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Feinstaub in der Luft schadet der Gesundheit und kann Herzinfarkte auslösen (saldo 20/11). Dennoch sind fast 52 000 Schweizer Lastwagen weiterhin ohne Feinstaubfilter unterwegs. Zusammen stossen sie laut Bundesamt für Umwelt 3 Prozent des Feinstaubs und 15 Prozent des darin enthaltenen krebsauslösenden Russes aus. Partikelfilter würden bis zu 97 Prozent dieser Abgase abfangen.
Der Nutzfahrzeugverband Astag wehrt sich aber gegen eine Nachrüstungspflicht. Er sagt, dass ab 2014 neue Camions ohnehin einen Partikelfilter haben müssen. Bis die Flotte erneuert ist, wird es jedoch noch 15 bis 20 Jahre dauern.
Den Preis dafür zahlen andere: 3000 bis 4000 Menschen sterben pro Jahr laut Bundesamt vorzeitig an den Folgen von Feinstaub und anderen Schadstoffen in der Luft.
Eine neue europaweite Studie mit 300 000 Personen zeigt zudem, dass schon niedrige Feinstaubkonzentrationen Lungenkrebs auslösen können. Zum Beispiel erhöht sich das Krebsrisiko um 22 Prozent, wenn in einem Kubikmeter Luft 10 Tausendstel Gramm mehr Feinstaub enthalten sind. Bei einem Anstieg der Feinstaubkonzentration um 5 Tausendstel Gramm pro Kubikmeter Luft zählten die Forscher 33 Prozent mehr Schlaganfälle. Sie fanden keine Schwellendosis, unter der Feinstaub ungefährlich ist.
Der Bund tut zu wenig: Seit 2012 erlässt er Spediteuren 10 Prozent der Schwerverkehrsabgabe, wenn sie ihre Lastwagen nachrüsten. Bis heute wurden jedoch von 52 000 Camions nur 90 nachgerüstet. Caroline Beglinger vom Verkehrsclub Schweiz fordert vom Bund mehr Massnahmen: «Es muss sich lohnen, sauber zu fahren.»
Dass Anreize wirken, zeigt ein Beispiel: Heute sind fast alle öffentlichen Busse mit Partikelfilter ausgestattet. Grund: Der Bund erstattet seit 2008 den Betreibern die Mineralölsteuer nur noch, wenn sie ihre Busse nachgerüstet haben.
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