitsleistung bei uns können Sie gar nicht mit dem Geld rechnen.»
Die Kredit-box.com vermittelt Finanzsanierungen einer General Business Capital mit Postanschrift in Lausanne VD. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma warnt vor dieser Firma. Und gemäss der österreichischen Finanzmarktaufsicht darf dieses Unternehmen in Österreich keine Finanzdienstleistungen erbringen.
Tipp: Machen Sie nie eine Vorauszahlung für einen Kredit! Nur unseriöse Firmen verlangen einen Vorschuss.
Wie viel eine Baueinsprache bei der Gemeinde kostet, ist je nach Gemeinde oder Kanton unterschiedlich. Der K-Tipp hat bei einigen Kantonen und Hauptorten nachgefragt. Gemäss Auskunft ist die Einsprache in erster Instanz kostenlos in den Kantonen Aargau, Bern, Baselland, Basel-Stadt und Zug.
Im Kanton St. Gallen fallen für Einsprecher zwischen 0 und 1000 Franken an. Im Kanton Zürich müssen Einsprecher einen Baurechtsentscheid anfordern. Die Zustellung kostet rund 50 Franken, der Betrag schwankt von Gemeinde zu Gemeinde. Weitere Kosten fallen bei einem Rekurs an, durchschnittlich 4500 bis 5000 Franken. In der Stadt Schaffhausen zahlen Einsprecher eine Gebühr von 60 Franken. In der Gemeinde Schwyz müssen Einsprecher einen Vorschuss von 500 Franken zahlen. Bei aufwendigen Einsprachen kommen weitere Kosten hinzu. In Altdorf UR ist die Einsprache kostenlos.