Test: Vier Scheren schneiden gut ab
Eine robuste Gartenschere muss nicht zwingend teuer
sein: Gute Gartenscheren sind schon für rund 20 Franken erhältlich. Das zeigt der Test von Haus & Garten.
Inhalt
Haus & Garten 03/2013
28.08.2013
Letzte Aktualisierung:
17.01.2016
Jeannette Büchel
Haus & Garten hat zehn häufig verkaufte Gartenscheren zu Preisen von 12 bis 65 Franken getestet. Die wichtigsten Resultate: Testsieger sind die zwei Bypass-Scheren Klassik Torq von Hornbach und Felco 6 aus dem Fachhandel. Die Torq-Schere ist auch sehr günstig: Sie kostet rund 22 Franken – ein Drittel so viel wie die Felco 6 (siehe Tabelle Seite 64).
Im Test vertreten sind Bypass- und Ambossmodelle. Der Unterschied: Bei den Bypass- Scheren bewe...
Haus & Garten hat zehn häufig verkaufte Gartenscheren zu Preisen von 12 bis 65 Franken getestet. Die wichtigsten Resultate: Testsieger sind die zwei Bypass-Scheren Klassik Torq von Hornbach und Felco 6 aus dem Fachhandel. Die Torq-Schere ist auch sehr günstig: Sie kostet rund 22 Franken – ein Drittel so viel wie die Felco 6 (siehe Tabelle Seite 64).
Im Test vertreten sind Bypass- und Ambossmodelle. Der Unterschied: Bei den Bypass- Scheren bewegen sich zwei Schneideflächen aneinander vorbei. Amboss-Scheren haben nur eine Klinge, die auf eine breite Ambossfläche trifft. Für welches Modell man sich entscheidet, ist eine Frage der persönlichen Vorliebe. Anfänger kommen mit einer Amboss-Schere besser zurecht, denn mit ihr kann man dank der relativ grossen Auflagefläche auch dicke Zweige gerade durchschneiden. Profis schwören eher auf die Bypass-Gartenscheren.
Sauberes Schnittbild auch nach dem Härtetest
Die Testsieger von Torq und Felco überzeugten mit der besten Schneideleistung. Ihre Klingen überstanden den Härtetest – 200-mal Durchschneiden von Blumendraht – praktisch schadlos. Zudem war das Schnittbild bei diesen beiden Scheren sowohl im Neuzustand als auch nach dem Härtetest tadellos. Ganz anders wars bei bei der Bypass-Gartenschere 200 mm der Migros, bei der Jardin-Royal-Gartenschere T5 von Jumbo und bei der Coop-Baumschere: Bei diesen drei Modellen war die Klinge nach dem Härtetest derart in Mitleidenschaft gezogen, dass die Zweige anschliessend eher gequetscht als durchgeschnitten wurden (Bild oben rechts).
Mit der Coop-Baumschere 191 mm erreichten die Tester selbst im Neuzustand keine gute Schnittqualität. Diese Schere überträgt die Kraft so schlecht, dass man sehr stark drücken muss, um einen Zweig zu durchtrennen. Coop sagt zum Ergebnis, dass diese Schere «frische Äste ohne Probleme schneidet». Aufgrund ihrer Form eigne sie sich aber eher für feinere Schnitte im Gestrüpp. Bei der Migros heissts, man biete den Kunden ein Schärfegerät an, das sehr einfach anzuwenden sei und die Schneideleistung wiederherstelle.
Wichtiges Kriterium beim Kauf einer Gartenschere ist der zum Schneiden erforderliche Kraftaufwand: Am einfachsten lassen sich die Zweige mit den Scheren von Torq und Bauhaus durchtrennen. Nur wenig mehr Kraft brauchts bei den Modellen von Felco, Wolf und Migros. Bei den Gartenscheren von Coop und Okay Profi braucht es sehr viel Kraft – sie erhielten bei diesem Kriterium deshalb die Note «ungenügend».
Am handlichsten fanden die Tester die Scheren von Wolf Garten und Gardena. Die Gardena-Schere ist sehr leicht und liegt gut in der Hand. Und bei der Wolf-Schere überzeugte vor allem die gute Griffoberfläche. Als unhandlich und schwer beurteilten die Experten die Jardin- Royal-Schere von Jumbo. Sie wiegt mit 308 Gramm mehr als doppelt so viel das Gardena-Produkt. Dieser Unterschied kann bei längerem Schneiden durchaus ins Gewicht fallen. Tipp: Die Gartenschere vor dem Kauf in die Hand nehmen.
Einige Gartenscheren setzen dann Rost an, wenn man sie im nassen Zustand liegen lässt. Anfällig dafür sind die Produkte von Torq, Felco Bauhaus und Okay Profi. Einzig die Scheren von Gardena und Wolf Garten sind rostfrei. Felco sagt, dass ein hochwertiger Edelstahl verwendet werde, den man nachschleifen könne, der aber nicht rostfrei sei. Wenn man die Scheren nach Gebrauch reinigt und zwischendurch ölt, rosten sie nicht und bleiben länger funktionstüchtig.
So wurde getestet
Die ipi-Institute in Stuttgart (D) haben die Gartenscheren für Haus & Garten geprüft. Die Kriterien im Detail:
Schneideleistung
- Haltbarkeit der Klinge: Wie robust ist die Klinge? Mit jeder Schere wurden 200 Schnitte durch Blumenbindedraht gemacht.
- Schnittbild im Neuzustand: Wie sauber durchtrennt die Gartenschere frische Buchenzweige und Holzstäbe?
- Schnittbild nach Gebrauch: Durchtrennt die Schere nach dem Haltbarkeitstest der Klinge die Zweige und Holzstäbe noch gleich sauber?
Praxistest
Fünf Personen – erfahrene Hobbygärtner, darunter Rechts- und Linkshänder – beurteilten die Handhabung der Gartenscheren.
- Kraftaufwand Schneiden: Wie viel Kraft braucht es zum Schneiden? Muss man beim Durchtrennen von dickeren Zweigen nachgreifen?
- Handlichkeit: Liegt die Schere gut in der Hand? Ist sie geöffnet noch gut greifbar?
- Ver- und Entriegeln: Wie leicht lässt sich die Schere einhändig ver- und wieder entriegeln? Schaffen das Linkshänder gleich gut wie Rechtshänder?
- Transport/Aufbewahren: Gibt es an der Schere spitze oder scharfe Teile? Sind Schlaufen, Haken oder Ösen vorgesehen?
- Einstellmöglichkeiten: Lassen sich die Scheren leicht einstellen?
Rostbildung
Die Scheren wurden mit Salzwasser besprüht und 48 Stunden gelagert. Anschliessend wurde bewertet, ob sich Rost gebildet hat.