Ein Möbelstück eines bekannten Designers – das peppt jede Wohnung auf. Leider fehlt oft das Geld für Entwürfe von Le Corbusier & Co. Doch Möbelhäuser bieten günstige Alternativen an, die Designstücken detailgetreu nachempfunden sind – vom Tisch, Sessel, Schrank bis zum Bett. Haus & Garten stellt auf den folgenden Seiten eine Auswahl vor.
Sessel: La Fonda Armchair von Eames, 1961
Original: Der La Fonda Armchair des US-amerikanischen Designerpaares Charles und Ray Eames wurde einst für das New Yorker Restaurant «La Fonda Del Sol» entworfen, das der Designer Alexander Girard 1961 im Rockefeller Center einrichtete und das auch heute noch existiert. Der Armsessel kostet rund 1160 Franken.
Günstige Alternative: Auch sehr bequem und mit Kunstleder in verschiedenen Farben ausgestattet ist der Drehsessel von Ackermann für Fr. 239.95.
Liege: Daybed von Eileen Gray, 1925
Original: Mit ihrem Daybed verfolgte die irische Designerin Eileen Gray das Ziel, Eleganz und praktischen Nutzen zusammenzubringen. Das Möbel eignet sich zum Erholen, Schlafen, als Sofa und als Gästebett. Und am schönsten sieht es aus, wenn es frei im Raum steht. Mit Stoffbezug kostet das schöne Stück rund 4500 Franken, mit Leder etwa 6500 Franken.
Günstige Alternative: Das Bettsofa Salamanca von Micasa gibt es zwar nicht in Schwarz, auch fehlen die auffälligen Chromteile, aber es sieht mit grauem oder türkisfarbenem Stoffbezug auch sehr schön aus, kann gut frei in den Raum gestellt werden und kostet gerade mal Fr. 699.–.
Beizenstuhl: Classic 1-380 von Horgenglarus, 1918
Original: Bald 100 Jahre ist es her, seit der klassische Beizenstuhl Classic 1-380 von der Möbelfabrik Horgenglarus erstmals entworfen und produziert wurde. Noch heute trifft man in vielen Restaurants, aber auch in Privathaushalten auf diesen robusten und bequemen Holzstuhl. Weil er angeblich fast ewig hält, hat er auch seinen Preis: Je nach Variante kostet er ab Fr. 478.–
Günstige Alternative: Bei Möbel-Discount in Lyss gibts den Beizenstuhl in Buche natur oder schwarz lackiert für Fr. 129.–.
Beistelltisch: Adjustable Table von Eileen Gray, 1928
Original: Perfekt zum Daybed (links) passt der verstellbare Beistelltisch Adjustable Table von Eileen Gray aus Chrom und Glas. Es ist wohl das berühmteste ihrer Möbel – vielleicht auch, weil es zu jeder Einrichtung passt. Und der Tisch ist auch praktisch, denn dank dem Griff kann man ihn mühelos transportieren. Kostenpunkt: ca. Fr. 760.–.
Günstige Alternative: Einen passenden, wenn auch nicht verstellbaren Tisch zum Bettsofa Salamanca gibts bei Micasa – und zwar den Beistelltisch Ing mit Chromgestell und weisslackierter Ablagefläche für Fr. 99.–.
Tisch: Tulip Table von Eero Saarinen, 1956
Original: Unordnung mochte der finnische Designer Eero Saarinen überhaupt nicht. So störten ihn auch die vielen Tisch- und Stuhlbeine, die sich in einem Esszimmer ansammeln. Der Anblick machte auf ihn einen «hässlichen, verwirrenden und unruhigen» Eindruck. Er sorgte für Ordnung, indem er einen Tisch mit nur einem Bein entwarf, den Tulip Table. Er ist Teil einer Essgruppe mit tulpenförmigen Stühlen, die zwischen 1955 und 1957 entstand. Der Tisch ist in unterschiedlichen Grössen erhältlich. Preis rund Fr. 4200.–.
Alternative: Die günstige Alternative gibts bei Ikea. Der Esstisch Docksta hat einen Durchmesser von 105 cm, eine Platte aus Hartfaser, bietet vier Personen Platz und kostet bescheidene 199 Franken.
Sessel: Little Tulip Chair von Pierre Paulin, 1965
Original: Wie eine Tulpe ihre Blütenblätter öffnet, so öffnet sich dieser Stuhl für jeden, der sich auf ihn setzen will. Pierre Paulin gilt als einer der wichtigsten französischen Designer. So hat er das Pariser Louvre möbliert und diverse Präsidentenwohnungen ausgestattet. Der elegante Little Tulip Chair ist ein Entwurf aus dem Jahr 1965. Er kostet rund Fr. 1500.–.
Günstige Alternative: Bei Ikea gibts Patrik, er ist etwas eckiger, hat Stuhlbeine statt eines Sockels, einen Bezug aus Baumwolle, Wolle oder Nylon und kostet nur Fr. 149.–.
Möbelbausystem: USM Haller, 1963
Original: Fritz Haller und Paul Schärer haben vor fast 50 Jahren das Möbelbausystem USM entworfen. Es besteht aus zusammenschraubbaren, verchromten Stahlrohren und wird ergänzt durch Einbauten, Verkleidungen, Tische etc. Ein geniales Universalmöbel für praktisch jeden Raum. Ein Sideboard gibts ab ca. Fr. 1800.–.
Günstige Alternative: Ein ähnliches System bietet Interio mit Quadro. Auch hier gibt es viele Möglichkeiten, sich sein Möbel individuell zusammenzustellen. Die Metallrohre sind verchromt, die Tablare und Fronten pulverbeschichtet. Ein Sideboard gibts ab Fr. 747.–.
Stuhl: Ameise von Arne Jacobsen, 1952
Original: Der Stuhl Ameise des dänischen Designers Arne Jacobsen entstand 1952 und war der Vorläufer des 3107, von dem seit den 1950er-Jahren über 5 Millionen Stück verkauft wurden. Das Besondere: Dank einer neuen Technik in der Verarbeitung von schichtverleimten Furnierplatten mit Dampf wurde es möglich, die Platten in zwei Dimensionen zu verformen. Den 3107 gibts ab rund Fr. 444.–.
Günstige Alternative: Nur gerade Fr. 39.– kostet der Stuhl Maui, ein Mix aus der«Ameise» und dem 3107, aus Holzwerkstoff mit verchromten Beinen in vielen Farben bei Toptip.
Sofa: Serie LC 2 von Le Corbusier, 1928
Original: Der berühmte Bauhaus-Klassiker LC2 von Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand entstand im Jahr 1928. Typisch für die ganze Serie, die vom Sessel über das 2er- bis zum 3er-Sofa reicht: ein Skelett aus verchromtem Stahlrohr hält die einzelnen Kissenelemente zusammen. Der Dreisitzer kostet rund Fr. 9800.–.
Günstige Alternative: Das Sofa Caddy mit Chromgestell und Lederbezug von Interio wirkt etwas filigraner und ist für Fr. 1499.– erhältlich.
Liege: Daybed Mies van der Rohe, 1929
Original: Mies van der Rohes Tagesbett, das Barcelona Daybed, wurde für das Appartement des bekannten Architekten Philip Johnson in New York entworfen. 1977 bekam dieses einzigartige Möbel eine Auszeichnung des Museum of Modern Art und gehört heute zu den zeitlos schönen Designklassikern. Kosten: ca. 15 000 Franken.
Günstige Alternative: Das Bettsofa Peek mit anthrazitfarbenem Stoffbezug kommt mit heruntergeklappter Rückenlehne dem Designklassiker recht nahe und kostet bei Fly nur Fr. 399.–.