Wasserspiele auf kleinstem Raum
Eine simple Brause oder eine Duschsäule mit Massagedüsen und Tropenregen? Eine gewöhnliche Dusche lässt sich mit Leichtigkeit in eine Wellness-Oase verwandeln. Das muss nicht kompliziert und auch nicht teuer sein.
Inhalt
Haus & Garten 04/2009
22.11.2009
Letzte Aktualisierung:
24.11.2009
Daniel Jaggi
Rund sechs Mal pro Woche stehen Schweizerinnen und Schweizer unter der Dusche. Nach Angaben des Schweizer Wasserverbandes dauert dies jeweils acht Minuten. Ob Kurz- oder Langduscher: Fürs tägliche Waschritual genügt vielen die gewöhnliche Brause längst nicht mehr. Gefragt sind heute komfortable Duschvorrichtungen mit Wellness-Effekt, zum Beispiel Duschsäulen mit Massagedüsen, mit Regenschauer- und Wasserfallbrausen oder sogar mit Lichtspielen.
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Rund sechs Mal pro Woche stehen Schweizerinnen und Schweizer unter der Dusche. Nach Angaben des Schweizer Wasserverbandes dauert dies jeweils acht Minuten. Ob Kurz- oder Langduscher: Fürs tägliche Waschritual genügt vielen die gewöhnliche Brause längst nicht mehr. Gefragt sind heute komfortable Duschvorrichtungen mit Wellness-Effekt, zum Beispiel Duschsäulen mit Massagedüsen, mit Regenschauer- und Wasserfallbrausen oder sogar mit Lichtspielen.
Entsprechend gross und vielfältig ist das Angebot in Sanitärfachgeschäften und in Baumärkten. Nebst komplett ausgestatteten Wellness-Duschen gibt es auch zahlreiche preiswerte Produkte wie Brausen und Duschsäulen, die sich ohne grossen Aufwand in eine bereits vorhandene Dusche einbauen lassen. Das ist besonders praktisch für Mieter, die keine baulichen Veränderungen vornehmen wollen und dürfen.
Für Laien lässt sich manchmal schwer abschätzen, wie aufwendig die Installation ist und welche Vorzüge einzelne Produkte bieten. Wer unsicher ist, sollte sich beim Kauf beraten lassen. Auch ein Preisvergleich kann sich lohnen. Allerdings: Typengleiche Produkte sind bis auf wenige Franken überall fast gleich teuer.
Wellness-Brause: Kleiner Luxus für wenig Geld
Am einfachsten lässt sich die Dusche mit einer neuen Brause aufrüsten. Wellness-Brausen mit verschiedenen Düsen sind in Baumärkten ab Fr. 15.– erhältlich. Gute Multifunktionsbrausen kosten aber schnell einmal über Fr. 100.–. Bei Wellness-Brausen sorgen verschiedene Einstellungen des Wasserstrahls für Abwechslung unter der Dusche: der voluminöse Regenstrahl, der mit Luftblasen durchsetzte Champagnerstrahl, der kräftige Jetstrahl, der pulsierende Massagestrahl oder der rohrförmige Laminarstrahl. Wer es besonders exklusiv mag: Für unter 100 Franken sind in Online-Shops zum Beispiel Regenbrausen mit LED-Lämpchen zu finden. Sie beleuchten den Wasserstrahl – je nach Temperatur – in unterschiedlichen Farben.
Duschsäulen: Tropenregen und Wanddüsen
In Baumärkten und Fachgeschäften am meisten gefragt sind Duschsäulen und Duschpanele. So verkaufte Jumbo im Jahr 2008 laut eigenen Angaben doppelt so viele Duschsäulen wie noch zwei Jahre zuvor. Die günstigen Duschsäulen (Fr. 150.– bis Fr. 400.–) bestehen aus einer fertig vormontierten Regenschauerbrause und einer separaten Handbrause. Sie können in der Regel ganz einfach mit zwei Schrauben an der Wand befestigt und über einen flexiblen Metallschlauch mit der Wasser-Mischbatterie (Regler für Warm- und Kaltwasser) verbunden werden.
Es geht aber auch luxuriöser: Viele Duschsäulen sind zusätzlich mit vier oder sogar sechs Massagedüsen ausgestattet. In den Baumärkten sind sie ab Fr. 170.–, im Fachhandel ab Fr. 450.– erhältlich. Allerdings ist das Design der günstigen Lösungen gewöhnungsbedürftig. Es sind oftmals wuchtig-weisse Plastikkästen. Schlanke, edel gestaltete Dusch- und Massagesäulen sind teurer. Sie kosten selbst in den Baumärkten Fr. 500.– bis Fr. 1000.–. Im Fachhandel sind sie aber nicht unter Fr. 1000.– zu haben, wie Roland Hirschi vom Basler Sanitärcenter in seiner Ausstellung erklärt.
Die Qualitätsunterschiede bei Duschsäulen sind für den Laien nur schwer erkennbar:
- Billige Wassermischer an den Duschsäulen bestehen im Innern aus Plastik.
- Bei teureren Produkten sind die Wassermischer aus Keramik, was die Lebensdauer massiv erhöht.
Duschsäule einbauen: Auch für Laien machbar
Bei der Auswahl der Duschsäulen ist besonders auf den Wasseranschluss zu achten. Dabei ist wichtig, wo sich die Wasser-Mischbatterie in der Dusche befindet. Die günstigen Säulen ohne Massagedüsen werden meist direkt mit einem Schlauch an die vorhandene Mischbatterie angeschlossen. Teurere Produkte verfügen dagegen über einen bereits eingebauten Mischer. Der bestehende muss deshalb demontiert werden. Danach wird die Duschsäule über zwei Metallschläuche direkt an die Kalt- und Warmwasserleitung angeschlossen.
Vor dem Kauf ist deshalb wichtig: Das Gehäuse der Duschsäule muss so breit sein, dass sie alle Anschlüsse abdeckt. Mit etwas handwerklichem Geschick ist der Anschluss und die Wandmontage aber leicht zu bewerkstelligen. Übrigens: Zahlreiche Wellness-Säulen können auch in die Ecke der Dusche eingebaut werden. Dazu wird ein separates Eck-Montage-Set geliefert. Als Alternative zur Duschsäule mit Regenschauerbrause gibts auch Modelle mit einer schlitzartigen Schwallöffnung (Baumarkt für rund Fr. 500.–). Statt ein perlender Tropenregen weckt beim Duschen ein Wasserfall die Lebensgeister.
Wellness-Duschen: Nichts für Wassersparer
Regenbrause, Handbrause und Massagedüsen werden bei Duschsäulen über den bereits erwähnten Dreifach-Regler ein- und ausgeschaltet. Weil nicht alle drei Funktionen gleichzeitig in Betrieb sein können, genügt in aller Regel der vorhandene Leitungsdruck problemlos für das Duschvergnügen. «Problematischer ist vielmehr das kalkhaltige Wasser», warnt Hirschi. Er rät deshalb, beim Kauf darauf zu achten, dass sich die Massagedüsen einfach demontieren lassen. «Denn vor allem die Düsen müssen regelmässig entkalkt werden.»
Und noch etwas gilt es zu berücksichtigen: Duschsäulen sind mit Sicherheit nichts für Wassersparer. Aufwendige Duschsysteme mit Wellness-Effekt benötigen stets ein Vielfaches mehr an Wasser als simple Brausen.
Tipps: Brausen, Schläuche und Duschsäulen selber Montieren
- Dichtung: Beim Wechseln des Duschschlauchs oder der Brause darauf achten, dass die Dichtung gut zwischen Gewinde und Anschluss sitzt.
- Brausen ohne Kalk: Verkalkte Brausen über Nacht in Essigwasser legen. Das löst den Kalk. Duschbrausen mit Silikonnoppen reduzieren Kalkablagerungen merklich. Bei verstopften Düsen einfach mit dem Daumen über die Noppen streichen, der Kalk bröckelt sofort ab.
- Duschschlauch: Doppelt gewundene Schläuche (mit einem entsprechenden Symbol gekennzeichnet) halten länger als einfach gewundene. Auf Schläuchen mit glatter Oberfläche (meist mit Plastik ummantelt) haften Kalk und Schmutz weniger gut.
- Schlauch entwirren: Ein verdrehter Duschschlauch nervt beim Duschen und bricht eher. Eine Verdrehungssicherung (ca. Fr. 8.–) schafft Abhilfe.
- Schlauchlänge: Vor dem Kauf unbedingt die benötigte Länge messen. Schläuche in einer Badewanne müssen länger sein, weil die Mischbatterie tiefer montiert ist.
- Brausewinkel: Ein Duschschlauch bricht oft beim Übergang zur Brause. Grund: Der Winkel ist zu eng. Ein sogenannter Brausewinkel (ca. Fr. 10.–) verlängert die Lebensdauer des Schlauchs.
- Richtige Höhe: Bei der Montage einer Duschstange oder Duschsäule auf die Höhe achten. Je nach Körpergrösse der Benutzer sollte sich eine Dusch- oder Regenbrause auf mindestens zwei Metern Höhe befinden.
- Plättli schonen: Nach Möglichkeit in den Fugen bohren. Bohrlöcher mit Kreuzschraubenzieher ankörnen. Steinbohrer verwenden, mit tiefer Drehzahl beginnen. Achtung: Schlagbohrfunktion unbedingt ausschalten, sonst zerspringt das Plättli.