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Der Wocheneinkauf ist eine anstrengende Sache. Und zwar nicht erst, wenn es die Lebensmittel nach Hause zu schleppen gilt. Sondern bereits bei der Planung.
Vor ein paar Tagen zum Beispiel eröffnete mir meine Frau, unser Grosseinkauf werde diese Woche am Donnerstag stattfinden. Denn im März gebe es donnerstags in der Migros doppelte Cumulus-Punkte. Zudem habe sie kürzlich, dank einem Einkauf im Wert von über 100 Franken, einen Bonus-Coupon erhalten. Und mit der letzten Cumulus-Punkte-Abrechnung noch einen weiteren Punkte-Vervielfachungsbon. Wir würden also neunfache Cumulus-Punkte erhalten, wenn wir am Donnerstag in der Migros einkaufen.
Damit nicht genug: Meine Frau zauberte zusätzlich einen Coop-Bon hervor, der für Einkäufe ab 50 Franken 500 zusätzliche Superpunkte versprach. Und sie hatte in der «Coop-Zeitung» entdeckt: Mitglieder des Hello-Familiy-Clubs von Coop – zu denen auch wir gehören, wie ich jetzt weiss – können via Internet einen digitalen Bon aktivieren, mit dem sie dann auf alle Frischfische im Coop 20 Prozent Rabatt erhalten.
Bei uns gab es am Freitag reichlich Fisch. Und der Vorratsschrank ist wieder gut gefüllt. Sehr gut sogar. Migros und Coop haben uns erfolgreich geködert. Bloss: Gespart haben wir sicher nichts. Denn wir haben weit mehr als nötig eingekauft – wie wohl unzählige andere Familien auch.
Fazit: All die Coupons und Bons sollen vor allem für klingelnde Kassen sorgen. Mit Kundenfreundlichkeit haben sie nichts zu tun. Wirklich kundenfreundlich wärs, Migros und Coop würden mit dem ganzen Cumulus- und Superpunkte-Kram aufräumen. Und stattdessen ihre Preise senken.
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Punktekurs
Doch etwas erstaunlich, dass ein K-Tipp Redaktor nicht fähig ist, sein Einkaufsverhalten in Griff zu bekommen. Die Punkte gibt es nur, weil die Mehrheit der Kunden darauf abfährt. Und wenn es sie schon gibt, kann man durch eine kluge Planung doch einige Fränkli einsparen. Wer dazu nicht fähig ist, sollte wirklich nicht mitmachen. Der K-Tipp fährt ja auf einem ähnlich Zug: Immer weniger Inhalt, dafür immer mehr separate Ratgeber, welche zusätzlich bezahlt werden müssen, zu nicht gerade bescheidenen Preisen.