Längst nicht alle sind dicht
Schläuche für Alltagsvelos und Mountainbikes im Test: Grosse Unterschiede gibt es nicht nur beim Preis, sondern auch bei der Qualität.
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K-Tipp 12/2012
10.06.2012
Letzte Aktualisierung:
11.06.2012
Thomas Vonarburg
Der «Kassensturz» und das «Velojournal» haben zwölf der meistverkauften Veloschläuche für Alltagsvelos und Mountainbikes getestet. Darunter waren traditionelle Marken wie Michelin, Schwalbe und Continental, aber auch vergleichsweise günstige Eigenprodukte der Grossverteiler (Preise von Fr. 5.50 bis Fr. 21.–; Reifendimension 26 x 1,5 bis 2,1).
Bewertet wurde nach drei Kriterien: Wie dicht sind die Schlä...
Der «Kassensturz» und das «Velojournal» haben zwölf der meistverkauften Veloschläuche für Alltagsvelos und Mountainbikes getestet. Darunter waren traditionelle Marken wie Michelin, Schwalbe und Continental, aber auch vergleichsweise günstige Eigenprodukte der Grossverteiler (Preise von Fr. 5.50 bis Fr. 21.–; Reifendimension 26 x 1,5 bis 2,1).
Bewertet wurde nach drei Kriterien: Wie dicht sind die Schläuche (Lufthaltevermögen)? Wie gut schützen sie gegen spitze Gegenstände wie Dornen und Scherben? Wie schwer sind sie?
Resultat: Gute Produkte verloren innert zwei Monaten nur rund 0,8 Bar von ursprünglich auf 6 Bar aufgepumpten Schläuchen. Bei den zwei «ungenügenden» Produkten lag der Druckverlust bei bis 3,5 Bar – beim Coop Duro und beim Michelin Air Comp Latex. Letzterer war mit Fr. 21.– auch der teuerste Schlauch im Test. Beide Hersteller sagen, ihre Produkte hätten sich in der Praxis bewährt.
Das Gesamturteil «sehr gut» gab es für:
- Schwalbe Standard SV13 (Fr. 10.–, erhältlich im Fachhandel)
«Gut»:
- Michelin Airstop (Fr. 12.–, Fachhandel, Jumbo)
Tipps: Damit Sie der Schlauchwechsel nicht schlaucht
Das muss man über Ventile, Reifendruck bzw. Schlauchwechsel und -flicken wissen:
Bei Veloschläuchen gibt es drei Ventiltypen:
- Autoventil: Vor allem Mountainbike-Schläuche sind mit Autoventilen ausgerüstet. Vorteil: Sie lassen sich an Tankstellen ohne zusätzlichen Aufsatz pumpen. Auto-ventile werden auch als Schrader- oder Moto-Ventile bezeichnet.
- Sclaverand-Ventil: Es wird auch französisches, Presta- oder Rennventil genannt. Bei schmalen Felgen verwenden Hersteller vor allem Sclaverand-Ventile, weil sie sehr schlank sind. Wichtig: Ventil vor dem Pumpen aufschrauben, sonst geht gar nichts.
- Dunlop-Ventil: Es wird zunehmend vom Auto- und vom Sclaverand-Ventil verdrängt.
Wie bestimmt man den richtigen Reifendruck?
- Auf den meisten Pneus ist der maximal zulässige Luftdruck auf der Flanke eingeprägt. Allerdings häufig nur in PSI. Das Manometer der Pumpe dagegen zeigt den Druck meist nur in Bar an.
Eine einfache Formel hilft Ihnen weiter: PSI x 0,07 = Bar. Beispiel: 40 PSI entsprechen zirka 2,8 Bar.
Wer den Schlauch selber wechseln oder flicken will, sollte einiges beachten:
- Im Pneu dürfen keine Fremdkörper vorhanden sein. Sie könnten den Schlauch beim Fahren beschädigen.
- Der Schlauch darf nirgends verdreht sein.
- Den Schlauch nicht zwischen Felge und Pneu einklemmen.
- Schlauch und Reifen nach Möglichkeit von Hand montieren. Andernfalls sollte man unbedingt Reifenhebel aus Plastik benützen. Dabei darauf achten, dass der Pneuwulst nicht beschädigt wird. Deshalb den Pneu vor der Montage ganz leicht pumpen.
- Talkum, ein weisser Puder, ist vor allem beim Montieren hilfreich. Einige Schläuche sind beim Kauf bereits talkumiert.
Wichtig: Pneu nach dem Montieren hart aufpumpen. So kann sich der Reifen richtig an die Felge pressen. Danach so viel Luft entweichen lassen, bis der Reifen die gewünschte Härte hat. Gibt er nur noch ein bisschen nach, wenn man ihn mit der Hand zusammendrückt, ist der Luftdruck ideal für den Alltagsgebrauch des Velos