Mona Vetsch, 27: "Ich gehe um acht Uhr ins Bett"
Inhalt
Gesundheitstipp 8/2002
01.08.2002
Früher war sie ein Grufti, heute ist sie eine Workaholic: Der Alltag beginnt für Mona Vetsch, wenn andere tief schlafen. Das bleibt nicht ohne Folgen: Manchmal ist ihr am Nachmittag übel.
Mona Vetsch, Ihre Sendung auf Radio DRS 3 beginnt um fünf Uhr früh. Wann stehen Sie auf?
Um zwei Uhr dreissig. Um drei bin ich im Geschäft.
Wie schütteln Sie den Schlaf ab?
Muss ich gar nicht. Ich bin innerhalb von Sekunden hellwach.
Früher war sie ein Grufti, heute ist sie eine Workaholic: Der Alltag beginnt für Mona Vetsch, wenn andere tief schlafen. Das bleibt nicht ohne Folgen: Manchmal ist ihr am Nachmittag übel.
Mona Vetsch, Ihre Sendung auf Radio DRS 3 beginnt um fünf Uhr früh. Wann stehen Sie auf?
Um zwei Uhr dreissig. Um drei bin ich im Geschäft.
Wie schütteln Sie den Schlaf ab?
Muss ich gar nicht. Ich bin innerhalb von Sekunden hellwach.
Reichts zum Zähneputzen?
Ja. Zwei Minuten brauche ich dafür. Eine weitere Minute, um mich anzuziehen. Und eine, um die Kontaktlinsen einzusetzen. Dann fahre ich schnell mit den Fingern durch die Haare ...
... Sie kämmen sich nicht?
Nein. Ich habe glücklicherweise eine Frisur, die immer irgendwie spannend aussieht. Sie braucht keine besonderen Hilfsmittel. Ich wasche meine Haare aber alle zwei, drei Tage.
Und der Körper macht das Aufstehen immer mit?
Ich habe hin und wieder Kreislaufprobleme. Ich hätte nie gedacht, dass sich frühes Aufstehen so stark bemerkbar machen kann. Am Nachmittag ist mir manchmal übel.
Machen Sie keine Mittagspause?
Ich habe keinen geregelten Ess-Rhythmus. Wenn andere zu Mittag essen, bin ich schon über neun Stunden auf den Beinen. Eigentlich müsste ich dann das Nachtessen einnehmen. Ich esse aber erst um vier Uhr nachmittags etwas Grösseres.
Wie viele Stunden arbeiten Sie täglich?
Zehn bis zwölf Stunden. Einmal pro Woche vierzehn Stunden.
Wann gehen Sie ins Bett?
Um acht Uhr abends.
Haben Sie Übergewicht?
Nein.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Körper am besten?
Ich habe schöne Augen.
Haben Sie nie daran gedacht, sich liften zu lassen?
Nein. Eine Schönheitsoperation habe ich nicht nötig. Bei den meisten Leuten finde ich das unnötig.
Als Jugendliche sahen Sie ungesund aus. Sie waren ein Grufti.
Ich fühlte mich völlig gesund, sah jedoch krank aus: Ich war im Gesicht leichenblass, weil ich Sonnenstrahlen möglichst mied. Dazu umrandete ich Lippen und Augen mit schwarzer Farbe. Auch Kleider und Haare waren schwarz.
Ein seltsames Schönheits-Ideal.
Das war damals im Trend. Mir gefällt es heute noch, wenn jemand etwas heruntergekommen aussieht. Rote Wangen stören mich gewaltig.
Weshalb?
Das sieht so ekelhaft gesund aus. Das kommt vielleicht von früher, als meine Mutter immer sagte: «Kind, du siehst so bleich aus. Mach doch mal was dagegen!» Dabei ist Blässe so schön - und so einfach zu erreichen: Man geht einfach nicht an die Sonne.
Das heisst: Sommerferien am Meer sind für Sie tabu?
Absolut. Ich ertrage die Sonne schlecht. Deshalb verbringe ich die Ferien immer im Norden: In Irland, Schottland, England.
Rauchen Sie?
Nein. Aber vor drei Jahren hatte ich eine intensive Rauch-Phase. Ich fühlte mich generell schlecht. Ich merkte aber bald, dass ich es nicht brauche, und hörte nach drei Monaten wieder auf.
Haben Sie einen Organspenderausweis?
Ja. Es gibt keinen Grund, weshalb man keinen Spenderausweis haben sollte.
Welchen Sport treiben Sie?
Ich schwimme zweimal pro Woche. Schwimmen ist eine meditative Sportart, bei der ich loslassen kann. Unter Wasser kommen mir die besten Ideen.
Hatten Sie einmal extreme Schmerzen?
Ich hatte mal eine Blinddarm-Entzündung. Die Diagnose war schwierig: Ich lag über einen Tag lang im Spital. Schliesslich operierten die Ärzte das vereiterte Ding heraus. Ich erfuhr im Nachhinein, dass sie damit eher zu lang gewartet hatten.
Sind Sie mit einer Krankheit erblich vorbelastet?
Wenn, dann mit Nervosität. Ich bin manchmal furchtbar kribbelig - wie mein Vater. Deshalb trinke ich weder Kaffee noch Cola mit Koffein.
Trinken Sie Alkohol?
Nein. Ich mag ihn nicht.
Wie viele Aids-Tests haben Sie gemacht?
Drei. Wenn man eine längere Beziehung haben möchte und die Pille nimmt, ist der Test ein Muss. Auch wenn man das Gefühl hat, sich nirgends angesteckt zu haben.
Mit welcher Frucht oder mit welchem Gemüse würden Sie sich vergleichen?
Mit Rhabarber. Mit Mass genossen ist er gesund - und genau das Gegenteil von mir: Ich bin häufig masslos und deshalb auch mal unerträglich.
Interview: Thomas Grether