Auch wer im Internet einfache Dinge wie einen Papierkorb kauft, muss aufpassen. Denn der in Onlineshops beworbene Preis ist oft nicht der Endpreis.
Zum Beispiel bei Techmania.ch: Der 18-Liter-Plastikkübel von Helit kostet Fr. 13.35. «Versandkosten: kostenlos» heisst es auf der Website. Wer den Kübel bestellt und seine Daten eingibt, dem werden aber Fr. 26.65 in Rechnung gestellt. Der Grund: Die Firma versendet den Papierkorb automatisch per Expresspaket für zusätzlich Fr. 9.50, schlägt zudem eine Versandversicherung für Fr. 2.– drauf sowie Fr. 1.80 für die Benachrichtigung per SMS. Der Plastikkübel wird also unter dem Strich doppelt so teuer.
So gehen die Internetläden dabei vor: Händler wie Techmania.ch stellen den Bestellungsablauf absichtlich so ein, dass standardmässig unnütze Zusatzleistungen wie Versicherung oder Expressversand ausgewählt sind. Der Kunde muss diese Leistungen explizit ablehnen, sonst kauft er sie ungewollt mit. Die Händler verdienen damit an der Unachtsamkeit ihrer Kunden.
Techmania ist nicht der einzige Internetladen mit dieser Masche. Das zeigt eine K-Tipp-Stichprobe bei 50 Schweizer Onlineshops: 13 der 50 Läden arbeiten mit solchen kundenfeindlichen Praktiken.
Vor diesen drei Tricks müssen Sie sich in Acht nehmen:
Trick 1: Nutzlose Versandversicherung
In der Stichprobe war bei Buchmann.ch, Fust.ch, Internet.ch, Microspot.ch, PC-Ostschweiz.ch und Techmania.ch standardmässig eine Versandversicherung eingestellt. Bei einigen Läden wird die Versicherung in Prozent des Warenwerts berechnet: Je teurer das Produkt, desto teurer die Versicherung. Doch sie ist meist nutzlos. Denn verschickt der Laden die Bestellung per Post, haftet diese bei Beschädigungen bis zu einem Warenwert von 500 Franken – bei eingeschriebenen Paketen sogar bis 1500 Franken.
Trick 2: Beschleunigter Versand
Buchmann.ch, PC-Ostschweiz.ch und Techmania.ch werben mit Gratislieferung. Beim Bestellungsprozess ist aber der kostenpflichtige Expressversand voreingestellt. Er kostet je nach Laden zusätzlich zwischen Fr. 7.90 und Fr. 9.90. Auch Internet.ch schlägt automatisch Expressgebühren von Fr. 12.50 auf die Bestellung, wirbt allerdings nicht mit einem Gratisversand.
Trick 3: Monatsrechnung
Bei Quelle und Ackermann ist als Zahlungsart standardmässig die sogenannte Monatsrechnung ausgewählt. Das ist jedoch keine normale Rechnung, sondern ein Abzahlungsvertrag. Dabei fallen Zuschläge und ein Zins von monatlich 1,17 Prozent auf dem Vormonatssaldo oder mindestens 4 Franken an.
Geschäftsführer Andy Gröbli sagt über die Zusatzgebühren bei Techmania: «Bei durchschnittlich 10 000 Bestellungen pro Monat beschweren sich nur zwei Personen über Zusatzgebühren.»
In der EU sind solche standardmässig eingestellten Zusatzgebühren verboten. Das Verbot provoziert hatten Reisebüros: Sie legten den Kunden jahrelang unaufgefordert Reiseversicherungen in den Warenkorb (K-Tipp 5/05).
Pikant: Dieses Verbot gilt auch in der Schweiz – gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) allerdings nur für Flugreisen.
Stichprobe: Diese Shops tricksen
Diese Onlineshops sind in der Stichprobe wegen unnötiger Zusatzkosten negativ aufgefallen:
Diese Shops haben die Zusatzkosten nach der Intervention des K-Tipp sofort entfernt:
Weitere Beispiele von Onlineshops, über die sich K-Tipp-Leser beklagt haben, sind zu finden unter Ktipp.ch/Service/Warnlisten/Internetshops.